22. Oktober 2014

Auch dies geschah vor 25 Jahren

Stuttgart:  Der Zeuge einer abenteuerlichen Flucht aus der DDR ist bis 16. November 2014 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg ausgestellt in Stuttgart.

In dem ockerfarbenen Trabant fuhr ein Ehepaar aus Zittau mit seinem sechs Monate alten Sohn im Oktober 1989 über die CSSR, Ungarn und Österreich nach Stuttgart. Wichtige Papiere der Familie – Urkunden und Zeugnisse – waren im Boden des Autos eingeschweißt, da sie schwere Konsequenzen befürchten musste, wenn DDR-Grenzpolizisten die Fluchtabsicht entdeckt hätten.

„Trabant ist ein Symbol für die DDR und ihre Planwirtschaft, aber auch für das Durchhaltevermögen und die Improvisationsgabe ihrer Einwohner“, sagte Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger, die Ausstellungsleiterin im Haus der Geschichte. „Das Ausstellungsstück steht für die dramatische Situation am Vorabend des Mauerfalls.“

Fahrt im Oktober 1989: Das Ehepaar Heinze hatte sich trotz aller Risiken im Sommer 1989 zur Flucht entschlossen, da es keine Zukunft mehr in der DDR sah. „Wir haben alles stehen und liegen lassen“, erinnerte sich Steffen Heinze in einem Gespräch mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Wegen der Unruhen in der DDR und der Fluchtbewegung waren selbst die Grenzen zu den kommunistischen Nachbarländern meist geschlossen. Die Heinzes nutzten eine kurze Phase der Öffnung am 22. Oktober 1989 für die Ausreise in die CSSR. „Die haben uns an der Grenze total auseinandergenommen“, so Heinze. Das Misstrauen war groß gegenüber einer Familie, die mit Hab und Gut sowie Federbetten im Anhänger angeblich in den Urlaub fuhr.

Durch die damalige Tschechoslowakei ging die Reise im Trabi nach Ungarn zur Botschaft der BRD in Budapest, wo die Heinzes nach zähem Warten detaillierte Angaben - Ort und genauer Zeitpunkt - für den Grenzübertritt nach Österreich erhielten. „Nun gibt es kein Zurück mehr“, habe der Grenzbeamte gesagt, weiß Steffen Heinze heute noch. Er selbst verspürte große Erleichterung: „Jetzt biste in Sicherheit“, schilderte er seine Gedanken.

In Wien erreichte die Familie am 29. Oktober 1989 das Auffanglager für DDR-Flüchtlinge in Passau, von wo aus sie über Karlsruhe nach Stuttgart weiterreiste. Keine zwei Wochen später fiel die Mauer. Hatte sich die Flucht dennoch gelohnt? „Wenn es nicht auch die vielen Leute gegeben hätte, die geflohen sind – wer weiß, wie das ausgegangen wäre“, meint Steffen Heinze heute.

Zunächst fand er als Ingenieur in Esslingen am Neckar Arbeit und zog Anfangs der 1990er Jahre beruflich nach Hessen um, wo er heute noch lebt.

Das Fahrzeug: Das Haus der Geschichte hat den Trabant mit dem Kennzeichen „YC 54-25“ im Jahr 1989 erworben. Steffen Heinze hatte das Fahrzeug, Baujahr 1977, von seiner Großmutter übernommen, verrostete Teile mit Schweißarbeiten ersetzt und es frisch lackiert. Für ihn war es „ein Glücksfall“, auf diese Weise überhaupt an ein Auto bekommen zu haben.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Haus der Geschichte * Waldemar Herzog)

14-Jähriger beginnt Studium in Freiburg

Freiburg: Der 14jährige Schweizer Bastian Eichenberger hat sich an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für das Fach Chemie eingeschrieben und ist deshalb derzeit der jüngste Student der Albert-Ludwigs-Universität.

Mit 13 Jahren hat er in der Schweiz die britische Matura, die dem deutschen Abitur entspricht, und damit die deutsche Hochschulzugangsberechtigung erworben. Für das Fach Chemie an der Universität Freiburg hat er sich entschieden, weil er seine Zukunft in der Forschung, etwa in der Entwicklung neuer Medikamente, sieht und er gerne die kultur-

rellen Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland kennen lernen möchte, dabei aber die Möglichkeit hat, weiter zu Hause zu wohnen.

Bastian Eichenberger lebt mit seinen Eltern in Oberwil im Schweizer Kanton Basel-Landschaft. Mit fünfeinhalb Jahren wurde er positiv auf Hochbegabung getestet. Im Grundschulalter lebte er mit seiner Familie zwischenzeitlich in Singapur, wo er eine chinesisch- und englischsprachige Schule besuchte. Zurück in der Schweiz, erhielt er zunächst Privatunterricht und wechselte später an eine Privatschule, wo er den Maturaabschluss ablegte. Er spricht mittlerweile neun Sprachen und interessiert sich für Bücher, Hörbücher, Filme und Fernsehsendungen, die Wissen aus unterschiedlichen Fachrichtungen vermitteln. Darüber hinaus treibt er gerne Sport – etwa Judo, Golf, Tennis, Curling, Boxen oder Skifahren –, spielt Klavier und ist in seinem Heimatort Ministrant sowie Mitglied der Jugendfeuerwehr.

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Sie erreicht in allen Hochschul-rankings Spitzenplätze. Forschung, Lehre und Weiterbildung wurden in Bundeswettbewerben prämiert. Mehr als 24.000 Studierende aus über 100 Nationen sind in 188 Studiengängen eingeschrieben. Etwa 5.000 Lehrkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung engagieren sich – und erleben, dass Familienfreundlichkeit, Gleichstellung und Umweltschutz hier ernst genommen werden.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN  (PR-UNIFR * Waldemar Herzog)

Spannendes ADAC Fahrradturnier-Finale in Wernau

Wernau: Die württembergischen Meister (Foto. von links nach rechts) Jule Filipowski, Annika Meßner, Pia Brandes, Sascha Drefs, Ben Koch und Fabian Kugel haben sich für das Bundesfinale des bekannten ADAC Jugendfahrradturniers, das  am 22. November 2014 in der Fraport Arena über die Bühne geht, qualifiziert.

131 Kinder und Jugendliche waren am Sonntag, den 19. Oktober 2014, beim württembergischen Fahrradturnier-Endlauf in Wernau am Start. Unter den Augen von Punktrichtern mussten die Teilnehmer in der Sporthalle Neckartal einen rund 200 Meter langen Parcours mit acht Stationen bewältigen und nachweisen, dass sie fehlerfrei und sicher Radfahren können.

Für das Team des ausrichtenden Vereins MSC Mittlerer Neckar gab es zum Abschluss viel Anerkennung. Der Club hatte rund 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Lob gab es unter anderem von ADAC Vorstandsrätin Silvia Barthel, die „ein sehr gut organisiertes Finale“ sah. „Die Aufgabe ist nicht schnell, sondern möglichst sicher Rad zu fahren. Alle Prüfungen dienen der Verkehrssicherheit“, sagte die Herrenbergerin, „und für die Kinder, die sich hier für das Finale qualifiziert haben, ist es natürlich auch Sport und Herausforderung.“

„Die Veranstaltung verlief reibungslos“, stellte AMC-Vorsitzender Helmut Hämmerle nach rund sechseinhalb Stunden Wettkampf zufrieden fest. Zudem hatte er einen weiteren Grund zur Freude: Klassensiegerin Pia Brandes aus Ostfildern startet für den ausrichtenden MSC Mittlerer Neckar. Jürgen Klenk, Vorsitzender des MSC Frickenhofer Höhe aus Eschach, durfte sich sogar über drei Finalsieger aus der Trainingsgruppe des Vereins aus dem Ostalbkreis freuen.

Das Jugendfahrradturnier ist seit vier Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte. 2014 nahmen allein im Bereich des ADAC Württemberg über 6000 Kinder und Jugendliche an den regionalen Vorturnieren teil, über 300.000 sind es jährlich deutschlandweit.

Schirmherr des württembergischen Finalturniers war auch in diesem Jahr Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-ADAC * Waldemar Herzog)  

Der 7. Runde Tisch Islam in Stuttgart

Stuttgart: In Stuttgart ist am Montag, den 20. Oktober 2014, der „Runde Tisch Islam“, der im November 2011 von Ministerin Bilkay Öney (Foto: 2. von links) ins Leben gerufen wurde, zu seiner 7. Sitzung zusammengekommen.

Das Gremium beschäftigte sich mit dem Thema „Integration des Islam in Deutschland und Innere Sicherheit“. Referenten waren: Claudia Dantschke vom Zentrum Demokratische Kultur in Berlin, Präsident Dieter Schneider vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Felix Steinbrenner von der Landeszentrale für politische Bildung und Dr. Michael Blume vom Staatsministerium Baden-Württemberg.

„Täglich werden wir Zeugen der Gewalt in den Krisengebieten des Nahen Ostens. Die Terrormiliz ‚Islamischer Staat‘ verbreitet mit ihren Gräueltaten Angst und Schrecken. Islamistischer Extremismus bedroht auch die Sicherheit von Muslimen und schürt Vorurteile gegen sie. Zum Schutz und aus Eigeninteresse müssen Muslime Maßnahmen gegen Extremismus ergreifen und staatliche Behörden im Kampf gegen den Terror unterstützen“, sagte Integrationsministerin Bilkay Öney.

In Baden-Württemberg gibt es mehrere Präventionsprojekte gegen Radikalisierung und Extremismus, zum Beispiel die Initiative „JUMA“, deren Abkürzung für jung, muslimisch, aktiv steht. Oder das soeben abgeschlossene Projekt „Junge Muslime als Partner“, welches die Nachwuchsarbeit islamischer Verbände im Fokus hatte und wissenschaftlich ausgewertet wird. Zudem sollen nach dem Willen der Landesregierung Migrantenorganisationen zu einem selbstverständlichen Teil der Kinder- und Jugendarbeit werden.

Das Ministerium für Integration setzt sich speziell für die interkulturelle Öffnung von Verbänden und Vereinen ein und unterstützt Institutionen mit dem Qualifizierungsprogramm „MEMO - Management & Empowerment in Migrantenorganisa-tionen“.

„Unser Ziel ist es“ so die Ministerin Öney „die Zivilgesellschaft zu stärken und Migranten als Partner von Kommunen und Kreisen zu unterstützen. Sie sind zunehmend aktiv, zum Beispiel bei Bildung, Elternarbeit und Gewaltprävention.“

Wie wichtig Jugendarbeit ist, zeigen Studien des amerikanischen Psychologen und Terrorismusforschers Dr. Marc Sageman. Demnach ist der größte Nährboden für Radikalisierungen eine stark verengte Auffassung von Gerechtigkeit. Extremisten reduzierten komplexe Zusammenhänge auf die Kategorien „gut“ oder „böse“ und lieferten damit einfache Lösungen. „Auch junge Muslime suchen nach Orientierung und Sinn. Sie werden ihren Glauben weitertragen und sollten dabei über eine fundierte Basis verfügen“, sagte die Ministerin. Deshalb sei der islamische Religionsunterricht an den Schulen im Südwesten so wichtig.

Im Mai hatte die Landesregierung beschlossen, das Modellprojekt bis zum Schuljahr 2017/2018 zu verlängern und auf jährlich bis zu 20 weitere Schulen auszuweiten.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-INTMBW * Waldemar Herzog)

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