Für die meisten dieser jungen Schüler beginnt somit eine aktive und regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr. Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg, warnte am Aktionstag Eltern vor Gefahren im Straßenverkehr durch Ablenkung. „Fahrfremde Tätigkeiten am Steuer werden zunehmend als Unfallursache beobachtet, deshalb müssen wir noch mehr aufklären und die Verkehrssicherheitsaktionen und Informationen über die Medien sensibilisieren.“ So sei es alltäglich geworden, dass immer mehr Erstklässler mit einem Handy oder Smartphone unterwegs seien, und dies wird, wenn das Kind auf dem Schulweg mit dem Handy spielt, zu dramatischen Folgen führen.
„Verkehrsunfälle mit Kindern zu verhindern ist eines der wichtigsten Ziele unserer Präventionsarbeit“, sagte der Stuttgarter Ordnungsbürgermeister Dr. Martin Schairer. Er sei froh, dass sich alle wichtigen Institutionen in Stuttgart schon seit vielen Jahren zusammengetan haben, um Schulwegunfälle zu verhindern. Erfreulicherweise habe im vergangenen Jahr die Zahl der Schulwegunfälle in Stuttgart wieder abgenommen. Hochrechnungen jedoch sagen voraus, dass künftig wieder mehr Schulkinder auf dem Weg zur Schule sind und dies bedeute, dass Programme zur Reduzierung von Schulwegunfällen weiterzuführen sind.
„Die Zahl der Unfälle, an denen Kinder und Jugendliche auf dem Weg von oder zur Schule beteiligt waren, ist von 25 im Jahr 2015 auf 19 im vergangenen Jahr gesunken“, gab Ludwig Haupt, Leiter des Referats Prävention beim Polizeipräsidium Stuttgart, bekannt. „Auch wenn die Anzahl zurückging, ist jeder Unfall einer zu viel. Deshalb appelliere ich an die Rücksichtnahme gegenüber Kindern und Jugendlichen im Verkehr.“ In den kommenden Wochen besuchen die Beamten der Verkehrserziehung die Schulanfänger aller Stuttgarter Grundschulen, um mit ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben.
Zunächst lernen die Kinder das richtige Verhalten in der Theorie, bevor sie das Erlernte praktisch im Straßenverkehr vertiefen. Die Beamten der Polizeireviere, der Einsatzhundertschaft und der Verkehrsüberwachung werden - ebenfalls in den ersten Wochen nach Schulbeginn - die empfohlenen Schulwege zu den Grundschulen, die Fußgängerüberwege sowie die Geh- und Radwege überwachen. Auch die Kontrolle der sogenannten „Eltern-Taxis“ wird einbezogen. Dabei überprüfen die Polizisten unter anderem, ob die Fahrerinnen und Fahrer im Schulbereich langsam genug fahren, die Gurte angelegt sind und der Nachwuchs ordnungsgemäß gesichert ist. Darüber hinaus überwachen die Beamten auch das Verhalten der Autofahrer an Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen sowie das Parkverhalten im engeren Schulumfeld.
Der Aktionstag wird seit 1984 gemeinsam vom ADAC Württemberg und der Stuttgarter Polizei veranstaltet.
Der ADAC-Württemberg gibt hier 10 Tipps des für den sicheren Schulweg:
1. Der künftige Weg zur Schule sollte mit den kleinen Schulanfängern schon lange vor dem ersten Schultag immer wieder praktisch geübt und dabei besprochen werden.
2. Die Schulwegpläne der Stadt sollen die Grundlage für das Schulwegtraining der Eltern mit ihrem Kind sein.
3. Seien Sie sich ihrer Rolle als Vorbild bewusst und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Sparen Sie nicht mit Lob und Anerkennung. Angst machen vor den Gefahren des Straßenverkehrs bringt nichts und ist kontraproduktiv.
4. Daran sollten Sie denken: Nicht immer muss der kürzeste Weg auch der sicherste sein. Kleine Umwege bringen oft einen hohen Sicherheitsgewinn.
5. Bringen Sie Ihr Kind nicht täglich mit dem Auto zur Schule. Auf dem Schulweg machen Ihre Kinder viele neue Erfahrungen, die ihre Selbstständigkeit fördern.
6. Sollten Sie oder andere Personen jedoch das Kind mit dem Pkw zur Schule bringen, sichern Sie es unbedingt - besonders auch auf kurzen Strecken - mit einem vorgeschriebenen Kindersitz.
7. Von Zeit zu Zeit sollten Sie Ihr Kind auf dem Weg zur Schule unbemerkt beobachten. So können Sie feststellen, welche gefährlichen zusätzlichen Ablenkungen, zum Beispiel von anderen Kindern, ausgehen.
8. Überprüfen Sie auch ab und an, ob nicht auf dem Schulweg, zum Beispiel durch Baustellen, neue Gefahrenpunkte entstanden sind.
9. Hände weg vom Fahrrad! Erst nach bestandener Radfahrausbildung bei der Polizei in der vierten Grundschulklasse dürfen die Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren.
10. Damit Ihr Kind speziell im Herbst und Winter von anderen Verkehrsteilnehmern gut gesehen wird, empfiehlt der ADAC Württemberg für Kinder Kleidung in hellen und auffälligen Farben.
Informationen zum Thema Schulweg gibt es auch unter: http://www.gib-acht-im-verkehr.de/0002 verkehrssicherheit/0002a kinder/ sowie zur ADAC Verkehrsinitiative unter www.adac.de/infotestrat/ratgeberverkehr/kindersicherheit/Schulwegsicherheit
Text, Foto und Video: POSITIV-MEDIEN (PR-ADAC-WTTB * Waldemar Herzog)
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