Die ersten Wochen haben die Neugeborenen zunächst gut geschützt untertage verbracht. „Im rückwärtigen Bereich befindet sich unter der Erde eine beheizte Höhle, wo die Jungtiere normalerweise geboren werden“, erklärt Revierleiter Daniel Wenning. „Dort füttern wir unsere Erdmännchen auch und können kontrollieren, ob alle da sind. Auf der großen Außenanlage verliert man sonst schnell den Überblick.“ Mit dem Nachwuchs zählt der Familienverband nun immerhin schon fünfzehn Tiere. Darunter sind auch die im Frühjahr geborenen Drillinge, die mittlerweile so groß sind, dass sie sich von den ausgewachsenen Erdmännchen kaum noch unterscheiden. Wie lange die Sippe diese noch duldet, behalten die Pfleger nun gut im Auge. Denn hat der Clan eine gewisse Größe erreicht, werden ältere Jungtiere aus der Gruppe gedrängt und müssen sich ihr eigenes Revier suchen. „Normalerweise lag die Grenze bei zwölf Tieren“, sagt Wenning. „Dann mussten wir einzelne Erdmännchen abtrennen, weil sie gebissen wurden. Daher sind wir sehr froh, dass es im Moment noch so gut läuft.“
Derzeit hat die Erdmännchen-Familie mit den frechen Jungtieren aber auch alle Pfoten voll zu tun. Die Erwachsenen bringen dem Nachwuchs Schritt für Schritt bei, wie man am geschicktesten buddelt und jagt. Bei den Erdmännchen ist die Aufzucht Aufgabe der ganzen Sippe. „Gesäugt werden die Kleinen nach wie vor von der Mutter, die sich im Moment noch hauptsächlich um sie kümmert“, erläutert Daniel Wenning. „Aber auch die älteren Geschwister spielen schon mit den Jungtieren und passen auf, dass sie nicht in Gefahr geraten.“ Denn gerade für Krähen sind die kleinen Erdmännchen leichte Beute. Von Baumstämmen und Hügeln aus halten daher einzelne Familienmitglieder ununterbrochen nach Feinden Ausschau. Wittern sie Gefahr, geben die Wachposten bellende Geräusche von sich und alle Erdmännchen verschwinden in ihren unterirdischen Gängen. Die fallenden Temperaturen in der kalten Jahreszeit machen den Jungtieren hingegen nicht zu schaffen. Wird es zu kalt, kuscheln sich die Schleichkatzen unter einem der vier Wärmestrahler auf der Außenlange zusammen. So gut behütet können die jüngsten Erdmännchen nicht nur den Krähen, sondern auch Herbststürmen und Regen trotzen.
Text, Foto und Vodeo: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)
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