25. Juli 2020

45 Jahre Europa-Park in Rust

Rust: Deutschlands größter Freizeitpark in Rust, nördlich von Freiburg gelegen, feiert seinen 45. Geburtstag. Das 1975 gegründete Familienunternehmen der Familie Mack lädt seit Ende Mai zur Saison 2020 zu spannenden Expeditionen in 15 europäische Themenbereiche mit über 100 Attraktionen ein.

Die Eheleute Mack (hier als Gastgeber für den Radio Regenbogen Award) sind die Gründer und stolz auf ihr Werk des Europaparks in Rust

13 spektakuläre Achterbahnen wie etwa der „Silver Star“ im Französischen Bereich, der 130 km/h erreicht, lassen Mutige das Gefühl der Geschwindigkeit und der Schwerelosigkeit erleben. „Ganz Europa an einem Tag erleben“ kann man mit der ganzen Familie im weitläufigen Park. Abwechslung bieten detailreiche, liebevoll gestaltete Themenbereiche mit landestypischen Flair, ausgestattet mit modernster Technik. Es ist die Kombination aus Indoor-Wasserwelten wie „Rulantica“  und den aufwendig angelegten Landschaften der Länderbereiche und Stadtansichten und mit bunten Fassaden, die eine ganz besondere Atmosphäre erzeugen, und auch kulinarischen Angeboten, die Jung und Alt einlädt, sich in den fantasievollen Welten verzaubern zu lassen. Auf keinen Fall verpassen sollte man den Themenbereich „Skandinavien“ mit seinen Attraktionen.

Ab 1. Juli kann man im Holländischen Bereich wieder zu den „Piraten von Batavia“. Wer länger als für einen Tagesausflug „Urlaub“ machen will, kann in den sechs parkeigenen Themen-Hotels und dem Camp Resort Erholung finden.

Wo kann man schon vom eigenen Hotel aus so viele Länder auf einmal erkunden, ohne eine Grenze zu passieren, wie im Europapark zu Rust!

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Rasch * Waldemar Herzog)

Klavierkonzert im Museumshof

Gerlingen: Zum Abschluss der Sonderausstellung verabschiedet sich das Stadtmuseum mit einem kleinen musikalischen Gruß in die Sommerpause.

Die in Gerlingen lebende Musikerin Katharina Stefanie Schäfer wird am Sonntag, den 2. August 2020, um 16:15 Uhr, ein kleines Klavierkonzert mit unterschiedlichen Stücken aus ihrem Repertoire im lauschigen Museumshof geben.

Während des Lockdowns spielte sie, unweit des Museums, regelmäßig Balkonkonzerte. Jetzt freuen wir uns, dass sie die Sonderausstellung „Systemrelevant: Kunst?!“ musikalisch abschließt.

Unser Foto zeigt: Die Künstlerin Katharina Stefanie Schäfer

Der Eintritt zum Konzert ist frei, aufgrund der geltenden Coronabestimmungen ist die Besucherzahl begrenzt. Am Einlass werden Platzkarten ausgegeben.

Alle Informationen zur Künstlerin finden Sie auch unter: https://klavierundgesang.wordpress.com/

Hinweis: Das Museum pausiert vom 4. bis 30. August 2020 und ist ab Dienstag, den 2. September 2020 wieder geöffnet.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt Gerlingen * Deborah Schulze-Claußnitzer Waldemar Herzog)

In Neckarweihingen sprudeln jetzt zwei Brunnen

Ludwigsburg: Auch der Brunnen vor dem Rathaus in Neckarweihingen spendet jetzt wieder kühles Nass. Zu verdanken hat die Bürgerschaft diese erfreuliche Nachricht dem traditionsreichen Großhandelsunternehmen Lotter, das die Kosten für den Betrieb des Brunnens übernimmt.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht (Foto-rechts) bedankte sich bei einem Vor-Ort-Termin bei den Geschäftsführern Helmut Ernst und Dr. Ralf von Briel: „Zwischen der Firma Lotter und der Stadt Ludwigsburg besteht seit langem eine enge Verbundenheit. Ich freue mich sehr über das gesellschaftliche Engagement des Traditionsunternehmens. Helmut Ernst verkörpert mit Lotter wie wenige den für das Gemeinwohl engagierten Unternehmer.“ Die Firma Lotter ist als Ludwigsburger Familienunternehmen stark mit der Stadt verwurzelt. Verantwortung zu übernehmen für Kunden und Mitarbeiter, für Umwelt und Gesellschaft gehört seit jeher zum Selbstverständnis des Unternehmens. Gerne unterstützt es daher die Wieder-Inbetriebnahme des Brunnens in Neckarweihingen, damit er gemäß dem Motto „Wasser ist Leben“ auch in diesem Sommer ein Treffpunkt für Jung und Alt werden kann.

Durch das Engagement der Firma Lotter sprudeln jetzt zwei Brunnen in Neckarweihingen – denn der Kiesranzenbrunnen wird schon seit Jahren ehrenamtlich vom dortigen Bürgerverein betrieben. Vier weitere Stadtteile haben das kühle Nass dem Ludwigsburger Armaturen-Hersteller Goetze zu verdanken: Er übernimmt die Kosten für den Betrieb des Kelterbrunnen in Hoheneck, des Dorfbrunnen in Pflugfelden, des Apfelbrunnen in Poppenweiler sowie des Brunnen in der Tammer Straße in Eglosheim.

Wegen der schwierigen Haushaltslage aufgrund der Corona-Pandemie hatte sich die Stadt zunächst dazu entschieden, die Brunnen nicht in Betrieb zu nehmen. Dabei geht es um Kosten von rund 100.000 Euro, die eingespart werden können. Ausnahmen galten für zwei Brunnen in der Innenstadt: die „Sprinkler“ auf dem Rathaushof und in der Asperger Straße. Diese werden gern von Familien mit Kindern besucht. „Umso mehr freut es mich, dass wir dank großzügiger Unterstützung weitere Brunnen anschließen konnten“, betont der Oberbürgermeister. „Der großartige Einsatz zweier unserer Vorzeigeunternehmen und auch der Einsatz des Bürgervereins in Neckarweihingen zeigen mir, dass unsere Stadtgesellschaft funktioniert.“ Gerne könnten sich weitere Firmen melden, die eine Patenschaft für einen Brunnen übernehmen möchten.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt LB * Waldemar Herzog)

Energetikom e. V. spendet 12.500 € für Klimapartnerschaft mit Kongoussi

Ludwigsburg: Der aufgelöste Verein Energetikom e. V. unterstützt die Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Kongoussi (Burkina Faso) mit 12.500 Euro. Mehr als 150 Haushalte können sich dort auf moderne Solar-Home-Systeme freuen. Durch die Spende des Energetikom erhält dieses Projekt nun die Möglichkeit, noch mehr Haushalte mit dem umweltfreundlichen Solarstrom zu versorgen.

Unser Foto zeigt(von links nach rechts) Jeannette Jäger und Armin Jäger aus dem ehemaligen Energetikom-Vorstand übergeben die Spende von 12.500 € an Oberbürgermeister Matthias Knecht und Saliou Gueye

Mit dem Bau und der Installation dieser Systeme wird dem hohen, ineffizienten und umweltschädlichen Verbrauch von Einwegbatterien als Elektrizitätsquelle entgegengewirkt und die Abholzung zur Brennholzgewinnung reduziert. Bei der symbolischen Scheckübergabe des Vereins an die Stadt Ludwigsburg freute sich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht: „Wir danken den Mitgliedern des Energetikom sehr für die Spende und freuen uns, damit einen Beitrag zur globalen Klimagerechtigkeit leisten zu können.“

Durch die einfache Bauweise und die Integration von wiederverwendbaren Akkus ist die Umstellung auf die Solar-Home-Systemen einfach und kostengünstig. Zudem werden im örtlichen Ausbildungszentrum Auszubildende während des Projekts in der Technik geschult und sind aktiv am Bau der Systeme beteiligt. Das spart Kosten vor Ort, schafft dauerhaft Kompetenzen und trägt damit zu einem nachhaltigen lokalen Wirtschaftswachstum bei.

„Projekte dieser Art sind enorm wichtig, um die weltweiten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen“, sagte Saliou Gueye von der Koordinierungsstelle kommunale Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Ludwigsburg: „Sie dienen dem Klimaschutz und fördern gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung im globalen Süden.“

Viele Jahre hat das Netzwerk Energetikom in Ludwigsburg und der Region Stuttgart innovative Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte erfolgreich durchgeführt und damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet. Im Oktober 2017 wurde von den Mitgliedern die Auflösung des Vereins beschlossen. Für die Mitgliedsunternehmen war es immer schwieriger geworden, die den Verein tragende ehrenamtliche Tätigkeit in Arbeitskreisen und bei Veranstaltungen aufrechtzuerhalten. Das nach der Auflösung verbliebene Restvermögen in Höhe von 25.000 Euro geht nun je zur Hälfte an die Stadt Ludwigsburg und an die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg.

Das ehemalige Energetikom-Vorstandsmitglied Armin Jäger, Geschäftsführer der EFG GmbH, sieht in den Spenden einen würdigen Abschluss für die Netzwerkaktivitäten des Energetikom in Ludwigsburg. „Als wir im Jahr 2009 mit dem Energetikom gestartet sind, waren wir mit unseren Projekten zum Klimaschutz Vorreiter. Heute ist die Bedeutung des Klimaschutzes in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Wir freuen uns, dass wir zum Abschluss noch einmal einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten konnten.“

Mit einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt der Bund die zweite Phase der Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Kongoussi. Der Förderrahmen beträgt 480.000 Euro. Davon trägt der Bund 90 Prozent, die restlichen zehn Prozent Eigenanteil teilen sich der Förderkreis Burkina Faso Ludwigsburg e. V. und die Stadt Ludwigsburg.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt LB * Waldemar Herzog)

Urlaubs-Albtraum Autopanne: Sicherheit durch richtiges Verhalten

Berlin/Stuttgart: Die zweite große Urlaubswelle steht mit dem Ferienbeginn in Baden-Württemberg und Bayern sowie dem Rückreiseverkehr der nördlichen Bundesländer unmittelbar bevor. Viele Reisende steigen diesen Sommer aufgrund der Corona-bedingten Reisebeschränkungen und abgesagter Flüge auf die Anreise mit dem Auto um. Ob bei der Fahrt an die deutsche Küste oder ins benachbarte Ausland: Eine Autopanne ist unangenehm und kann gefährlich werden. Doch mit dem richtigen Verhalten wird der Pannenfall nicht automatisch zum Urlaubs-Albtraum.

Der ACE informiert was bei einer Panne zu tun ist, um sich und andere Verkehrsteilnehmende nicht zu gefährden:

  • Andere Verkehrsteilnehmende warnen Zunächst gilt im Fall einer Autopanne: Ruhe bewahren! Treten während der Fahrt Komplikationen am Auto auf, sollte der Warnblinker eingeschaltet und die Geschwindigkeit langsam verringert werden.
  • Frühzeitig reagieren und sicher anhalten Wichtig ist, Probleme am Fahrzeug nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Dies ermöglicht im besten Fall einen sicheren Stopp auf dem nächsten Park- oder Rastplatz. Ist dies nicht möglich, ist der Stopp in einer Nothaltebucht die nächstbeste Alternative. Erst, wenn auch das nicht mehr geschafft wird, sollte der Halt auf dem Pannenstreifen erfolgen. Ist kein Seitenstreifen vorhanden, das Fahrzeug so weit wie möglich an den rechten Fahrbahnrand steuern und dort anhalten.
  • Warnwesten anlegen Spätestens wenn das Auto abgestellt und der Motor ausgeschaltet wurde, muss die Warnblinkanlage eingeschaltet sein. Dann sollten alle Mitfahrenden eine Warnweste anlegen, bevor sie das Auto verlassen. In Deutschland gilt seit Juli 2014 die Pflicht zur Mitführung einer Warnweste für den Fahrer bzw. die Fahrerin. Der ACE rät eindringlich dazu, für jeden Sitzplatz im Fahrzeug eine eigene Warnweste mitzuführen, damit im Notfall alle Insassen eine Weste anlegen können. Die Warnwesten sollten griffbereit im Fahrraum verstaut sein – keinesfalls im Kofferraum. Die Weste muss entweder der deutschen Norm DIN EN 471:2003+A1:2007 oder der Europäischen Norm EN ISO 20471:2013 entsprechen. Dies sollte schon beim Kauf sichergestellt werden. Für gewerbliche Fahrzeuge ist das Mitführen von Warnkleidung durch die jeweiligen Berufsgenossenschaften vorgeschrieben. Wichtiger Hinweis: Im Ausland gelten mitunter abweichende Regelungen zum Mitführen und Anlegen von Warnwesten. Darüber sollten rechtzeitig vor Fahrtantritt die notwendigen Informationen eingeholt werden. Insbesondere, wenn bei der Urlaubsfahrt mehrere Länder durchquert werden.
  • Fahrzeug sicher verlassen Um sich, andere Fahrzeuginsassen und den nachfolgenden Verkehr nicht in Gefahr zu bringen, sollte das Auto nur durch die Beifahrertür beziehungsweise auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite verlassen werden. Vor dem Aussteigen Handy oder Smartphone nicht vergessen, um später Hilfe rufen zu können. Bei schlechter Sicht oder Dunkelheit Standlicht eingeschaltet lassen, um für den nachfolgenden Verkehr sichtbar zu sein. Direkt nach dem Verlassen des Fahrzeugs sollten sich alle Fahrzeuginsassen unverzüglich hinter die Leitplanke begeben. Ist keine Schutzplanke vorhanden, muss eine ausreichende Entfernung zur Fahrbahn eingehalten werden.
  • Warndreieck aufstellen Um andere Verkehrsteilnehmende zu warnen und über die Panne in Kenntnis zu setzen, muss das Warndreieck richtig positioniert werden. Innerhalb einer Ortschaft sind 50 Meter ausreichend, auf Landstraßen mindestens 100 Meter – hinter Bergkuppen oder Kurven auch mehr – und auf Autobahnen 150 bis 400 Meter Abstand notwendig. Tipp: Der Abstand der Leitpfosten beträgt in Deutschland 50 Meter. Hinweis: Das Warndreieck am Schluss nicht vergessen mitzunehmen.
  • Aus sicherem Abstand Hilfe verständigen Unter keinen Umständen darf die Fahrbahn betreten werden. Sonst besteht Lebensgefahr! Ist eine Schutzplanke vorhanden, bleiben alle Fahrzeuginsassen mit angelegter Warnweste dahinter und in sicherem Abstand zum Fahrzeug. Das bedeutet auf Landstraßen mindestens 100 m entgegen der Fahrtrichtung, auf Autobahnen deutlich mehr, mindestens jedoch 150 m. Ist keine Schutzplanke vorhanden, sollten sich alle Insassen in eine Entfernung von mindestens 200 m entgegen der Fahrtrichtung und in ausreichenden Abstand zur Fahrbahn begeben. Erst dann sollte Hilfe verständigt werden.
  • Hinweis: Über den ACE Auto Club Europa e.V.: Der ACE Auto Club Europa ist Mobilitätsbegleiter aller modernen mobilen Menschen. Wir bieten unseren über 630.000 Mitgliedern klare Orientierung, sichere Hilfe und zuverlässige Lösungen. Die Kernthemen des Clubs sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.

Weitere Information: ACE Auto Club Europa e.V. * Schmidener Straße 227 *  , 70374,Stuttgart Telefon 0711-530336677

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-ACE * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Elefanten beim Check-Up  - Wilhelma unterstützt Forschungsarbeit

Mit einer Manschette um den Arm, ein wenig Druckluft und einem Stethoskop lässt sich beim Menschen in wenigen Sekunden der Blutdruck bestimmen. Was bei einem Arztbesuch längst Routine ist, gehört in der Tiermedizin allerdings noch lange nicht zum Standard. In der Wilhelma in Stuttgart durfte Elefantendame Zella daher kürzlich im Rahmen eines Forschungsprojekts Pionierarbeit leisten. Sie gehört nun zu den ersten Dickhäutern, bei denen der Blutdruck erfasst wurde, denn der Blutdruck wird bei den Elefanten am Schwanz gemessen.

Unsere Fotos zeigen: Bild 1+2: Dr. Beate Egner und Timm-Julian Egner erfassen den Blutdruck bei Elefantendame Zella. Die Manschette wird dabei am Schwanz angelegt, denn die Messung muss auf Höhe des Herzens erfolgen. Bild 3: Erstmals konnte Dr. Beate Egner bei einer Königsnatter den Blutdruck messen.

Für die Messungen war Tierärztin Dr. Beate Egner im Zoologisch-Botanischen Garten zu Gast. Sie ist auf den Bereich Kardiologie spezialisiert und beschäftigt sich bereits seit 1991 besonders mit Blutdruck- und Pulswellenanlyse. „Damals hat der Blutdruck in der Diagnostik eigentlich gar keine Rolle gespielt“, berichtet Dr. Egner. „Dabei kann man an diesen Werten Erkrankungen an Herz oder Niere, Diabetes oder auch Stress schon im Frühstadium erkennen und entsprechend therapieren.“ Ermittelt wird der Blutdruck dabei mit der sogenannten hochauflösenden Oszillometrie (High Definition Oscillometry – HDO). Wie beim Menschen nutzt man dazu eine Manschette, die mit Luftdruck arbeitet, und Puls, Blutdruck und Blutfluss erfasst. Befestigt wird sie in der Regel am Schwanz des Tieres, da die Messung auf Höhe des Herzens erfolgen muss. Ein spezielles Programm zeichnet die Daten auf und macht sie in Form eines Pulswellenbildes sichtbar. An den Kurvenabständen und einzelnen Ausschlägen lassen sich nun unter anderem Unregelmäßigkeiten ablesen. „Früher konnte man den Blutfluss nur beurteilen, indem man einen Katheter operativ in ein Gefäß eingesetzt hat“, erzählt die Tierärztin. „Mit der HDO können wir die Werte nun ohne Stress für das Tier in weniger als einer Minute erfassen. Die Manschette lassen sich die meisten Tiere nach gezieltem Training mit viel Belohnung ganz einfach freiwillig anlegen.“ Für ihre Forschungsarbeit über den Blutdruck von Elefanten hatte Dr. Egner daher gezielt nach Dickhäutern gesucht, die sehr gut an den Umgang mit Menschen gewöhnt sind. Die beiden älteren Elefantendamen der Wilhelma in Stuttgart waren dafür perfekte Kandidatinnen, denn die Tierpflegerinnen und Tierpfleger arbeiten seit vielen Jahren täglich mit den beiden betagten Kühen, um beispielsweise die medizinisch notwendige Fußpflege zu ermöglichen. „Man hat gemerkt, dass hier ein großes Vertrauen zwischen Mensch und Tier herrscht“, so die Tierärztin. „Zella hat sich unheimlich schnell an die Manschette gewöhnt, dadurch waren auch Messungen auf der Außenanlage möglich. Sie war dort erstaunlicherweise am ruhigsten, denn der Blutdruck war niedriger als im Innengehege. Das zeigt, dass Zella sich draußen trotz des Trubels und der vielen Gäste wohlfühlt und sogar entspannt.“

Das langfristige Ziel dieses Projekts ist es, Normwerte für Elefanten und weitere Tierarten zu bestimmen, um zukünftig Abweichungen schneller erkennen zu können. Denn in der Zootiermedizin steht die Anwendung der HDO bisher noch in den Anfängen. Für Dr. Beate Egner gab es in der Wilhelma daher sogar noch die Gelegenheit für eine Premiere auf dem Gebiet: Erstmals konnte sie bei Boa, Königsnatter und Bartagame Messungen vornehmen. Die Ergebnisse wird sie nun am heimischen Computer auswerten – als Basis für ihren nächsten Besuch im Zoologisch-Botanischen Garten.

Hoher Besuch für das Gartenparadies in Stuttgart

Österreichs Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka war bei seinem viertägigen Staatsbesuch am Donnerstag, den 16. Juli 2020, in Baden-Württemberg in der Wilhelma in Stuttgart zu Gast.

Unser Foto: Bei dem Rundgang durch den Zoologisch-Botanischen Rundgang in Stuttgart trafen sich am 16. Juli 2020 (von links) Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin, der Präsident des Österreichischen Nationalrats Wolfgang Sobotka, Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Martin Eichtinger, Landesrat für Wohnbau, Arbeit und Internationale Beziehungen in Niederösterreich, Botschafter Peter Huber und Generalkonsul Josef Saiger.

Dabei waren einmal nicht die exotischen Tiere die Hauptakteure. Vielmehr lag das Interesse des Parlamentsvorsitzenden vor allem auf der historischen Anlage im filigranen maurischen Baustil und der Botanik. Der Zoologisch-Botanische Garten umfasst die Pflanzenvielfalt von über 8500 Arten und Sorten, die hier von zarten Orchideen über tropische Seerosen bis hin zu seltenen Kaffeesorten reicht. Hinzu kommen rund 160 Baumarten in der Parkanlage. „Gerade in Zeiten des Klimawandels und Artensterbens ist es wichtig, botanische Raritäten zu bewahren und die Vielfalt der Natur, wie hier in der Wilhelma, den Menschen zugänglich zu machen“, zeigte sich Sobotka beeindruckt. Sobotka war der Einladung zu einem Arbeitsgespräch von Friedlinde Gurr-Hirsch, der Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in die Wilhelma gefolgt.

Dieses Thema ist für Sobotka schon seit langem eine Herzensangelegenheit. Bereits vor 20 Jahren war er in Niederösterreich Mitbegründer der Umweltbewegung „Natur im Garten“. Dabei steht vor allem die Förderung naturnaher Gärten im Vordergrund, damit der Artenreichtum auch in den vom Menschen geschaffenen Refugien erhalten bleibt. „Dieses Ziel verfolgt auch die baden-württembergische Landesregierung, beispielsweise auf gemähten landeseigenen Grünflächen, von denen künftig mindestens 20 Prozent als ökologisch hochwertige Blühflächen gepflegt werden sollen“, brachte Staatssekretärin Gurr-Hirsch (MdL) zum Ausdruck. Ebenso würden etwa Projekte der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsbereich zur Sicherung der Artenvielfalt beitragen. „Initiativen wie ‚Natur im Garten‘ gewinnen vor dem Hintergrund der anstehenden Einführung des Gesetzes zur Änderung des Landesnaturschutzgesetzes sowie des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes besondere Bedeutung. Ich hoffe, diese Bewegung hält auch in unserem Land möglichst umfassend Einzug.“

Die Wilhelma engagiert sich ebenfalls seit vielen Jahren intensiv für den Schutz der heimischen biologischen Vielfalt: Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) entstand 2010 ein Kooperationsprojekt, um Schmetterlingen und ihren Raupen ein größeres Angebot an Blüten und Nahrungspflanzen zu schaffen. Dank der Aussaat von gebietsheimischen Wildkräutern auf ehemals artenarmen Rasenflächen bietet die Wilhelma zudem über 120 verschiedenen Wildbienenarten einen Lebensraum. Durch gezielte Pflegemaßnahmen werden diese besonders unterstützt. Zudem verzichtet die Wilhelma weitestgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel und setzt größtenteils organischen Dünger ein.

„Es freut uns sehr, dass unsere Anstrengungen für den Artenschutz mittlerweile auch über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus wahrgenommen werden“, betont Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Neben den praktischen Schutzmaßnahmen hier vor Ort engagieren wir uns mittlerweile in über 20 Projekten auf der ganzen Welt.“ Ermöglicht wird dies vor allem durch die Unterstützung der Besucherinnen und Besucher. Sie können beim Kauf eines Wilhelma-Tickets den freiwilligen Artenschutz-Euro spenden, der direkt dem Schutz von beispielsweise Berggorillas, Sumatra-Nashörnern und Schneeleoparden zugutekommt.

Bei ihrem Rundgang wurden Nationalratspräsident Sobotka und Staatssekretärin Gurr-Hirsch begleitet von dem Österreichischen Botschafter Peter Huber, Generalkonsul Josef Saiger und Christa Ringkamp, Präsidentin des Vereins „European Garden Association – Natur im Garten International“.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)