22. Juni 2020

Wirtschafts-Pionierin feierte ihren 90. Geburtstag

Stuttgart: Ursula Ida Lapp war nach dem Krieg eine der ersten Unternehmerinnen Deutschlands, der es gelang eine Firma von Weltruf und mit großem wirtschaftlichem Erfolg zu gründen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Lapp hat sie ein weltweit agierendes Unternehmen für integrierte Verbindungssysteme geschaffen, dessen Qualitätsstandards in der Kabelproduktion bis heute Gültigkeit haben.

Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte Ende der 1950er Jahre in der Garage des Wohnhauses in Stuttgart-Vaihingen, als Oskar Lapp (1921-1987) eine revolutionäre Verbindungstechnik entwickelte, eine industriell gefertigte Anschluss- und Steuerleitung: Waren zuvor in den Kabeln alle Adern schwarz oder grau, war es schwierig die Leitungen an den jeweiligen Enden beim Anschließen richtig zuzuordnen, so erfand Oskar Lapp ein Kabel mit farbigen Adern und zudem gelang es ihm dünnere, flexiblere  Steuerleitungen herzustellen.

Der Markenname ÖLFLEX entstand und Ursula Ida Lapp wurde als Unternehmensgründerin der U.I.Lapp KG ins Handelsregister eingetragen. Im Lauf der Zeit wurden neue Standorte in Osteuropa, Asien, Afrika und kürzlich auch in Australien gegründet.

Unser Foto zeigt: Wirtschaftsministerin von BW, Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (links) , bei der Übergabe der Wirtschaftsmedaille an Frau Ursula Ida Lapp (rechts)

„Meine Mutter ist auch heute noch das Herz unseres Unternehmens - sie hat uns mit ihrer immensen Tatkraft und ihrer Leidenschaft für das Unternehmen und seine Mitarbeiter geprägt und ist unser großes Vorbild“, so  ihr Sohn Andreas Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding AG .

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (D.Rasch. * Waldemar Herzog)

Stadtverwaltung empfiehlt Corona-Warn-App

Ludwigsburg: Oberbürgermeister Matthias Knecht, Erster Bürgermeister Konrad Seigfried und Bürgermeister Michael Ilk werben für den Gebrauch der Corona-Warn-App der Bundesregierung: „Die Corona-Warn-App ist ein wichtiger Helfer, um Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Wir sind davon überzeugt: Sie kann dazu beitragen, eine zweite Welle des Coronavirus zu verhindern.“

Der Gebrauch der App ist freiwillig. Je mehr Menschen sie allerdings nutzen, umso effektiver ist sie. Die Corona-Warn-App verwendet die Bluetooth-Technologie, um den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen Personen zu messen, die die App auf ihrem Smartphone installiert haben. Die App informiert, wenn sich jemand längere Zeit in der Nähe einer Person aufgehalten hat, bei der später eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde. Die Datenschutzrichtlinien werden dabei nach derzeitigem Stand und der Meinung von Experten eingehalten.

„Die App macht die anderen Maßnahmen zum Infektionsschutz jedoch nicht überflüssig“, betont die Ludwigsburger Verwaltungsspitze weiter. Abstand halten, regelmäßiges und gründliches Händewaschen und der Gebrauch von Alltagsmasken zum Beispiel beim Einkaufen und im ÖPNV sind nach wie vor notwendig.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-LB *Waldemar Herzog)

Bewegungspass-Spielfläche in Stuttgart-Stammheim

Stuttgart: Auf besonderen Wunsch von Stammheimer Kindern sind auf dem Freihofplatz Bodenmarkierungen zum Spielen entstanden, welche die Bewegungen einer Schlange, eines Eichhörnchens, eines Kängurus und einer Ameise nachahmen.

Die Bewegungsmuster stammen aus dem Stuttgarter Bewegungspass und sind für Kinder zwischen zwei und sieben Jahren gedacht.

Die Idee für die Bodenmarkierungen haben die Kinder auf dem Stammheimer Kindergipfel am Weltkindertag im September 2018 entwickelt. Das Projekt konnte mit Mitteln des Amts für Sport und Bewegung, des Bezirksbeirats Stammheim sowie einer Spende der Volksbank Zuffenhausen realisiert werden.

Mit den Übungen aus dem Stuttgarter Bewegungspass trainieren Kinder spielerisch und gezielt Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Acht Tiere stehen für bestimmte Bewegungsformen – die Schlange zum Beispiel für den Slalom-Lauf. Die Bewegungen können in der Kita, zuhause und nun auch auf dem Freihofplatz geübt werden. Das Amt für Sport und Bewegung plant, weitere Übungen aus dem Bewegungspass in den öffentlichen Raum und auf Kita-Spielflächen zu integrieren.

Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, erklärt: „Die Bodenmarkierungen motivieren Kinder, auf alltäglichen Wegen Halt zu machen, sich auszutoben und auszuprobieren. Allgemein sollen öffentliche Plätze wie in Stammheim in Zukunft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene unaufdringlich zu mehr Bewegung einladen. Die Bodenmarkierungen bilden damit auch einen Baustein zur Umsetzung des Masterplans für urbane Bewegungsräume, mit dem die Landeshauptstadt dasselbe Ziel verfolgt: Mehr Bewegung in den öffentlichen Raum bringen.“

Der Masterplan für urbane Bewegungsräume ist ein gemeinsames Projekt des Amts für Stadtplanung und Wohnen und des Amts für Sport und Bewegung. Konkrete Maßnahmen sollen den öffentlichen Raum bewegungsfreundlicher gestalten. Grundlage bildet eine Bürgerbeteiligung, deren Ergebnisse online eingesehen werden können. In den kommenden beiden Jahren stehen Mittel für weitere bewegungsfreundliche Gestaltungen des öffentlichen Raums bereit.

Informationen zum Bewegungspass sind unter www.stuttgart.de/bewegungspass sowie beim Amt für Sport und Bewegung, Franziska Borst, Telefon 216-57896, Email franziska.borst@stuttgart.de , erhältlich.

Weitere Informationen: Amt für Stadtplanung und Wohnen, Telefon 0711-216-5428, Email verena.huebsch@stuttgart.de , beim Amt für Sport und Bewegung, Telefon 216-59810, Email soeren.otto@stuttgart.de oder unter www.stuttgart-meine-stadt.de/bewegungsraum zur Verfügung.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. *Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Erlesene Feinkost für exotische Wilhelma-Tiere

Genüsslich knabbert der Grünzügelpapagei in der Wilhelma an einem Blättchen. Er darf sich wie ein Gourmet vorkommen, denn das zarte Grün, an dem der exotische Vogel mit Hingabe zupft, ist exquisite Feinkost, die sonst in der gehobenen Gastronomie unter das Messer der Sterneköche kommt. Dass der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart seinen Tieren derzeit wahre Delikatessen, wie solchen Baby-Leaf-Spinat, anbieten kann, verdankt er ausgerechnet den Turbulenzen der Corona-Pandemie. Die Wilhelma und der Keltenhof in Filderstadt als Hersteller des besonderen Gemüses sind eine Art Leidensgenossen.

Unsere Fotos zeigen: Bilder 1-2: Ein Grünzügelpapagei knabbert am Baby-Leaf-Spinat. * Bild 3: Der Molukkenkakadu erfreut sich an dem besonderen „Gemüse-Wrap“.  * Bild 4: Für die Totenkopfaffen ist das edle Gemüse eine spannende Abwechslung.

Wegen der Infektionsschutzmaßnahmen mussten über Wochen der Zoologisch-Botanische Garten und Restaurants gleichermaßen schließen. So kamen beiden schlagartig alle Kunden und Einnahmen abhanden. Doch während in der Wilhelma tagtäglich weiterhin rund 11.000 hungrige Mäuler und Schnäbel zu versorgen sind, blieb der Keltenhof auf seinen edlen Produkten sitzen. „Dankenswerterweise ist der Keltenhof auf uns zugekommen und spendet uns seine tolle Ware vom Wildbrokkoli über Mangold bis zum Pak Choi“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Ob Papagei oder Gorilla, die Pflanzenfresser unter unseren Tieren freuen sich riesig. Bei einer Tonne Gemüse pro Woche ist das wirklich eine gewaltige Wohltat für uns.“

Auch für den Keltenhof ist das eine dankbare Lösung. „Wir beliefern seit rund 20 Jahren die Sterne-Gastronomie in der Region mit frischem, außergewöhnlichem Gemüse“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Daumüller. „Durch die Bestimmungen zur Pandemiebekämpfung mussten unsere Kunden lange Zeit ihren Betrieb einstellen. Zum Entsorgen ist unser Gemüse, das unsere Mitarbeiter mit viel Hingabe herstellen, einfach zu schade. Da war es eine glückliche Fügung, dass wir der Wilhelma mit unserem Sortiment tatsächlich unter die Arme greifen können.“ Der Keltenhof – auf der fruchtbaren Filderebene gelegen – hat sich auf die Produktion von hochwertigem Salat, Wildgemüse und essbaren Blüten für die gehobene Gastronomie spezialisiert. „Mit den nun in Kraft getretenen Lockerungen für Restaurants fangen auch unsere Abnehmer langsam wieder an, aktiv zu werden. Trotzdem haben wir nach wie vor eine Überproduktion, die wir gerne der Wilhelma zur Verfügung stellen“, sagt Daumüller. Das kommt in der Tierwelt gut an. „Auch wenn wir bei der Ernährung unserer Tiere generell einen hohen Standard anlegen, ist diese exquisite Kost eine erfreuliche Abwechslung“, berichtet Christina Winckler, die in der Wilhelma-Futterküche für die Speisepläne der Tiere zuständig ist. „So gute Qualität bekommt man nur sehr selten und normalerweise könnten wir uns solche Spezialitäten auch gar nicht leisten.“

Insgesamt sieben Wochen musste der Zoologisch-Botanische Garten zwischenzeitlich geschlossen bleiben und konnte somit auch keine Einnahmen erzielen, obwohl der Betrieb unvermindert weitergehen musste. Die Gemüselieferungen kamen in dieser Situation sehr gelegen. „Es ist sehr erstaunlich, wie viel Engagement nicht nur Unternehmen in der Region für die Wilhelma an den Tag legen“, betont Direktor Dr. Kölpin. „Auch Privatleute unterstützen uns in dieser schwierigen Zeit enorm. Sowohl bei Spenden als auch Patenschaften für Tiere oder Pflanzen gab es in den vergangenen Wochen deutliche Steigerungen. Das ist in den schwierigen Zeiten finanziell und moralisch eine tolle Rückenstärkung.“ So kamen seit März insgesamt rund 135.000 Euro an Spenden zusammen. Die Zahl der Patinnen und Paten hat sich von sonst zirka 500 mit 250 Neu-Unterstützern um die Hälfte erhöht.

Wüstenidyll blüht am Haupteingang der Wilhelma

Der erste Eindruck der Wilhelma ist spitze: Eine Pracht aus pieksigen Dornen, scharfkantigen Blättern und grellbunten Blüten sticht jedem ins Auge, der dieser Tage den Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart betritt. Das kleine Wüstenidyll ist das neue Aushängeschild direkt am Haupteingang. So gilt der erste Blick der Gäste nicht den Flamingos oder Pinguinen in den nahen Gehegen, sondern Feigenkaktus, Yucca oder Mittagsblume. Im späten Frühling und frühen Sommer ist der Farbteppich aus 70 Pflanzenarten und -sorten auf steinigem Grund am vielseitigsten. Darüber thront derzeit als wahres Prachtexemplar der Blütenstand einer schon mehr als 20 Jahre alten Palmlilie.

Unsere Fotos zeigen: Bild 1: Eine Hauswurz (vorne) wächst als europäische Vertreterin der Sukkulenten in dem Steinbeet, das die Gäste am Haupteingang mit prächtiger Blüte empfängt.  * Bild 2: Mit einem Fächer an Blüten erfreut dieser Feigenkaktus (vorne) die Gäste.  * Bild 3: Für Bienen, Hummeln und andere Insekten sind die Blüten des Feigenkaktus (links) und der Mittagsblumen (rechts) ein Festschmaus im Sukkulentenbeet. * Bild 4: Der riesige Blütenstand einer mehr als 20 Jahre alten Yucca-Palme ist ein Blickfang.

Als Sukkulenten haben sie alle gemein, dass sie in Wurzel, Blatt oder Stängel Wasser speichern können, um große Trockenheit zu überstehen. In unseren Breitengraden ist dagegen die größere Herausforderung für solch ein Außenbeet, den Winter zu überleben. Dieses Kunststück hat die 2019 angelegte Schau mit Bravour absolviert, wie jetzt offensichtlich wird. „Wir können nach dem ersten Winter sehr zufrieden sein: Keine Pflanze ist kaputt gegangen und alle blühen wieder“, sagt Zierpflanzengärtnermeister Jürgen Rühle nicht ohne Stolz. Er betreut die Sukkulenten-Sammlung der Wilhelma mit insgesamt rund 2000 Arten und Sorten vor und hinter den Kulissen. Davon hat der Experte frostharte Arten für den Freiluftstandort ausgewählt. Die Kakteen unter den Sukkulenten stammen allesamt aus den beiden amerikanischen Subkontinenten. „Das Verbreitungsgebiet reicht von Kanada im Norden bis Patagonien im Süden – manche Arten ertragen im Hochland auch Frost bis 25 Grad minus“, sagt Rühle. „Als anhaltende Kälte oder unter einer dauerhaften Schneedecke ist das Extrem für sie kein Problem. Aber wechselhafte Temperaturen und Nässe wie in unserem Winter vertragen die Wüstenbewohner schlechter.“ Gegen Frost hilft ein Trick der Natur: „Die Kakteen schrumpfen“, erklärt Rühle. „Sie erhöhen dabei ihre Zellsaftkonzentration, quasi als natürlichen Frostschutz, damit die Zellen nicht platzen.“ Weil es hierzulande aber gut doppelt so viel regnet wie in den Herkunftsregionen, müssen die Wilhelma-Gärtner gegen zu viel Feuchtigkeit technisch nachhelfen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhlema * Waldemar Herzog)