16. Oktober 2021

Verleihung des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg

Esslingen: Am 12. Oktober 2021 wurde in der Württembergischen Landesbühne Esslingen der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg verliehen.

Der Kleinkunstpreis wird jährlich vom Land Baden-Württemberg, durch das  Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, zusammen mit der LAKS Baden-Württemberg e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren, ausgelobt.

Unsere Bilder (v.l.n.r) zeigen die Preisträger: (Bild-1): Michael Quast * Anne Folger * Lucie Machart * Peter Fischer * * (Bild-2): Andy Häussler * Stefan Waghubinger * Hubertus Weijers * Christian Oettinger

Die mit jeweils 5.000 € dotierten Hauptpreise gingen an Stefan Waghubinger, den Satire-Kabarettisten, an das Huub Dutch Duo, zu dem sich Hubertus Weijers und Christian Oettinger für jazzig-swingendes Entertainment zusammengefunden haben und an den Mentalmagier Andy Häussler.

Förderpreise, mit 2.000 € dotiert, erhielten die Klavierkabarettistin Anne Folger und Mackefisch, die Mini-Band aus Mannheim, bestehend aus Lucie Mackert, Schauspielerin, Sängerin und Liedermacherin und Peter Fischer, Pianist und Kabarettist.

Mit dem Lotto-Ehrenpreis des Wettbewerbs 2021 wurde Michael Quast ausgezeichnet. Er erhielt den 12. Lotto-Ehrenpreis, dotiert mit 5.000 € für seine Verdienste um die Kleinkunst im Land. Der gebürtige Heidelberger ist vielseitiger Schauspieler, Komödiant, Conférencier und Regisseur. Engagements führten in ans Theater Ulm, an das Schauspiel und die Oper in Frankfurt, an das Staatstheater Stuttgart, an die Hamburger Kammerspiele und ans Theater Heidelberg. Zudem leitet er die Frankfurter Volksbühne im Großen Hirschgraben. Für seine vielfältige Arbeit erhielt er bereits den Rheingau Musikpreis, den Frankfurter Binding Kulturpreis und den Hessischen Verdienstorden.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-D.Rasch * Waldemar Herzog)

Schule nach Generalsanierung eingeweiht

Stuttgart: Die Schulbürgermeisterin Isabel Fezer hat am Freitag, 15. Oktober 2021, die neuen Gebäude mit den Werkstätten und Gemeinschaftsräumen vorgestellt. Die Johannes-Gutenberg-Schule ist mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern eine der größten in Stuttgart. Für Modernisierung und Sanierung hat die Stadt gut 34 Millionen Euro investiert.

Die Generalsanierung und komplette Umstrukturierung in fünf Bauabschnitten betrifft eine Fläche von 8.247 m². Das Land Baden-Württemberg hat Schulbauförderungsmittel in Höhe von 9,621 Mio. Euro bewilligt. Die Johannes-Gutenberg-Schule ist seitdem komplett in einem Gebäude untergebracht und die zusätzlichen Wege für Schüler, Lehrer und Verwaltung entfallen Stuttgart: Die Johannes-Gutenberg-Schule in Bad Cannstatt ist seit Mai 2016 saniert worden.. Damit sind alle Fachbereiche und Kompetenzen an einem Standort gebündelt. Die Schule hat insgesamt 47 Klassen.

Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung Isabel Fezer dankte den Projektbeteiligten: „Für Sie alle war es eine gewaltige Herausforderung, die Schule umzubauen, während der Unterricht lief. Es galt immer wieder, über Provisorien Altes am Laufen zu halten und Neues sukzessive aufzubauen. Dies ist Ihnen wunderbar gelungen und wir können uns heute bei den Rundgängen ein Bild davon machen, wie schön und zukunftsfähig die Johannes-Gutenberg-Schule jetzt ist.“

Unsere Fotos: Bild –1: die neuen Innenräume  * Bild-02: Bürgermeisterin Isabel Fezer (r.) besichtigt mit Schulleiter Edgar Waldraff die neu eingeweihte Johannes-Gutenberg-Schule.

Die Umstrukturierung und energetische Sanierung vergrößert die Schulfläche am Stammsitz. Außerdem entspricht sie nun den neuesten Bedürfnissen der Druck- und Medientechnik sowie des zweizügigen technischen Gymnasiums. Der ursprüngliche Entwurf aus den 70er-Jahren setzt sich in seiner prägnanten Erscheinung mit der markanten Farbgebung in Grün und Gelb fort. Technisch ist er nun auf neuestem Stand. Im Gebäudeinneren zeigen sich die Fassaden bewusst in Weiß und damit luftig und leicht. Zusätzlich gibt es ansprechende Pausen- und Aufenthaltsbereiche für die Jugendlichen und Lehrerinnen und Lehrer im Innen- und Außenbereich. Die aktuellen Arbeiten im 5. Bauabschnitt stellen die Dachzentralen und Innenhöfe bis Ende Oktober 2021 fertig.

Um die Werkstätten im Schulalltag stärker zu präsentieren, ist eine davon durch Glaselemente nun eine „offene“ Werkstatt. Im Eingangsbereich gibt es eine Schaufläche zur Präsentation von Exponaten. In der neuen Johannes-Gutenberg-Lounge laden in unterschiedlichen Zonen ca. 90 Sitzplätze zum Essen und Verweilen ein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich auf einem Sofa oder der Welle auszuruhen. Vier große digitale Boards zeigen aktuelle digitale Schülerarbeiten und Informationen. Mittelpunkt der Cafeteria ist ein eigens gestalteter Tisch mit alten Bleidruckbuchstaben in Harz aus den Druckerwerkstätten.

Die Stadt hat folgende Bereiche saniert und umstrukturiert: Werkstätten für Druck und Medien, Fotostudios, Bereiche für Naturwissenschaften, Integrierte Fachräume mit Medientechnik, vollflächige WLAN-Versorgung, Verteilerküche, Johannes-Gutenberg-Lounge, Schülerarbeitsbereiche, Lehrer- und Verwaltungsbereich, attraktive Freibereiche mit Spielfeld und Pausenhofüberdachung.

Durch die Sanierung konnte im März 2020 die über 20 Jahre bestehende Außenstelle der Schule in der Siemensstraße in Feuerbach zurück zur Stammschule ziehen.

Text und Foto. POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Artenschutzprogramm für größte Wolfsspinne der Welt *

Wilhelma gelingt erste Nachzucht einer extrem seltenen Tarantel

Nicht nur Gorilla, Elefant und Löwe stehen in der Wilhelma, einem der artenreichsten Zoos der Welt, im Mittelpunkt. Auch die Vielfalt anderer Lebewesen ist unermesslich und verdient geschützt zu werden, wie im 2002 eröffneten Insektarium.

Seit rund einem Jahr hält der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart eine wirkliche Rarität: die Deserta-Tarantel. Mit rund vier Zentimetern Körperlänge und einer Beinspannweite von bis zu zwölf Zentimetern gilt sie als die größte Wolfsspinne der Welt. Zudem sind diese schönen, schwarz-weiß gefärbten Spinnen extrem selten.

Unsere Fotos zeigen: (Bild 1): Die Deserta-Tarantel gilt mit vier Zentimetern Körperlänge als die größte Wolfsspinne der Welt. * (Bild 2): Deserta-Taranteln vor der Paarung. * (Bilder 3 + 4): Die Deserta-Tarantel trägt den Kokon immer bei sich. Und auch nach dem Schlüpfen trägt das Weibchen die Vielzahl der Jungtiere einige Tage auf dem Rücken.

Nun ist deren Nachzucht auch in der Wilhelma erstmals gelungen. Von Natur aus kommen sie nur auf der unbewohnten Insel Deserta Grande vor, die ungefähr 20 Kilometer vor der Küste der Atlantikinsel Madeira liegt. Ihr Bestand ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen, da eingeführte Ziegen und ein sich explosionsartig vermehrendes Glanzgras die letzten Rückzugsorte der Tarantel gefährden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass nur noch 4000 dieser Tiere auf Deserta Grande leben, was für eine Spinnenart sehr wenig ist. Darum wurde 2016 unter Leitung des Bristol Zoo ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Deserta-Tarantel gestartet. Dies soll sichern, dass diese Tierart nicht ausstirbt.

Die Wilhelma beteiligt sich an diesem EEP seit vergangenem Jahr. „Wir bekamen insgesamt 50 Jungtiere vom Kölner Zoo, der die Art bereits seit 2019 erfolgreich pflegt und züchtet“, berichtet Revierleiter Volker Harport. „Es freut mich auch ganz persönlich, dass wir es nun geschafft haben, diese schöne und äußerst seltene Spinne nachzuzüchten.“ Insgesamt tummeln sich derzeit mehrere hundert Jungtiere in speziellen Aufzuchtterrarien hinter den Kulissen des Insektariums. Rund vier Monate nach der Paarung bauen die Weibchen einen Kokon, den sie bis zum Schlupf der Jungtiere mit sich tragen und auf diese Weise gut bewachen. Auch die frisch geschlüpften Jungspinnen werden einige Zeit auf dem Körper herumgetragen. Danach sind sie aber komplett auf sich allein gestellt.

Wie alle Wolfsspinnen, jagt die Deserta-Tarantel nicht mit Hilfe eines Netzes, sondern lauert in ihren Wohnröhren ihren Opfern auf: Käfern, Tausendfüßlern und sogar kleinen Eidechsen. Schon kurze Zeit, nachdem sie geschlüpft sind, leben die Spinnen räuberisch: „Das ist auch der Grund, warum wir die Tiere einzeln halten müssen. Denn sonst würden sie sich gegenseitig auffressen“, weiß Spinnenexperte Harport. Die in der Wilhelma geschlüpften Jungspinnen werden zum Teil weiter für die Zucht eingesetzt und zum Teil an andere Zoos abgegeben. Mit den Erhaltungszuchtprogrammen leisten die Zoologischen Gärten weltweit einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Das Ziel ist es, eine stabile Reservepopulation in menschlicher Obhut aufzubauen und so dauerhaft vor dem Aussterben zu schützen, falls ihre Zahl in der Natur zu stark abnimmt. Das Wilhelma-Insektarium zeigt die Deserta-Tarantel in einem extra mit für ihren Lebensraum typischen Pflanzen gestalteten Terrarium.

Giraffenbulle Hanck bei medizinischer Behandlung gestorben

Die Wilhelma hat ihren Giraffenbullen verloren. Bei einer medizinischen Behandlung ist „Hanck“ am Dienstag, 12. Oktober 2021, an Kreislaufversagen gestorben.

„Die Narkose einer Giraffe ist die heikelste, die es in der Tierwelt gibt“, sagt der Veterinär des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart, Dr. Tobias Knauf-Witzens. Bekannt wegen ihrer langen Beinen und des noch längeren Halses, ist es gerade diese extreme Körperform, die für Giraffen während ihres ganzen Lebens eine Herausforderung darstellt. Bei einem Bullen wie Hanck muss das große und zirka zwölf Kilo schwere Hochleistungsherz das Blut von Huf bis Kopf beständig über einen Höhenunterschied von fünf Metern pumpen. Hingegen können sie auch im gesunden Zustand nicht länger liegen, ohne Kreislaufprobleme zu bekommen. Daher stellt jede Narkose ein erhöhtes Risiko dar.

Unsere Fotos zeigen: (Bild 1 bis 3): Der 21-jährige Netzgiraffen-Bulle war seit 2002 in der Wilhelma. * (Bild 4) : Im April hatte Hanck (Mitte) die beiden neuen Giraffen aus dem Kölner Zoo kennen gelernt: Sala (links) und Nyiri.

Der am 9. Juni 2000 in Rotterdam geborene Hanck war im April 2002 in die Wilhelma gekommen. Er fühlte sich hier sichtbar wohl und hat sieben Mal Nachwuchs gezeugt und damit zum Erhalt der Netzgiraffen beigetragen. Er erfreute sich dem Anschein nach guter Gesundheit – jedoch machten ihm im mit 21 Jahren bereits in fortgeschrittenem Alter seine Hufe zunehmend zu schaffen. Seine Klauen wuchsen ungleichmäßig. „Dadurch kam es zu einer Fehlstellung des Hufgelenks“, erklärt Knauf-Witzens. „Ohne Korrektur wäre die Folge eine chronische Arthrose. Das Tier bekäme Schmerzen, würde lahmen und wäre auf Dauer nicht mehr lebensfähig. Die Hufpflege war bei Hanck wegen ihrer medizinischen Notwendigkeit daher unaufschiebbar geworden.“ Die Pflegerinnen und Pfleger der Wilhelma betreiben regelmäßig mit den Giraffen ein Training, um mit ihnen einzuüben, verschiedene therapeutische Behandlungen zu dulden und zum Beispiel für die Hufpflege die Beine zu heben. So können manche Narkosen vermieden werden. Die Reaktion ist individuell unterschiedlich. Während zum Beispiel die Giraffenkühe Kiburi und Anna bereitwillig mitgemacht hatten, hatte Hanck das Training nicht angenommen. Daher führte kein Weg an der Narkose vorbei. Eine Obduktion soll zeigen, ob Hanck bis auf Alterserscheinungen gesund war oder versteckte Leiden dazu beigetragen haben könnten, dass sein Kreislauf versagt hat. Eine Lebenserwartung von 25 Jahren ist für Giraffen normal.

In der Wilhelma leben aktuell noch die beiden Netzgiraffen Nyiri und Sala, die im April aus dem Kölner Zoo gekommen sind. Die Koordinationsstelle für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der Zoos wird eine Empfehlung aussprechen, wann es sich anbietet, dass ein Bulle in zuchtfähigem Alter wieder nach Stuttgart kommt. Seit 2016 zählt die Weltnaturschutzunion IUCN auch Giraffen zu den bedrohten Tierarten auf der Roten Liste. Deren Bestände sind in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 40 Prozent gesunken. Von der Netzgiraffe gibt es in ihrem Verbreitungsgebiet, dem Nordosten Kenias sowie den angrenzenden Teilen Süd-Somalias und möglicherweise dem Süden Äthiopiens, nur noch weniger als 4.700 Tiere.

Text und Foto. POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma. * Waldemar Herzog)