17. April 2021

„Sprechstunde“ zu Corona-Demos

Stuttgart: Die Landeshauptstadt ruft Stuttgarterinnen und Stuttgarter zum direkten Dialog auf. Erstmals schaltet die Stadtspitze ein Bürgertelefon für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier und die Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, Dorothea Koller, stehen Rede und Antwort. Das Bürgertelefon ist am Freitagabend, 16. April 2021, von 18 bis 19.30 Uhr geschaltet. Sie sind erreichbar unter der Telefonnummer 0711/21681500.

OB Dr. Nopper sagte am Donnerstag, den 15. April 2021: „Wir wissen, dass die Vorfälle vom Karsamstag viele Menschen in unserer Stadt zurecht aufwühlen. Mir liegt der direkte Austausch mit den Stuttgarterinnen und Stuttgartern sehr am Herzen. Daher möchte ich ihnen die Gelegenheit geben, mit uns in den Dialog zu treten und drängende Fragen zu stellen.“

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. * Waldemar Herzog)

Öffentliches WLAN wird auf dem Schwenninger Marktplatz getestet

Villingen-Schwenningen: Öffentliches WLAN in Villingen-Schwenningen – ein Projekt, dass die Stadtverwaltung bereits seit einiger Zeit beschäftigt und auch mit großem Interesse in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Ziel des Projekts ist ein flächendeckendes, bandbreitenstarkes WLAN in den Innenstädten von Villingen und Schwenningen. „Ich freue mich, dass wir endlich, nach längerer Vorbereitungsphase, den Testlauf am Schwenninger Marktplatz starten können. An einem Platz, der hoffentlich bald belebt sein wird, auf dem sich die Menschen aufhalten, ein Eis essen, eben den Sommer genießen. Das Smartphone ist heute nicht mehr wegzudenken – und wir wollen unseren Bürgern und Gästen auf dem Platz eine stabile Internetverbindung ermöglichen“, berichtet Oberbürgermeister Jürgen Roth.

Im Oktober 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, dass Innenstadt-Straßenleuchten über das durch den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar errichtete kommunale Breitbandnetz angeschlossen und das öffentliche WLAN vom Netzbetreiber Stiegeler betrieben werden soll. „Das Projekt öffentliches WLAN ist ein wahres Gemeinschaftsprojekt mit zahlreichen Projektbeteiligten“, so Roth. Die Umsetzung wird nun in einem ersten Schritt am Marktplatz in Schwenningen zunächst getestet. Neben der Funktionsfähigkeit soll u.a. die Reichweite der Accesspoints und die Möglichkeit der Anbindung einer weiteren Leuchte über Funk ausprobiert werden. Hierfür wurden zwei Leuchten vom Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar an das kommunale Breitbandnetz mit Glasfaser angeschlossen. In die Leuchten der Firma Hess GmbH Licht + Form wurden passgenaue Accesspoints integriert, die zuvor von der Fa. Stiegeler Internet Service GmbH entsprechend konfiguriert wurden. Eingebaut wurden die Accesspoints vergangene Woche von der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH (SVS). Weiter geht’s dann Schritt für Schritt Richtung Bahnhof.

Unser Foto zeigt: Oberbürgermeister Jürgen Roth schaut sich den Accesspoint an der Straßenleuchte an.

Das öffentliche WLAN auf dem Marktplatz in Schwenningen steht ab sofort für jedermann zur Verfügung. Unter dem Namen 'VS-freeWifi' kann man kostenlos und unbegrenzt im Internet surfen.

Kathrin Schöppner, seit Januar neue Mitarbeiterin im Grünflächen- und Tiefbauamt und Projektkoordinatorin für den Breitbandausbau in Villingen-Schwenningen, verschaffte sich ebenfalls vor Ort einen Eindruck über den Glasfaser-Einbau. Sie bringt den Breitbandausbau in VS voran, durch eigene städtische Projekte sowie durch die Koordination der verschiedenen Projekte vom Straßenbau, über Versorgungsleitungen, bis hin zu Breitbandausbauarbeiten Dritter. Sie prüft und steuert dabei die Mitverlegung des Breitbandnetzes über den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar zentral für die Stadt.

„Ein großes Dankeschön gilt auch den Kollegen des Zweckverbandes Breitbandversorgung und vor allem der Firma Stiegeler“, so Roth.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-VS * Waldemar Herzog)

Land und Kommunen von Baden-Württemberg tragen Kosten für Teststrategien

Stuttgart: Das Land Baden-Württemberg und die Kommunen gehen finanziell in Vorleistung: Sie haben sich auf eine gemeinsame Finanzierung von Corona-Schnelltests an Kindertagesstätten, Kindergärten und in der Kindertagespflege verständigt.

Das gilt vorbehaltlich einer Übernahme der Kosten durch den Bund. Basis für die Verständigung ist eine Testkonzeption, die die stufenweise Einführung einer regelmäßigen Testung auch der Kita-Kinder in Baden-Württemberg vorsieht. Rund 450.000 betreute Kinder bis sieben Jahre können zweimal pro Woche getestet werden. Die Kosten für die Tests der rund 100.000 Beschäftigten trägt das Land.

„Uns ist bewusst, welch enorme Belastung die Pandemie für Familien und Kinder darstellt. Die richtige Balance zu finden zwischen Bildungs- und Betreuungsangeboten und Gesundheitsschutz ist eine gewaltige Herausforderung. Zumal das mutierte Virus auch bei Kindern deutlich ansteckender ist als der Wildtyp. Deshalb ist es notwendig, dass wir in gemeinsamer Verantwortung von Land und Trägern auch an den Kitas mit regelmäßigen Schnelltest-Angeboten eine zusätzliche Sicherheitssäule für Kinder und Erzieherinnen und Erzieher bieten“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Foto-links).

Gesundheitsminister Manne Lucha (Foto-links) stellte fest: „Das Infektionsgeschehen in den Kitas zeigt uns, dass wir auch hier verstärkt testen müssen, um Einschleppungen des Virus zu verhindern und Infektionsketten zu durchbrechen. Das Land leistet mit der finanziellen Unterstützung der Kommunen hier einen wichtigen Beitrag. Das Testen ist aber auch hier nur einer von mehreren Bausteinen zum Infektionsschutz. Neben dem Testen ist z.B. auch das Einhalten der Gruppentrennung ein wichtiges Element zu Verhinderung der Virusverbreitung.“

Für Finanzministerin Edith Sitzmann (Foto-links) ist die finanzielle Beteiligung des Landes an den Kosten der Tests ein Zeichen der Solidarität: „Die Pandemie kostet uns alle Ausdauer und Kraft. Für die Kleinen ist es besonders schwer, nicht mit ihren Freundinnen und Freunden spielen und Zeit verbringen zu können. Die Tests sollen ihnen auf sichere Weise ein Stück Normalität bringen. Leider steht eine Kostenregelung des Bundes noch aus. Doch das Land lässt die Kommunen mit der Finanzierung nicht allein. Wir bringen uns gemeinsam für die Kinder ein.“

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (Foto-links) erklärte: „Kitas und Kindertagespflegeeinrichtungen geben den Kindern Halt und Struktur in ihrem Alltag. Der Kontakt mit anderen Kindern und die Förderung durch die Erzieherinnen und Erzieher ist wichtig für ihre Entwicklung. Wir müssen deshalb alle dafür tun, um den Betrieb der Kitas und der Kindertagespflege zu gewährleisten. Mehr Tests bieten mehr Sicherheit. Sie sind deshalb von großer Bedeutung.“

Land beteiligt sich zur Hälfte an den Kosten der Testungen: „Mit umfangreichen Testungen der Kita-Kinder und des Personals gewinnen wir ein großes Stück Sicherheit und ermöglichen es, die Kindertageseinrichtungen geöffnet lassen zu können. Ich begrüße daher die Entscheidung des Landes, sich an den Kosten zu beteiligen“, erklärt Präsident Steffen Jäger für den Gemeindetag Baden-Württemberg. Allerdings müsse diese Frage grundsätzlich auch mit dem Bund geklärt werden. Die Testung in den Kitas ist zentraler Teil der Pandemiebekämpfung und deshalb staatliche Aufgabe. Umso mehr sei es erneut ein starkes Zeichen der Städte und Gemeinden, solche Testangebote vor Ort innerhalb kurzer Zeit auf die Beine zu stellen. Aber klar sei, es wird eine gewisse Anlaufzeit brauchen.

Der Präsident des Städtetags, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, verweist auf die Erfahrungen in der eigenen Stadt und ergänzt: „Konsequentes Testen in Kitas, Schulen und Betrieben sind die wichtigsten Säulen der Teststrategie, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und neue Ketten zu unterbinden. Nur so brechen wir die dritte Welle uns können wieder Leben in unsere Städte lassen, indem wir Handel und Gastronomie öffnen.“ „Kinder brauchen ihren geregelten Tagesablauf und Kontakt zu Gleichaltrigen“, betont der Präsident des Landkreistags, Landrat Joachim Walter. „Deswegen ist es auch so wichtig, durch regelmäßige Testungen dazu beizutragen, die Kitas und die Kinder-Talgespflege trotz Pandemie dauerhaft offenzuhalten. Wenn die Kommunen jetzt finanziell als Ausfallbürgen für den Bund eintreten, dann geschieht dies im Wissen, dass wir es uns gesellschaftlich schlichtweg nicht leisten können, diese Orte frühkindlicher Bildung zuzuschließen.“

Die Finanzierung von Corona-Schnelltests für Kinder bis drei Jahren erfolgt über die Betriebskosten der Kindertagesstätten (entsprechend §29c des Gesetzes über den kommunalen Finanzausgleich). Daran beteiligt sich das Land grundsätzlich mit 68 Prozent. Für die Tests von Drei- bis Siebenjährigen übernimmt das Land 30 Prozent der Kosten, die Träger der Einrichtungen tragen 70 Prozent. Die Kosten für die Tests der Beschäftigten in den Kitas und in der Kindertagespflege trägt das Land komplett.

Im Ergebnis beteiligt sich das Land damit zur Hälfte an den Kosten der Testungen an den Kitas und in der Kindertagespflege. Die Kommunen werden die Erstattung durch das Land proportional an die freien und kirchlichen Träger weiterleiten. Land und Kommunen sehen jedoch mindestens gleichermaßen den Bund in der Pflicht, diesen Teil der Pandemiebekämpfung mit zu finanzieren. Im Bewusstsein der dringenden Notwendigkeit umfassender Kita-Testungen können die Kommunen jedoch nicht auf eine Klärung der finanziellen Fragen warten, sondern haben bereits vielerorts gehandelt und mit dem Testen begonnen.

Bei den Tests in Schulen und für Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen beschafft das Land die Testkits und liefert sie an die Kommunen zur Verteilung an die Einrichtungen. Kommunen haben die Möglichkeit, Testkits für Schulen auch selbst zu beschaffen und gegenüber dem Land abzurechnen. Getrennt davon beschaffen die Kommunen beziehungsweise die Träger die Tests für die Kinder in Kindertageseinrichtungen selbst und organisieren auch die Logistik zur Durchführung der Testungen. Die Vereinbarung gilt bis Pfingsten und steht unter dem Vorbehalt einer Zustimmung durch das Kabinett und den Finanzausschuss des Landtags.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-SRM-BW * Waldemar Herzog)

Land fördert Kulturveranstaltungen im Freien

Stuttgart: Bis zum 18. April 2021 können Förderanträge für analoge Veran-staltungen kultureller Einrichtungen und Vereine sowie freischaffender Künstlerinnen und Künstler im Freien gestellt werden, die vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Impulsprogramms „Kunst trotz Abstand“ gefördert werden.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst unterstützt Ver-anstaltungen und Veranstaltungsreihen aller Sparten, die zwischen dem 1. Juni 2021 und dem 28. Februar 2022 stattfinden und die bestehenden Auflagen einhalten und die rechtlichen Rahmenbedingungen umsetzen. Die Fördermittel sollen vom Veranstalter eingesetzt werden, um verantwortungsvoll arbeiten und die erforderlichen Vorkehrungen zur Gewährung des Gesundheitsschutzes treffen zu können. Die Mindestfördersumme beträgt 10.000 €, die Höchstfördersumme 50.000 €, insgesamt stehen 3,5 Millionen € zur Verfügung. Die bis zum 18. April 2021 auf der Website des Ministeriums eingegangen Anträge werden von einer externen Jury bewertet und die Förderentscheidungen sollen bis voraussichtlich Ende Mai erfolgen. Digitale Formate können auch gefördert werden, sind aber kein Schwerpunkt dieser Ausschreibung.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten digitaler Kulturformate sind. Mit der Neuauflage unseres erfolgreichen Impulsprogrammes möchten wir Kunst und Kultureinrichtungen aber wieder ermöglichen, die Sommermonate schwerpunktmäßig für analoge Veran-staltungen zu nutzen. So können Kulturschaffende und Publikum sich endlich wieder direkt begegnen“, sagte Kunststaatssekretärin  Petra Olschowski (Foto-links).

Der Masterplan Kultur BW umfasst neben der finanziellen Unterstützung auch beratende und organisatorische Maßnahmen und wird entsprechend der Corona-Lage im Land angepasst und fortgeschrieben.

 Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-D.Rasch * Waldemar Herzog)

Aufwärmgymnastik auf zwei Rädern

Rollenwechsel im Frühjahr: Das Motorrad scharrt schon mit den Hufen

Defensiv in die neue Motorradsaison starten!

Viele Motorradfahrer können den Start in die neue Bike-Saison kaum noch erwarten. Nach dem winterlichen Boxenstopp müssen sie sich allerdings erst wieder mit dem Handling ihrer Maschine vertraut machen. „Motorradfahren verlernt man zwar nicht, aber nach der Winterpause können auch erfahrene Biker eine kleine Warmlaufphase gebrauchen“, sagt Stephan Schlosser, Sachverständiger bei DEKRA.

Ein guter Einstieg in die neue Motorradsaison gelingt oft über ein professionelles Motorrad-Sicherheitstraining. Der Covid-19-Pandemie wegen mussten die Fahrsicherheitszentren jedoch bis in den März hinein pausieren. Hier heißt es die Augen offen halten, was in einer nahegelegenen Location abhängig von der Pandemie im Frühjahr noch möglich ist. Aber auch auf einem Parkplatz oder einer abgesperrten Fläche abseits vom Verkehr sollte sich die Gelegenheit für etwas Aufwärmgymnastik auf zwei Rädern finden.

Bewährt haben sich Übungen aus dem Fahrschulprogramm, wie etwa Kreisfahrten und Achten, Abbremsen und Ausweichen vor einem Hindernis, Vollbremsungen und „Schleichen“ mit kurzen Stopps – ohne abzusteigen. So wird das Gespür für Handling und Balance der Maschine schnell wieder wachgeküsst. Auf der ersten nicht zu langen Fahrt verzichtet man besser auf Sozia und Sozius, damit man sich ganz auf den Rollenwechsel vom Pkw- zum Zweiradfahrer konzentrieren kann.

Im Frühjahr ist besondere Wachsamkeit gefragt. Behalten Sie den Straßenzustand im Blick, damit Verschmutzungen, Reste von Rollsplitt und Frostaufbrüche nicht zum Sturz führen. Und achten Sie auf Autofahrer, die sich, wie jedes Jahr im Frühling, erst wieder an die größere Anzahl von Bikern im Straßenbild gewöhnen müssen. Oft werden Beschleunigung, Geschwindigkeiten oder Entfernungen falsch eingeschätzt, und die Bikes aufgrund ihrer schmalen Silhouette übersehen oder zu spät wahrgenommen.

Für einen genussvollen, unfallfreien Saisonstart empfiehlt Schlosser besonders umsichtiges und defensives Fahren. „Behalten Sie den Pkw- und Lkw-Verkehr gut im Blick, achten Sie auf potenzielle Linksabbieger, meiden Sie den toten Winkel hinter Pkw oder Lkw und überschätzen Sie nicht Ihre Fähigkeiten.“

Mindestens einmal im Jahr zum Check

Auch für Ganzjahresreifen gilt: Der Druck muss stimmen

Ganzjahresreifen immer beliebter

In Deutschland hält der Trend zum Ganzjahresreifen an. Nach einer Folge warmer Winter und dem aktuellen Rückgang der Fahrleistungen durch mehr Home-Office-Arbeiten sparen sich immer mehr Autofahrer den Wechsel zwischen Winter- und Sommerreifen und greifen zu Ganzjahresreifen. Lag der Anteil der Universal-Pneus bei den Pkw- und 4x4-Reifen im Jahr 2016 noch bei gut 13 Prozent, werden es im laufenden Jahr knapp 25 Prozent sein, so eine vorläufige Prognose des Bundesverbandes Reifenhandel & Vulkaniseurhandwerk.

Allerdings sind Ganzjahresreifen nicht für alle Autofahrer eine echte Option. Der Grund: „Ein Ganzjahresreifen ist immer ein Kompromiss“, erklärt Christian Koch, Reifenexperte bei DEKRA. „Der Autofahrer muss mit dem Ganzjahrespneu im Sommer wie im Winter Nachteile in Kauf nehmen, und zwar umso mehr, je spezieller die Anforderungen.“ schlägt sich der Allrounder im Winter in der Regel noch recht ordentlich, darf man von ihm bei sommerlichen Temperaturen auf heißer, trockener Fahrbahn in punkto Bremsen und Handling nicht die gleiche Performance erwarten wie beim reinen Sommerreifen.

„Wer zum Sommerurlaub regelmäßig in den sonnigen Süden und im Winter in die Berge aufbricht, ist mit reinen Sommer- beziehungsweise Winterreifen sicherer unterwegs“, betont Koch. Das bevorzugte Einsatzgebiet von Ganzjahresreifen wiederum sieht der Reifenexperte vor allem bei kleineren, kompakteren Fahrzeugen mit geringen Laufleistungen und Verteilerfahrzeugen, die überwiegend im städtischen Raum unterwegs sind.

Weiterer Nachteil: „Wer nicht mehr jedes Halbjahr zum Umstecken der Reifen in die Werkstatt kommt, läuft leicht Gefahr, die Reifen aus dem Blick zu verlieren. Die Reifen sind für die Fahrzeugsicherheit von zentraler Bedeutung. Wir empfehlen daher dringend, Ganzjahresreifen mindestens einmal jährlich fachmännisch checken zu lassen, um rechtzeitig Schäden oder Unwuchten zu entdecken“, so der DEKRA Sachverständige. Durch Tausch der Reifen auf den Achsen beugt man zudem ungleichmäßigem Profilverschleiß vor. Wie immer gilt: „Auch der beste Reifen, egal ob Sommer-, Winter oder Ganzjahresreifen, kann nur mit dem korrekten Fülldruck richtig funktionieren. Prüfen Sie daher den Druck regelmäßig nach Herstellerempfehlung und stellen Sie diesen ein.“

Bessere Reifen immer auf die Hinterachse

Reifenwechsel

Reifen immer richtig montieren.

Beim Reifenwechsel gehören die besseren Reifen mit dem tieferen Profil immer auf die Hinterachse, empfehlen die Sachverständigen von DEKRA. Die Hinterachse spielt eine wichtige Rolle für die Stabilisierung des Fahrzeuges, zum Beispiel beim Durchfahren von Kurven oder beim Ausweichen. „Prüfen Sie die Reifen vor der Montage auf Risse, Einstiche, Beulen und ungleichmäßige Abnutzung. Wenn geklärt werden muss, ob der Reifen weiterhin verwendet werden kann, sind Sie beim Reifenfachbetrieb an der richtigen Adresse", sagt Christian Koch, Reifensachverständiger bei DEKRA. Weiter ist es ratsam, nach einer Fahrstrecke von rund 50 Kilometern nach der Montage zu prüfen, ob die Radmuttern fest sitzen. Autofahrer sollten auch nicht vergessen, den Fülldruck der Reifen etwa alle zwei Wochen, bei Veränderungen des Lastzustandes und vor längeren Fahrten zu überprüfen und nach Herstellerempfehlung am kalten Reifen anzupassen.

Das Pedelec boomt weiter

Pedelecs beliebt wie nie: Fähigkeiten nicht überschätzen

Aber auch die Unfallzahlen steigen

Der Pedelec-Boom geht in eine neue Runde. Im Corona-Jahr 2020 erhielt der Absatz von Elektrofahrrädern neuen Schub. Die Zweiradhändler brachten 1,95 Millionen Pedelecs an Frau und Mann und schraubten den Bestand der Fahrräder mit elektrischem Rückenwind in Deutschland auf insgesamt 7,1 Millionen. Schattenseite dieser Entwicklung: Mit der Beliebtheit der Elektro-Fahrräder gehen auch die Unfallzahlen nach oben.

Im Zeitraum von 2017 bis 2019 erhöhte sich, so das Statistische Bundesamt, die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Pedelec-Fahrer von 68 auf 118 Personen, ein Anstieg von 73 Prozent. Noch stärker schlägt ein anderer wichtiger Indikator aus: die Zahl der Verunglückten je 100.000 Einwohner. Dieser Wert stieg von 6 im Jahr 2017 auf 13 im Jahr 2019, ein Plus von 117 Prozent. Auch für das Jahr 2020 zeichnet sich keine Trendwende ab. Nach Zahlen der lokalen Verkehrspolizei nahm in der Stadt Stuttgart die Zahl der Unfälle mit Pedelecs im vergangenen Jahr um 48 Prozent zu.

„Die Ursachen liegen oft in unangepassten Geschwindigkeiten, im Missachten der Vorfahrt und zu wenig Übung“, sagt Luigi Ancona, Unfallforscher bei DEKRA. Ganz typisch ist die Situation, wenn ein Radfahrer von einem Radweg kommt und beim Kreuzen oder Einbiegen in eine Straße die Vorfahrt missachtet wird. Oft kracht es auch, wenn sich Abbieger mit einem Entgegenkommenden oder Überholer in die Quere kommen. Ort des Geschehens sind in beiden Fällen meist Einmündungen und Kreuzungen von Straßen, Feld- oder Radwegen sowie die Zufahrten von Grundstücken und Parkplätzen.

Begünstigt werden solche Kollisionen teilweise auch durch eine schlecht ausgebaute Infrastruktur, genauso wie die vielen Unfälle ohne Beteiligung anderer (22 Prozent). „An allen Knotenpunkten, vor allem innerorts, wo Radwege die Fahrbahnen kreuzen, ist vorsichtiges, rücksichtsvolles und vorausschauendes Fahren gefragt“, empfiehlt der Analytiker. „Als ungeschützter Verkehrsteilnehmer lieber einmal auf die Vorfahrt verzichten und sich doppelt absichern. Knotenpunkte sind neuralgische Orte, an denen am meisten passiert.“

Eine Rolle spielen aber auch die höheren Ausgangsgeschwindigkeiten von Pedelecs. „Viele Verkehrsteilnehmer rechnen nicht mit dem Speed der Elektro-Räder, erst recht nicht, wenn der Fahrer aufrecht und mit geringer Trittfrequenz entspannt auf dem Zweirad sitzt — oft kommt er schneller näher als erwart“ stellt Ancona fest. „Ein Problem ist auch die schmale Silhouette der Radler. Sie führt leicht dazu, dass das Zweirad komplett übersehen oder die Annäherungsgeschwindigkeit unterschätzt wird. Auffällige und kontrastreiche Kleidung ist hier von Vorteil.“

Pedelec-Neulingen empfiehlt der Sachverständige von DEKRA, sich beim Start mit dem Elektro-Fahrrad genügend Zeit zu nehmen, um sich mit dem größeren Gewicht, dem veränderten Handling, der ungewohnt starken Beschleunigung vor allem im Turbomodus sowie den höheren Geschwindigkeiten ihres Pedelecs vertraut zu machen. „Wichtig ist, dass man die eigenen Fähigkeiten auf dem Fahrrad nicht überschätzt und nur so schnell fährt, wie man sein Gefährt auch sicher beherrschen kann. Im Übrigen ist von allen Beteiligten im Straßenverkehr mehr gegenseitige Rücksichtnahme gefragt.“

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-DEKRA * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Wilhelma verzeichnet 1000. Patenschaft für Tiere und Pflanzen

In der Krise steigt die Solidarität mit der Wilhelma. Seit der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart wegen der Corona-Beschränkungen nur wenige oder, wie derzeit wieder, gar keine Gäste empfangen darf, schließen immer mehr Menschen eine Patenschaft für Tiere oder Pflanzen ab. Jetzt konnte die Traditionseinrichtung erstmals 1000 Patenschaften innerhalb von zwölf Monaten verzeichnen. Der kleine Jubilar ist ein großer Zoofan: Von seinen Eltern erhielt der zehnjährige Anton Hopp die Patenschaft für ein Erdmännchen zu Ostern geschenkt.

Unsere Fotot zeigt: Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin überreicht dem zehnjährigen Anton Hopp die Urkunde über die Erdmännchen-Patenschaft

Der Viertklässler aus Plüderhausen im Remstal möchte später selbst einmal Tierpfleger werden: „Eigentlich mag ich alle Tiere auf der Welt – außer Schnecken, die sind langweilig“, sagt der Junge. Seit durch die Pandemie auch in den Kassen der Wilhelma Ebbe herrscht, hat sich die Zahl der Patenschaften fast verdoppelt. Den Direktor tröstet diese Entwicklung etwas: „Alle Kolleginnen und Kollegen gehen Tag für Tag unverzagt ihrer Arbeit nach, um die Tiere und Pflanzen über die Runden zu bringen“, sagt Dr. Thomas Kölpin. „Es schmerzt uns alle sehr, dass der Park leer bleibt. Deshalb muntern uns diese Patenschaften auf, mit denen die Menschen zeigen, dass ihr Herz sehr an der Wilhelma hängt.“ Neben der moralischen Stärkung sind diese Spenden auch ein echtes Zubrot – nicht weil sonst die Tiere hungern müssten, sondern weil sie der Wilhelma erlauben, sich trotz wegbrechender Einnahmen weiterzuentwickeln. „Dieses Geld fließt nie in Betriebskosten, sondern immer in konkrete Projekte“, betont Kölpin. Waren das in der Vergangenheit zum Beispiel die Umgestaltung des Flamingoteichs oder der Bau der mediterranen Schildkrötenanlage, so halfen die Patengelder zuletzt das Schneeleoparden-Gehege zu optimieren und das Seelöwenbecken zu sanieren.

Die Vielzahl der meist kleinen Spenden ist für die Wilhelma durchaus ein Faktor: Durch die Schließung des Parks fallen neben den Eintrittsgeldern schließlich auch alle anderen Einnahmen weg, die mit einem Besuch verbunden sind, wie Gastronomie und Angebote wie Führungen, Kindergeburtstage oder Tierbegegnungen.

Von Patinnen und Paten kamen in den vergangenen zwölf Monaten rund 220.000 Euro zusammen

„Für diese bemerkenswerte Unterstützung in der für alle schwierigen Zeit danke ich herzlich“, sagt der Direktor Dr. Kölping (lins). Dass die Jubiläumspatenschaft ausgerechnet für ein Erdmännchen abgeschlossen wurde, ist kein großer Zufall. Zwar kann man eine Patenschaft für jede der fast 1200 Tierarten und 8500 Pflanzenarten und –sorten der Wilhelma übernehmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Wahl nur auf rund 140 Arten fällt.

Und darunter sind die putzigen Erdmännchen einsame Spitzenreiter mit 270 Patinnen und Paten. Mit viel Abstand folgen auf Rang zwei die Brillenpinguine mit 61 und auf Rang drei dann die Schneeeulen mit 52. Den vierten Platz teilen sich derzeit die Totenkopfäffchen und die Zweifingerfaultiere mit je 46.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)