15.02.2022

Gesteigerte Mobilität und kalter Winter sorgen für mehr Pannen

Stuttgart: Der ADAC und seine regionalen Mobilitätspartner haben 2021 in Württemberg 264.405 Einsätze in der Pannenhilfe absolviert. Insgesamt stieg das Pannenaufkommen im vergangenen Jahr im Württembergischen leicht um rund drei Prozent an (2020: 257.657 Einsätze). Nach dem coronabedingten Rückgang im Jahr 2020 hat sich das Einsatzvolumen somit wieder erholt. Ursache hierfür war das im Vergleich zum Vorjahr leicht höhere Verkehrsaufkommen, das aber immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag.

„Zusätzlich hat der kalte Winter für mehr Anfragen bei der Pannenhilfe gesorgt“, sagt Michael Prelop, Bereichsleiter der ADAC Straßenwacht in Württemberg. Die pannenstärksten Monate 2021 waren Januar und Februar. Winterwetter, Sturm und zweistellige Minustemperaturen in der ersten Februarhälfte trugen zum hohen Pannenaufkommen bei. So lag auch der arbeitsreichste Tag für die Gelben Engel in diesem Zeitraum: Am Freitag, 12. Februar 2021 wurden die württembergischen Pannenhelfer 2143-mal gerufen.

Batterie weiterhin Pannenursache Nummer eins: Als besonders störanfällig erwiesen sich erneut Batterien. Sie waren Ursache für 46,2 Prozent aller Pannen (2020: 46,3 Prozent). In 15,5 Prozent der Fälle rückten die Gelben Engel 2021 wegen Problemen mit dem Motor an. Dritthäufigster Grund mit 14,8 Prozent: Pannen an Karosserie, Lenkung oder Bremsen.

In der Region Württemberg sind aktuell 127 Straßenwachtfahrer unterwegs. Im gesamten Bundesland Baden-Württemberg verzeichnete der ADAC im vergangenen Jahr 436.369 Einsätze, 2020 waren es 427.785. Deutschlandweit starteten die Pannenhelfer 2021 zu rund 3,5 Millionen Pannenhilfeeinsätzen.

Anstieg bei E-Auto-Pannen: Deutlich gestiegen sind die verzeichneten Panneneinsätze bei E-Autos. Waren es 2020 bundesweit etwas mehr als 9.000, stieg die Zahl der havarierten Elektroautos im vergangenen Jahr auf mehr als 25.000 an. Laut Statistischem

Bundesamt wurden 2021 in Deutschland knapp 356.000 E-Autos neu zugelassen: Dieser Zuwachs bei der Anzahl an E-Fahrzeugen auf den Straßen wirkte sich ebenfalls auf das Pannenaufkommen aus. Ursache Nummer eins war auch bei den E-Autos die Starterbatterie. Spezifische Elektroauto-Bauteile wie Akku, Elektromotor oder Ladetechnik sind dagegen selten für Pannen verantwortlich.

ADAC-BW e.V. * Am Neckartor 2 * 70190 Stuttgart *  www.adac.de/wuerttemberg * service@adac.bw * Telefon 0711-28000

Text und Foto: POSITI-MEDIEN (PR-ADAC-BW * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Prächtige Kamelien: Vielfalt in Form, Duft und Geschmack

Blumenfreunden gehen derzeit die Augen über: Blüte an Blüte reiht sich kontrastreich im saftigem Tiefgrün des Laubs der Kamelienschau in der Wilhelma aneinander – übertroffen nur von der Zahl der Knospen, von denen sich jeden Tag mehr öffnen. Während draußen der karge Winter nasskalt herrscht, entfaltet die Wechselschau in der historischen Gewächshauszeile ihre Farbpalette von hellem Rosa, tiefem Rot und strahlenden Weiß mit gelben Tupfern. Vor einem Jahr war die Pracht ganz ohne Publikum verblüht, weil die Corona-Pandemie eine Komplettschließung des Zoologisch-Botanischen Gartens erforderte.

Die Kamelien zählen zu den ältesten Kulturpflanzen Ostasiens, wo sie im Unterwuchs von Gebirgswäldern auf eher sauren Böden gedeihen. König Wilhelm I. von Württemberg ließ sie einst in sein royales Refugium bringen. 23 seiner ursprünglichen Sträucher sind bis heute übermannshoch zu bewundern. Die Gärtnerinnen und Gärtner der Wilhelma haben die Sammlung inzwischen auf 19 Arten und rund 150 Sorten erweitert.

 Rund 150 Sorten umfasst die Kameliensammlung der Wilhelma

Ab 1731 kamen die ersten Kamelien nach Europa. Rund 200 Arten der Teestrauchgewächse sind bekannt – nicht zuletzt die optisch unscheinbare Camellia sinensis, aus deren Blättern das beliebte Getränk aufgebrüht wird. Dass die Zahl der Sorten auf über 30.000 geradezu explodiert ist, liegt jedoch an der Camellia japonica. Züchter in aller Welt haben ihr Blüten mit fantastischen Farben und Formen entlockt: So ist der Blickfang für bestäubende Insekten außer in einfachen Blüten auch halbgefüllt und gefüllt anzutreffen – in Formen wie bei Anemonen, Päonien oder Rosen. In seltenen Fällen treiben die ganz alten Sträucher auch seltsame Blüten. So brachte die sonst einheitlich gefärbte italienische Züchtung „Madoni“ von 1845 jetzt eine Kuriosität hervor: eine Blüte, die farblich mittig geteilt ist: halb rosa, halb weiß. Zwei rote Züchtungen aus Japan fallen hingegen durch spezielle Staubgefäße auf. Bei „Bokuhan“ sind sie blättrig und bilden ein weißes Herz der Blüte. Bei „Tama-no-ura“ ragen die Staubfäden parallel weit aus den Kronblättern hervor und formen eine Röhre, die im kräftigen Gelb der Pollen gipfelt.

Auch wenn die Kamelien sehr vielseitig daherkommen, sind sie keine Alleskönner: Die Camellia sinensis ist nur wegen ihres Geschmacks in aller Munde. Und die Camellia japonicas gelten dank ihres extravaganten Aussehens als die Stars der Kamelien. Doch die wenigsten von ihnen duften. Denn die Züchter hatten über Jahrhunderte das alleinige Augenmerk auf die Optik gelegt. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde zusätzlich auf den Geruch geachtet. Aber in jeder Familie gibt es besondere Talente: Wie riesig die Unterschiede sind, zeigt die Schau zum Beispiel anhand der Camellia rosthorniana. Die japanische Züchtung „Cupido“ ist eine im Vergleich äußerst kleinblumige Sorte, die dafür einen angenehmen Duft verströmt.

Text und Foto: POSITI-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)