06. November 2021

Neuer Bußgeldkatalog tritt in Kraft

Stuttgart: Regelverstöße im Straßenverkehr ziehen nun höhere Bußgelder nach sich. Das geht aus dem neuen Bußgeldkatalog hervor, der am Dienstag, 9. November 2021, in Kraft tritt. Damit wird ein von der Verkehrsministerkonferenz und dem Bundesverkehrsministerium einstimmig getroffener Beschluss umgesetzt.

Bußgelder für Geschwindigkeitsverstöße wurden bereits im Verwarnungsgeldbereich bis 20 km/h zu schnell verdoppelt. Sie reichen bei einem entsprechenden Verstoß bis zu 70 €. Auch bei Parkverstößen gibt es künftig höhere Bußgelder. Das regelwidrige Parken auf Behindertenparkplätzen und das Halten oder Parken in zweiter Reihe kostet zum Beispiel mindestens 55 €. Wer sein Fahrzeug unberechtigt auf Flächen für E-Fahrzeuge oder Carsharing-Fahrzeuge abstellt, muss mit einem Bußgeld von 55 € rechnen.

Der Bußgeldkatalog stellt die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs unter besonderen Schutz. Auch wenn beim Parken auf Geh- und Radwegen „nur kurz“ ein Anliegen erledigt wird, können Gefahren entstehen - gerade für die Schwächsten wie Kinder und ältere oder mobilitätseingeschränkten Personen. Bei Falschparken mit Behinderung ist daher ein Bußgeld bis zu 100 € möglich. Situationsabhängig wird zusätzlich ein Punkt in Flensburg eingetragen. Das Zuparken von Feuerwehrzufahrten wird nun bei der Behinderung von Rettungsfahrzeugen ebenfalls mit 100 € und einem Punkt in Flensburg geahndet.

Bei Kontrollen sollten Verkehrsteilnehmende wissen, dass die Beschäftigten der Verkehrsüberwachung in ihrem Aufgabenbereich vergleichbare Rechte wie Polizeibeamte haben. Dazu gehört auch die Erhebung der Personalien vor Ort. Eine Verweigerung der Angaben zur Person ist ebenfalls eine Ordnungswidrigkeit. Das Bußgeld hierfür beträgt 60 €, dazu kommen noch Gebühren und Auslagen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. * Waldemar Herzog)

Neckartalstraße-Steg mit Treppenanbindung eröffnet

Stuttgart: Der neue Steg in der Neckartalstraße für den Fußverkehr als Querung über die B10 und die Stadtbahn wurde am 4. November, eröffnet. Der Amtsleiter Tiefbauamt mit Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES), Jürgen Mutz, hat den Steg für Fußgänger freigegeben. Der Steg ersetzt den im Zuge der Bauarbeiten für den B10-Rosensteintunnel abgebrochenen Wilhelmasteg.

Unser Foto zeigt: Der Leiter des Tiefbauamts, Jürgen Mutz, (links) und Georg Wilhelm haben die Barken entfernt und den Weg für den Steg über den Neckar freigegeben.

Der Leiter des Tiefbauamts, Jürgen Mutz, sagte: „Der neue Steg ermöglicht nun wieder die direkte Fußwegverbindung von Bad Cannstatt in den Rosensteinpark.“

Die elegante Stahlbogenbrücke des Stuttgarter Ingenieurbüros Schlaich Bergermann Partner schließt direkt an den Steg über den Neckar an, der im Zuge des Neubaus der S21 Bahnbrücke entstanden ist. Da die Baustraße des Bahnprojekts S21 kreuzt, musste für die Anbindung an das Wegenetz des Rosensteinparks vorerst ein provisorischer Steg mit Treppenanbindung über die Baustraße errichtet werden. „Wir arbeiten außerdem an einer attraktiven Radwegverbindung in den Rosensteinpark“, so Jürgen Mutz.

Bis eine Lösung umgesetzt werden kann, werden die Radfahrenden gebeten, aus und in Richtung Innenstadt wie bisher die ausgeschilderten Radwegeverbindungen über den Sailerwasen und die König-Karls-Brücke zu nutzen.

Für Fragen und Informationen zum Straßenbauprojekt Rosensteintunnel steht das Tiefbauamt den Bürgerinnen und Bürgern am Bürgertelefon unter 0711-216-80888 oder per Email: strassenbauprojekt.rosensteintunnel@stuttgart.de zur Verfügung.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. * Niedermüller * Waldemar Herzog)

Wohin mit dem vielen Laub? – AWS unterstützt bei der Laubbeseitigung

Stuttgart: 1.200 bis 1.500 Tonnen Laub sammelt der AWS (Abfallwirtschaft Stuttgart) Jahr für Jahr auf Stuttgarts öffentlichen Flächen, um das Stuttgarter Streckennetz von rund 1.420 Kilometern nebst Bürgersteigen und Radwegen von Laub zu befreien.

Viel zusätzliche Arbeit für die 170 Straßenreinigungswarte und Kehrmaschinenfahrer der AWS und auch für die Stuttgarter Anwohnerinnen und Anwohner, denn in der Landeshauptstadt gehört es zur Anwohnerpflicht, den öffentlichen Bereich vor der eigenen Haustür frei von Laub und damit sauber und sicher nutzbar zu halten.

Unser Bild zeigt: 1.200 bis 1.500 Tonnen Laub sammelt der AWS Jahr für Jahr auf Stuttgarts öffentlichen Flächen, um das Stuttgarter Streckennetz von rund 1.420 Kilometern nebst Bürgersteigen und Radwegen von Laub zu befreien.

Nasses Laub verursacht rutschige Straßen und Gehwege und ist ein Unfallrisiko. Wer es dann mit der Anwohnerpflicht nicht so genau nimmt und Laub nicht entfernt, kann bei Unfällen in die Haftung genommen werden.

Grundsätzlich gehört Laub in die Biotonne. Als zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit bietet der AWS die Grüngutabfuhr an. Für das Laub städtischer Bäume, das im Herbst auf Gehwegen anfällt, unterstützt der AWS mit zusätzlichen Entsorgungsmöglichkeiten über Laubgitterboxen und die Abholung von in Säcken bereitgestelltem Laub

Rund 160 Laubgitterboxen sind in Wohngebieten dort aufgestellt, wo besonders viele städtische Bäume und Sträucher wachsen. Anwohner können Laub aus dem öffentlichen Bereich dort einfüllen. Der AWS leert diese Gitterboxen regelmäßig mit großen Laubsaugern. Dazu ist es wichtig, dass sich ausschließlich Laub in den Boxen befindet und der Zugang für das Kehrfahrzeug mit dem Sauger gegeben ist. Ist der Zugang zugeparkt, ist es nicht möglich, die Boxen zu leeren.

Die Grüngutabfuhr können Bürgerinnen und Bürger noch bis 15. November 2021 bestellen: online unter www.stuttgart.de/abfall/online-service , per Postkarte aus dem aktuellen Abfallkalender oder telefonisch beim Kundenservice des AWS. Pro Haushalt sind zwei Grüngutabfuhren jährlich bereits in den Abfallgebühren enthalten.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stgt. * AWS * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Erfolge der Hilfsfeuerwehr im Pantanal dank Wilhelma-Nothilfe

Vor genau einem Jahr hatte die Wilhelma Nothilfe im Pantanal geleistet, wo das größte Feuchtgebiet der Welt wegen anhaltender Trockenheit zu weiten Teilen in Flammen stand.

Jetzt hat der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart von seinem Kooperationspartner eine ermutigende Bilanz der zwölf Monate seither erhalten. Ganz akut hatte die Wilhelma mit Spenden Veterinären geholfen, im Brand verletzte Tiere zu retten. Zudem flossen zukunftsweisend Gelder in ein Programm, das Farmer als Brandschützer ausbildet und ausstattet. Insgesamt waren es 25.000 Dollar. Sie stammen aus dem Artenschutz-Budget sowie Spenden der Besucherinnen und Besucher, die einen Artenschutz-Euro beim Kartenkauf bezahlen. Außerdem fließen pro Jahr 45.000 € von Wilhelma und ihrem Förderverein in Projekte zum Schutz der Großen Ameisenbären und der Riesengürteltiere nach Südamerika.

Unsere Fotos zeigen: (Bild 1) Feuerpatschen und Schutzausrüstung sind eine erhebliche Hilfe für die Farmer.  * (Bild 2) Laubbläser und Löschrucksäcke gehören zur gestifteten Ausrüstung zur Brandbekämpfung. * (Bild 3) Über persönliche Schutzausrüstung verfügte zuvor kein Farmer im Kampf gegen die Flammen. *  (Bild 4) Ein Traktor und ein Wassertank auf Rädern bilden ein Löschgespann.

„Das Pantanal hat eine unglaubliche Artenvielfalt, die es zu schützen gilt“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Wir begleiten alle zwei Dutzend Projekte, die wir weltweit mit Spenden fördern, um uns von deren sinnvollen Einsatz zu überzeugen. Das für uns noch recht neue Programm im Pantanal erweist sich als sehr erfolgreich. Die Brandbekämpfung ist Artenschutz in Reinform, weil sie einen ganzen Lebensraum für viele Arten bewahren hilft.“ In Brasilien hat gerade die Regenzeit begonnen. Und zum ersten Mal seit Monaten regnet es auch tatsächlich. Die schwerste Dürre seit 100 Jahren ist damit aber nicht vorüber. „Wir hoffen, dass es in den nächsten Wochen und Monaten viel regnet“, betont Arnaud Desbiez, der Präsident der Wildtierschutzorganisation ICAS in Brasilien. 2021 gab es nur halb so viele Feuer wie 2020. Doch ihre Zahl lag trotzdem weit über dem Zehn-Jahres-Schnitt. „Unserer neuen Hilfsfeuerwehr ist es gelungen, einen Waldbrand zu verhindern“, berichtet Desbiez. „Satelliten hatten die Hitzeentwicklung erkannt. Wir haben die Landbesitzer verständigt. Ihnen ist es gelungen, mit der professionellen Ausrüstung das Feuer zu löschen, bevor die Berufsfeuerwehr eintraf.“

Früher hatten die auf sich allein gestellten Landwirte und Viehbesitzer ohne jeden Schutz vor Hitze und Funkenflug oft nur einzeln mit Zweigen auf die Glut eindreschen können. Nach der Schulung mit der neuen Ausstattung rücken sie geschützt durch Helme und feuerbeständige Kleidung den Flammen koordiniert mit Feuerpatschen, Wasserspritzen, Löschrucksäcken und sogar Laubbläsern effektiver zu Leibe. „Was die Zusammenarbeit, Schnelligkeit und Effizienz angeht, erfüllte der Einsatz unsere Hoffnungen“, so Desbiez. „Deshalb dehnen wir das Programm nächstes Jahr auf benachbarte Ranches aus. Ein großes Dankeschön an alle, die sich an dieser Aktion beteiligen.“

Ebenfalls entwickeln sich laut dem Jahresbericht die Einzelprojekte gut. Das Giant Armadillo Conservation Project (GACP) hilft den Imkern, ihre Bienen vor den Übergriffen des Gürteltiers zu schützen. Erstmals kommt Ende dieses Jahres nun ein zertifizierter Honig aus diesem Programm in den Verkauf. Er soll der Bevölkerung einen auskömmlichen Lebensunterhalt ermöglichen, der die Natur nicht ausbeutet.

Zum Schutz der Großen Ameisenbären nehmen die Artenschützer die wachsende Zahl der Wildunfälle an den Highways auf vielfältige Weise ins Visier. Denn weil der River Paraguay wegen der Dürre immer weiter austrocknet, verlagert sich der Warentransport von Schiffen auf LKW. Viermal mehr Fahrzeuge sind jetzt auf den Überlandstraßen unterwegs. Verkehrsbeobachtungen messen nun, ob die Fahrgeschwindigkeit in der Nähe von Warnschildern zu Wildwechsel überhaupt sinkt. Befragungen von Berufskraftfahrern sollen zeigen, ob die Sichtbarkeit der Warnschilder ausreicht.

Zudem sollen an neuralgischen Streckenabschnitten Tierschutzzäune gezogen werden. Dafür untersuchen die Forscher zudem das Verhalten der Ameisenbären. Wie ziehen sie ihren Nachwuchs auf und wie verbreitet sich dieser in der Region, auf der Suche nach einem eigenen Revier? In Fragen des Wildschutzes berät die ICAS auch Brasiliens Bundesministerium für Infrastruktur bei der Planung des Straßenbaus.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * ICAS/IPE * Waldemar Herzog)