Im engen Schulterschluss mit den Kommunalen Landesverbänden, dem IT-Dienstleister ITEOS, der Führungsakademie sowie dem Fraunhofer IAO hat die Landesregierung das landesweite Kompetenznetzwerk Digitalakademie@bw mit einem Investitionsvolumen von über 9 Millionen Euro als wichtiges strategisches Projekt auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit Innovationswettbewerben wie den Digitalen Zukunftskommunen@bw investiert die Landesregierung rund 20 Millionen Euro in die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung.
„Wir sind sensationell gestartet. Bereits rund 240 Kommunen und 17 Landkreise konnten mit den Angeboten unterstützt werden. Das entspricht mehr als jeder fünften Kommune sowie annähernd der Hälfte der Landkreise in Baden-Württemberg. Unser Angebot wird sehr gut angenommen, das zeigen auch die mehr als 5.600 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungen der Digetalakademie@bw“ , so Digitalisierungsminister Thomas Strobl weiter.
Digital- und Innovationskompetenzen aufbauen: „Die Digetalakademie@bw ist ein bundesweit einzigartiges Kompetenznetzwerk für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Öffentlichen Verwaltung, das von der Bildung bis zur Qualifizierung, vom E-Government bis zur Innovation alle Bereiche abdeckt. Unser Ziel ist es dabei, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit nicht nur einzelner Städte und Gemeinden, sondern in der Fläche zu fördern“, so Digitalisierungsminister Thomas Strobl. „Unter dem Dach der Digetalakademie@bw gehen wir neue Formen der Zusammenarbeit ein, um die Kommunen ganz individuell und entlang der tatsächlichen Bedarfs zu unterstützen und die Kräfte und Kompetenz zu bündeln.“ Die Partner arbeiten in einer Geschäftsstelle zusammen, um den Fortschritt der Aktivitäten zu analysieren, die Maßnahmen zu koordinieren und weitere Meilensteine zu vereinbaren.
„Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Spaß an der Digitalisierung haben und andere mitziehen können, sind der Schlüssel zur Verbreitung digitaler Innovationen bis in die kleinen Gemeinden des Landes“, so Strobl. „Daher wer-den wir in den kommenden zwei Jahren rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kommunalverwaltungen zu Digitallotsen qualifizieren. Sie treiben Innovationsmaßnahmen innerhalb ihrer Verwaltung und in den Kommunen voran und sind Impulsgeber für digitale Projekte.“ Seit dem Start dieses Moduls im November 2018 konnten 197 Digitallotsen an der Verwaltungsschule des Gemeindetags sowie den Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien Baden-Württembergs ausgebildet werden. Weitere 247 Verwaltungsbeschäftigte haben sich bereits für das Digitallotsenprogramm angemeldet.
Um auch die Führungskräfte der öffentlichen Verwaltung mit Qualifizierungs-Maßnahmen auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten, wurde innerhalb der Landesverwaltung das Kompetenzzentrum „Digital Leadership“ an der Führungs-Akademie eingerichtet. 423 Führungskräfte aus der Landesverwaltung wurden seither mit Qualifizierungsmaßnahmen unter anderem zu Führungskompetenzen in der digitalen Welt, E-Akte und Künstlicher Intelligenz erreicht. „Nur wenn die Führungskräfte offen für Veränderungen sind, können sie ihren Teams das notwendige Vertrauen geben, um die anstehenden Veränderungen motiviert anzugehen“, machte Strobl deutlich.
Der Vernetzung von Kommunen, Unternehmen und Wissenschaft dient die „Morgenstadt:Werkstatt“, welche als Teil der Digialakademie@bw einmal jährlich stattfindet. Bei verschiedenen Workshops präsentieren die Kommunen ihre Fortschritte, erhalten neue Impulse und arbeiten zusammen an Projektideen für die Stadt der Zukunft. Im Dezember 2018 folgten mehr als 600 Besucherinnen und Besucher aus über 100 Kommunen und Landkreisen der Einladung ins Fraunhofer Institut.
Innovative Projekte unterstützen und in die Fläche bringen: „Inno-vationsfähigkeit ist eine entscheidende Kompetenz im Wettbewerb um die klügsten Köpfe und für zukunftsfähige Regionen“, so Strobl. Einige Kommunen in Baden-Württemberg steuern heute schon den öffentlichen Verkehr mit Echtzeitdaten, um Stau zu vermeiden und die Luftqualität zu verbessern. Andere Kommunen nutzen digitale Beteiligungsplattformen oder eine digitale Rathaus-Assistenz mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Initiativen wie diese unterstützt das Digitalisierungsministerium durch Innovationswettbewerbe mit insgesamt zehn Millionen Euro. 55 „Digitale Zu-kunftskommunen@bw“ erhalten eine Förderung. Zudem wurden 2017 und 2018 insgesamt 143 Preisträger ausgezeichnet, die mithilfe des Programms „Städte, Gemeinden und Landkreise 4.0“ ihre digitalen Projekte auf den Weg bringen konnten.
„Leuchtturmprojekte zu fördern ist wichtig, um praktische Erfahrungen im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung zu sammeln. Außerdem sollen andere Kommunen ermutigt werden, eigene Ideen zu entwickeln und anzupacken. Letztlich muss es aber darum gehen, die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Kommunen im Land zu übertragen und die Digitalisierung in der Fläche voranzubringen“, erläuterte Minister Strobl. Zu diesem Zweck wurde beim Fraunhofer IAO mit dem „Kommunalen InnivationsCenter@bw“ (KIC@bw) eine zentrale Anlaufstelle für die Kommunen geschaffen, die je nach Bedarf individuell berät und unterstützt. Alle Kommunen Baden-Württembergs können sich mit Fragen rund um die Gestaltung digitaler Innovationen an das KIC@bw wenden. Mit Expertenworkshops, individuellen Beratungsgesprächen und Handlungsempfehlungen ist das KIC@bw Wissensvermittler und Mutmacher für Kommunen, die eine Digitalisierungsstrategie oder konkrete Projekte umsetzen wollen. Es bringt die Kommunen mit Innovatoren aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und unterstützt die Kommunen auch durch „Digital.Labore“ wie in Baden-Baden und im Nordschwarzwald vor Ort. In diesen werden Konzepte für digitale Projekte von Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungsmitarbeitenden und Wissenschaftlern gemeinsam entwickelt.
Digitale Verwaltungsdienste im Schulterschluss mit den Kommunen aus-rollen: Neben der Qualifizierung und Vernetzung der Kommunen muss auch das Angebot digitaler Verwaltungsdienstleistungen vorangetrieben werden. Deutschland verharrt bei digitalen Verwaltungsdiensten im EU-Vergleich im hinteren Mittelfeld. Da ein Großteil der Leistungen auf kommunaler Ebene angesiedelt sind, wollen Land und Kommunen diese Herausforderung gemeinsam angehen. Dazu wurde das „Fachzentrum Digitale Verwaltung“ beim kommunalen IT-Dienstleister ITEOS eingerichtet. Vertreter der Kom-munalverwaltungen, des Digitalisierungs-Ministeriums und von ITEOS erarbeiten gemeinsam Online-Services, von denen einige bereits entwickelt und weitere in Planung sind. Basis der Verwaltungsdigitalisierung in Baden-Württemberg soll die bereits bestehende Plattform www.service-bw.de sein.
Hintergrundinformationen: Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeits-schwerpunkt der Landesregierung. Mit digital@bw wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt, die in Teamarbeit von allen Ministerien erstellt wurde. Dazu hat sie eine Investitionsoffensive gestartet: Rund eine Milliarde Euro sollen in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert werden, rund die Hälfte davon soll in den Ausbau der digitalen Infrastruktur fließen. Erstmals werden alle Vorhaben auch unter dem Dach des Digitalisierungs-Ministeriums koordiniert und gebündelt. In den kommenden zwei Jahren werden dazu über 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von 265 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des Digitalen Wandels in Europa zu verankern. Schwerpunkte von digital@bw sind die Bereiche: Intelligente Mobilität der Zukunft, digitale Start-Ups, Wirtschaft 4.0, Bildung und Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung, Digitalisierung in Medizin und Pflege sowie digitale Zukunftskommunen und Verwaltung 4.0. Dazu kommen die Querschnitts-Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation, Nachhaltigkeit und Energiewende, Datensicherheit, Datenschutz und Verbraucherschutz. Mit www.digital-bw.de hat die Landesregierung auch ein neues Schaufenster der Digitalisierung an den Start gebracht. Es ist das zentrale Online-Portal rund um alle Digitalisierungsthemen und -maßnahmen im Land.
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-STMBW * Waldemar Herzog)
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