18. Oktober 2017

Ein Streifzug durch die Stammheimer Geschichte

Stuttgart-Stammheim: Der Stadtarchivar aus Marbach a.N., Albrecht Gühring, gibt am Donnerstag, 19. Oktober 2017 um 19.30 UHR  in der Schloss-Scheuer zu Stammheim einem Vortrag über die wechselvolle Geschichte des Stammheimer Gemeinwesens.

1192, also vor 825 Jahren, wurde Stammheim erstmals  urkundlich erwähnt. Damals dürfte der Ort jedoch bereits einige Jahrhunderte bestanden haben. Eine alte Wasserburg war Sitz des ortsadligen Geschlechts derer von Stammheim, das über Jahrhunderte die Geschicke der Gemeinde bestimmte.

Beerbt wurden sie Ende des 16. Jahrhunderts von den Schertlin von Burtenbach, die immerhin weitere rund 140 Jahre Stammheim als Adelsbesitz innehatten. Während dieser Zeit hatte der württembergische Herzog nur eingeschränkte Rechte am Ort und war deshalb froh, als er Stammheim 1737 dem Herzogtum durch Kauf vollständig einverleiben konnte.

Stammheim war fortan württembergisches Stabsamt bzw. später Kameralamt und gehörte zum Oberamt Ludwigsburg. Vor 75 Jahren schließlich erfolgte 1942 mitten im Krieg die Eingemeindung nach Stuttgart.

Der Arbeitskreis „Kultur in Stammheim“ lädt alle Interessenten zu diesem Event in die Schloss-Scheuer, Korntaler Straße 1A in Stuttgart-Stammheim ein. Einlass ist ab 19.00 Uhr.

Weitere Information: Frau Sabine Retter *Email: sabine.retter@stuttgart.de * Telefon 0711-21657312 * Telefax 0711-21657320

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-STHM.* Waldemar Herzog)

Neue Spielgeräte sorgen für Abenteuer auf dem Spielplatz

Villingen-Schwenningen: Für Kinder, die den Spielplatz am Hubenloch im Stadtbezirk Villingen besuchen, steht ab sofort ein neues Spielgerät bereit.

Das Schaukelgerät „Tatzelwurm“ (Foto-rechts) wurde nun zum Spaßhaben freigegeben. Außerdem wurde eine Federbank (Foto-links), die sich auch für Menschen mit Behinderung eignet, aufgestellt und lädt zum vergnügten Sitzen ein.

Unsere Fotos zeigen: Auf diese außergewöhnlichen Geräte werden künftig viele Kinder - auch mit Behinderung - ihren Spaß haben.

Umgesetzt wurde dies vom Stadtbauamt – Abteilung Stadtgrün. Ideengeber sind die beiden Rotary Clubs Villingen-Schwenningen und Villingen-Schwenningen-Mitte, welche die teilweise Neugestaltung und die Renovierung des Spielplatzes am Hubenloch mitfinanzieren.

Im kommenden Jahr ist vorgesehen, ein behindertengerechtes Spielgerät mit Bodentrampolin und Stegen zu errichten, welches an einem neuen Weg um den Kirschbaum in der Rasenfläche installiert werden soll. Den Einbau übernimmt die Stadt Villingen-Schwenningen, ebenso den Umbau und die Sanierung des „Burghügels“, der mit einer neuen Rutsche und einem zusätzlichen Kletternetz ausgestattet wird. Zum Beginn der Spielsaison 2018 sind auf dem großen Spielgelände damit tolle neue Abenteuer möglich.

Der Spielplatz wurde 2005 von den beiden Rotary Clubs ausgestattet und erstellt. Der Spielplatz auf dem Hubenloch erfreut sich großer Beliebtheit und wird intensiv von Kindern, Jugendlichen und Familien genutzt. Durch die aktuellen Maßnahmen erfährt der Spielplatz eine weitere Attraktivitätssteigerung.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt-VS* Waldemar Herzog)

ADAC Jugendfahrradturnier in Laichingen

Stuttgart/Laichingen: Wer beim ADAC-Jugendfahrradturnier gewinnen will, muss Konzentration, Geschick-lichkeit und Feingefühl mitbringen, dann ist Spannung und Spaß garantiert.

Am Sonntag, 22. Oktober treffen sich die besten jungen Radler aus den württem-bergischen Vorrundenturnieren zum großen Finale der Verkehrssicherheitsaktion in Laichingen auf der Schwäbischen Alb.

Nicht nur das: Auch die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. Rund um die Halle gibt es nämlich verschiedene Aktionen und Stände. Eine Spielstraße ist aufgebaut, ein ADAC Straßenwachtfahrzeug wird ausgestellt, es gibt eine Kletterhöhle, Kinderschminken und einen Rauschbrillenparcours, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (Zentralstelle Prävention) beteiligt sich mit der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion „Schütze Dein Bestes – die Radhelmkampagne für Jugendliche“. Für das Catering sorgt das Team des MSC Laichingen.

Der ADAC Ortsclub ist Ausrichter des württembergischen Finales. „Wir freuen uns auf die Veranstaltung und die sicherlich spannenden Wettkämpfe“, betont Erich Stof, Zweiter MSC-Vorsitzender. Rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden am 22. Oktober 2017 in Laichingen im Einsatz sein.

Die Schüler gehen in drei Altersklassen, getrennt nach Jungen und Mädchen, an den Start. Die über 100 Kinder und Jugendlichen müssen mit ihren Fahrrädern einen Parcours bewältigen, der viel abverlangt. Unter den Augen von Punktrichtern steuern sie auf der rund 200 Meter langen Strecke acht Stationen (unter anderem Anfahren, Kreisel, Spurwechsel, Slalom und Bremstest) an und sollen beweisen, dass sie fehlerfrei und sicher Rad fahren können. Den Parcours in der Jahnsporthalle müssen die Kinder und Jugendlichen (Alter acht bis 15 Jahre) möglichst fehlerfrei durchfahren. Spannung und Nervenkitzel sind garantiert.

Rund 4500 Schülerinnen und Schüler hatten in diesem Jahr allein in Württemberg an den regionalen Vorrundenturnieren teilgenommen. Das ADAC Jugendfahrradturnier mit seinen Anfängen vor fast 45 Jahren, ist nicht nur eine der ältesten Verkehrssicherheitsaktionen Deutschlands, sondern zudem ein Programm mit großer Resonanz. Die Qualifikationswettbewerbe finden überwiegend an Schulen und auf Vereinsgeländen statt.

Schirmherr des württembergischen Turniers ist Verkehrsminister Winfried Hermann. Das Turnier beginnt um 10 Uhr, endet gegen 16.30 Uhr.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-ADAC-Wttb * Waldemar Herzog)

Auf winterlichen Straßen sind Winterreifen vorgeschrieben

Wer im Winterhalbjahr regelmäßig auf sein Fahrzeug angewiesen ist, benötigt grundsätzlich auch wintertaugliche Reifen, erinnert Christian Koch, Reifenexperte bei DEKRA. In Deutschland gilt seit 2010 eine situative Winterreifenpflicht. Danach ist bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte für Kraftfahrzeuge auf allen Rädern wintertaugliche Bereifung vorgeschrieben. Zwar gelten bis Ende des Jahres Reifen mit einer „M+S“-Kennzeichnung als wintertauglich, ab dem 1. Januar 2018 produzierte Reifen müssen jedoch mit dem 3 Peak Mountain Snow Flake Piktogramm, also dem Schneeflockensymbol, gekennzeichnet sein, damit sie als Winterreifen gelten.

„Winterreifen bieten auf winterlichen Straßen deutlich mehr Sicherheit“, sagt Koch. „Dank kälteoptimierter Gummimischungen, gröberem Profil und Lamellen bleibt das Fahrzeug sicherer in der Spur, die Räder drehen nicht so schnell durch und der Bremsweg verkürzt sich.“ Um Ihre Wirkung zu entfalten, dürfen Winterreifen jedoch nicht zu alt sein, sonst drohen gefährliche Rutschpartien.

„Bei höherem Reifenalter kann die Gummimischung aushärten, so dass der nötige Grip auf Nässe, Eis und Schnee verloren geht“, so der Experte. Wichtig für sichere Fahrt auf winterlichen Straßen ist aber auch eine ausreichende Profiltiefe. Obwohl der Gesetzgeber als Minimum nur 1,6 Millimeter Profil verlangt, empfiehlt der Experte bei Montage eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimeter.

Bei Verstößen gegen die Winterreifenverordnung drohen Bußgelder für Fahrer und Halter des Fahrzeuges. DEKRA empfiehlt, mit dem Reifenwechsel nicht bis zum ersten Schnee zu warten. Wer zeitig dran ist, erspart sich meist Zeitdruck und längere Wartezeiten. Beim Neukauf hat er zudem noch die freie Wahl bei Profilen und Fabrikaten. Die Winterreifensaison dauert, so die Faustregel, „von O bis O“, von Oktober bis Ostern.

Jeder zweite greift zum Smartphone

Mehr als die Hälfte der Autofahrer, die ein Handy besitzen, hantiert damit regelmäßig auch während der Fahrt. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Sachverständigenorganisation DEKRA nutzen 55 Prozent ihr Smartphone zumindest hin und wieder am Steuer. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt sind im Schnitt 7 Prozent der Autofahrer durch ihr Handy vom Fahren abgelenkt, so das Ergebnis einer Verkehrsbeobachtung der DEKRA Unfallforschung.

„Wer von uns würde als Autofahrer freiwillig während der Fahrt auch nur für fünf Sekunden die Augen schließen? Sicherlich die allerwenigsten. Während der Fahrt auf das Smartphone zu schauen, ist dagegen für viele ganz normal. Dabei ist der Effekt im Grunde derselbe“, sagt Clemens Klinke, Vorstandsmitglied von DEKRA.

Wer bei 50 km/h für fünf Sekunden auf das Handy statt auf die Straße schaut, ist fast 70 Meter im Blindflug unterwegs.

Die Folgen dieses Blindflugs hat DEKRA in Tests genauer untersucht, bei denen Autofahrer auf einem Verkehrsübungsplatz mit 30 km/h unterwegs waren und zugleich ihr Handy bedienten. Viele der Probanden reagierten auf einen Ball, der plötzlich auf die Straße rollte, überhaupt nicht. Mehrere Testpersonen überfuhren außerdem ein rotes Ampelsignal - typische Fahrfehler durch Ablenkung, die schwere Unfälle verursachen können. Das Problem ist nicht auf die jüngeren Autofahrer beschränkt (Handynutzung: 85 Prozent) – auch die meisten 45- bis 59-Jährigen (54 Prozent) greifen beim Fahren zum Smartphone.

DEKRA appelliert daher an alle Autofahrer: Hände ans Lenkrad – Augen auf den Verkehr. „Wir brauchen dringend ein neues Problembewusstsein“, sagt DEKRA Vorstand Klinke und setzt auf gesellschaftliche Veränderung, wie beim Thema Alkohol. „Alkoholfahrten galten früher als Kavaliersdelikt, heute wird solches Verhalten nicht mehr akzeptiert. Diese Ablehnung brauchen wir auch beim Thema Smartphone am Steuer.“ Helfen könnten auch mehr Kontrollen. 85 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass die Polizei öfter kontrolliert.

 

Rechtzeitig und deutlich blinken

 Ob in der Innenstadt, auf Landstraßen oder Autobahnen: Mitunter drängt sich der Verdacht auf, dass viele Autofahrer den Blinker für ein besonders anfälliges Verschleißteil halten, das möglichst geschont werden sollte. Vielleicht irritiert manche auch der in der Straßenverkehrsordnung (StVO) benutzte Begriff „Fahrtrichtungsanzeiger“ anstelle des umgangssprachlichen Worts „Blinker“.

Für seinen Gebrauch macht der Gesetzgeber allerdings klare Vorgaben: „Wer abbiegen will, muss dies rechtzeitig und deutlich ankündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.“ (§ 9) Das Gleiche gilt, wenn Fahrzeuge zum Überholen ausscheren oder sich wieder einordnen wollen (§ 5).

Auch wer vom Straßenrand aus oder aus einem Grundstück oder Fußgängerbereich auf die Fahrbahn einfährt, muss seine Absicht deutlich machen (§ 10).

Dass die Zahl der Blinkmuffel stetig zunimmt, kann Stefanie Ritter, Unfallforscherin bei DEKRA, zwar nicht bestätigen. Sie weist jedoch darauf hin, dass rechtzeitiges und eindeutiges Blinken, wie es die Straßenverkehrsordnung vorschreibt, viele Unfälle verhindern könnte. Bleibt die Frage, was unter „rechtzeitig und eindeutig“ zu verstehen ist. Dazu macht die Straßenverkehrsordnung keine konkreten Angaben. „Das hängt vor allem von der Verkehrssituation ab“, erklärt Ritter. „Die anderen Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs sollten jedoch ausreichend Zeit haben, auf das Blinken zu reagieren, um etwa ihre Geschwindigkeit oder den Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern anpassen zu können.“

Ein einmaliges Aufblitzen des Blinkers während eines Manövers reicht dafür allerdings nicht aus. Die DEKRA-Expertin hält es für dringend empfehlenswert, dass er mindestens dreimal aufleuchtet, und zwar vor dem Abbiegen oder einem Spurwechsel. Selbst wenn ein Fahrzeug bereits auf einer Abbiegespur fährt oder einen Kreisverkehr verlässt, muss der Fahrer blinken, bis auf eine Ausnahme: „Beim Einfahren in einen Kreisverkehr ist dies nicht nötig“, sagt Stefanie Ritter. „Das gilt nicht als Abbiegevorgang.“

Mit dem Bus zur Schule fahren will gelernt sein

Auch mit dem Bus zur Schule fahren will gelernt sein. Nach Zahlen der Gesetzlichen Unfallkassen ereigneten sich im Jahr 2016 insgesamt 5.178 Unfälle im Schulbusverkehr. „Die meisten Unfälle gibt es innerhalb der Busse, doch die gefährlichste Situation ist das Überqueren der Fahrbahn vor oder hinter dem Bus. Hier ereignen sich die schwersten Unfälle“, warnt Markus Egelhaaf, Unfallexperte bei DEKRA. Er nennt die wichtigsten Regeln, wie Schüler mit dem Bus sicher zur Schule und zurück kommen:

* Regel Nr. 1: Niemals vor oder hinter dem Bus über die Straße rennen. Immer erst warten, bis die Fahrbahn und die Sicht frei sind.

* Regel Nr. 2: Auf dem Schulweg nicht hetzen, sonst übersieht man schnell etwas. Deshalb morgens genug Zeit für den Schulweg einplanen.

* Regel Nr. 3: An der Haltestelle nicht drängeln oder schubsen. Wenn der Bus kommt, mindestens einen Meter Abstand zum Bordstein halten, weil der Bus beim Einfahren in die Haltestelle seitlich etwas ausholen muss.

* Regel Nr. 4: Beim Ein- und Aussteigen nicht drängeln oder drücken. Sonst besteht die Gefahr, dass Schüler stürzen und sich verletzen.

* Regel Nr. 5: Im Bus am besten hinsetzen und den Schulranzen sicher am Boden verstauen. Ist kein Sitzplatz frei, während der Fahrt gut festhalten.

* Regel Nr. 6: Beim Aussteigen nach links und rechts schauen. Manchmal fahren Radfahrer nahe am Bus vorbei.

* Regel Nr. 7: Eltern sollten mit Kindern frühzeitig und regelmäßig das Busfahren üben und sie mit den wichtigsten Regeln vertraut machen.

Auch Autofahrer müssen achtgeben. Bei haltenden und stehenden Bussen ist damit zu rechnen, dass Kinder auf die Fahrbahn laufen, ohne auf den Verkehr zu achten. Fährt ein Bus mit eingeschaltetem Warnblinker in eine Haltestelle ein, darf er nicht überholt werden. Steht er an der Haltestelle mit Warnblinklicht, darf er in beiden Richtungen nur mit Schrittgeschwindigkeit passiert werden.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-.DEKRA * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Flusspferd-Haltung der Wilhelma endet nach 50 Jahren

Nach 50 Jahren ist am Dienstagmorgen, 17. Oktober 2017, die Haltung von Flusspferden in der Wilhelma mit der Abreise des Bullen Mike zu Ende gegangen.

 Abschied von der Wilhelma * In seinem neuen Zoo kann Mike in einem See schwimmen. Wir wünschen ihm ein langes Leben in seinem neuen Zuhause.

Nachdem er sich zunächst in Ruhe mit seiner Transportkiste vertraut gemacht hatte, kam er am Abend wohlbehalten in der neuen Heimat an, wo einer seiner vertrauten Pfleger ihm die Eingewöhnung erleichtern wird. Das in Stuttgart nach dem Tod seiner langjährigen Gefährtin Rosi zuletzt alleinstehende Tier soll künftig in Tschechien weiter zur Erhaltung seiner Art beitragen. „Auch wenn wir uns nur sehr ungern von ihm trennen, ist das die bestmögliche Entscheidung für ihn selbst und die Flusspferde in Europa allgemein“, betonte die stellvertretende Wilhelma-Direktorin Marianne Holtkötter. Der Koordinator für das Flusspferd-Zuchtprogramm in europäischen Zoos hatte die Empfehlung gegeben, Mike in den Zoo Dvůr Králové zu geben. Dort haben die Flusspferde eine große Freianlage mit eigenem See zur Verfügung. „Mike soll in den nächsten Monaten schrittweise mit den beiden Kühen in Dvůr zusammengewöhnt werden“, sagt Holtkötter. „Am sogenannten Schmusegitter wird beobachtet, wie die Tiere aufeinander reagieren, wobei sie vorläufig noch voneinander getrennt bleiben.“ Mikes Gene sind in der europäischen Flusspferdpopulation noch unterrepräsentiert, Nachwuchs ist daher für die Zukunft durchaus erwünscht.

In den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart waren 1967 zuerst die Zwergflusspferde Hannibal und Nelli eingezogen. 1968 kamen dann die Großen Flusspferde Rosi und Egon hinzu. Nachdem der Bulle 1988 starb, folgte 1989 Mike aus dem Zoo von Antwerpen als Zuchtpartner. Vier Nachzuchten von Rosi und Mike wurden im Lauf der Jahre an andere Zoos abgegeben. Nachdem Rosi im vergangenen Dezember mit 49 Jahren altersbedingt einem multiplen Organversagen erlag, war Mike im Flusspferdhaus auf sich allein gestellt. Der freundliche Bulle genoss die Streicheleinheiten seiner Pfleger umso mehr. Da mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Lebensweise und Bedürfnisse dieser geselligen Großsäugetiere auch die Anforderungen an ihre Haltung im Zoo gewachsen sind, ist es der Wilhelma nicht mehr möglich, in das 50 Jahre alte Haus neue Flusspferde aufzunehmen. Die logische Konsequenz war, Mike weiterzuvermitteln und das Gebäude für kleinere Tierarten zu nutzen. Ende August ist mit Ketiga ein erster Schabrackentapir eingezogen. Ein zweiter soll noch in diesem Herbst folgen.

Das Flusspferd-Kapitel ist für die Wilhelma damit bis auf weiteres abgeschlossen. Vielleicht gibt es eine Fortsetzung, falls die Idee der „Flusspferde am Neckar“ aufgegriffen werden sollte. Wenn nach der Inbetriebnahme des Rosensteintunnels die Neckartalstraße von vier auf zwei Spuren reduziert wird, könnte am Neckarufer gegenüber der Wilhelma gerade genug Platz für eine Anlage für Zwergflusspferde freiwerden. Diese Überlegung ist bislang jedoch nur ein Gedankenmodell.

Neuerungen bei Menschenaffen

Wenn, dann richtig! Alle drei Menschenaffen-Arten der Wilhelma sorgen zugleich für Neuigkeiten: allem voran, dass jetzt auch die Orang-Utans mit den Gorillas und Bonobos unter einem Dach wohnen. Außerdem ist ein Neuzugang zu vermelden. Und kommentierte Schaufütterungen bei den Affen sind in das tägliche Programm des Zoologisch-Botanischen Gartens aufgenommen worden.

Unsere Fotos zeigen: Orang-Utan Moni (rechts) im Außengehege der Menschenaffenanlage. * Bonobo-Weibchen Fimi (links) ist aus dem Zoo Leipzig in Stuttgart angekommen.

Zunächst waren die afrikanischen Arten aus dem alten Menschenaffenhaus in die viel größere 2013 eröffnete Anlage im oberen Park gezogen. Die aus Asien stammenden Orang-Utans lebten weiter im alten Gebäude, das nun aber für eine Komplettsanierung nach 45 Jahren geräumt werden muss. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die beiden Orang-Damen in ihrem neuen Umfeld einleben, das ihnen einige Vorteile bringt. „Die fast 44 Jahre alte Carolin war beim Erkunden des großen Innengeheges weitaus mutiger“, berichtet Marianne Holtkötter, die als Kuratorin in der Wilhelma für die Menschenaffen zuständig ist. „Ihre knapp 40-jährige Schwester Moni hatte dafür im Außengehege die Nase vorn.“ Das überraschte. Denn Moni hatte noch nie ein Außengehege mit Gras betreten. Carolin dagegen durfte als sogenannte Handaufzucht in der Jugend mit ihren Pflegern öfters Ausflüge in den Park machen. Ein Plus ist für die beiden auch, dass um sie herum wieder mehr Leben ist. Denn das alte Menschenaffenhaus hatten die Besucher nicht mehr so recht angenommen, seit es halbleer war. Dabei ist es auch für die Affen unheimlich spannend, wenn sie Besucher beobachten können.

Dass der Wechsel innerhalb der Wilhelma möglich ist, kommt Carolin und Moni zugute. Nach dem Motto „Alte Bäume verpflanzt man nicht“ dürfen die beiden, die nicht mehr im zuchtfähigen Alter sind, so ihren Lebensabend bei ihren vertrauten Pflegern verbringen. Gerade bei den sensiblen Orang-Utans ist bekannt, dass sie Veränderungen manchmal schlecht verkraften. Darum ist der Europäische Zuchtkoordinator mit der Entscheidung einverstanden. Bis die Wilhelma wieder zur Zucht der stark bedrohten Waldbewohner beitragen kann, braucht seine Zeit. Der Masterplan sieht den Bau einer neuen Anlage für Orang-Utans erst in frühestens 15 Jahren vor.

Derweil sind sie bei den Gorillas gut untergekommen. Denn deren Anlage verfügt über zwei Innen- und zwei Außengehege – für den Fall, dass der Silberrücken aufs Altenteil gesetzt werden muss oder ein älterer Sohn vom Vater nicht mehr geduldet wird und abzutrennen ist. Haremschef Kibo ist jedoch im besten Alter und sein ältester Sohn Kimbali wird in absehbarer Zeit an einen anderen Zoo gehen. Da kein Ärger ins Haus steht, kann die Gorillasippe in den ausreichend dimensionierten Gehegen etwas zusammenrücken und so nebenan Platz für die beiden Orang-Damen machen.

Zusammengerückt sind auch die Bonobos gegenüber. Auf Empfehlung des Zuchtkoordinators ist Mitte September das 2008 geborene Bonoboweibchen Fimi aus dem Zoo Leipzig eingetroffen. Nach der Quarantänezeit konnte sie jetzt mit ihren Artgenossen zusammengebracht werden. Das geschah, wie unter Bonobos üblich, unter viel Geschrei und noch mehr Begrüßungssex – lautstark, aber einvernehmlich.

Zusätzlich interessant machen den Besuch bei den Menschenaffen neuerdings kommentierte Fütterungen. Die Tierpfleger berichten dabei täglich – je nach Wetter drinnen oder draußen – um 11.30 Uhr bei den Bonobos und um 13.15 Uhr bei den Gorillas Wissenswertes zu den Tieren.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Amy Parish  * Marco Cini *Waldemar Herzog)