Im Frühling kommt der Automarkt wieder auf Touren. Wer sich jetzt einen Gebrauchtwagen zulegen will, sollte allerdings die Augen offe halten. „Jeder Gebrauchte hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Auffälligkeiten“, sagt Ronald Hufnagel, Gebrauchtwagenexperte bei DEKRA. „Ich empfehle: Verlassen Sie sich nicht auf schöne Farbbilder im Internet, bevor Sie irgendwelche Zusagen machen, sondern sehen sich das Auto vor Ort genau an. Jedem Laien können viele Dinge auffallen, wenn er genau hinschaut.“ Sein Tipp: Setzen Sie sich zuerst ins Fahrzeug und überprüfen den Innenraum auf übermäßigen Gebrauch: Sind Lenkrad, Schaltknüppel, die Klappe des Handschuhfachs übermäßig abgegriffen oder stark verkratzt, sind die Sitzverstellungen in Ordnung? All diese Punkte können Hinweise auf Qualitätsmankos geben. Ist der Fahrzeuginnenraum ungepflegt, sollte man darauf achten, ob dies auch für das übrige Fahrzeug gilt. |
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„Das Serviceheft ist schön, aber Rechnungen sind schöner“, meint Hufnagel. „Denn anhand der Rechnungsbelege kann man im Detail nachvollziehen, was am Fahrzeug instandgesetzt wurde und was nicht.“ Damit lässt sich beispielsweise überprüfen, ob der Zahnriemen fristgerecht gewechselt oder unter Umständen am Wartungsumfang gespart wurde. |
Generell empfiehlt der GW-Experte, zur Besichtigung einen versierten Begleiter mitzunehmen. „Ich bin ein Verfechter des Vier-Augen-Prinzips. Vier Augen sehen mehr als zwei. Damit sinkt das Risiko, sich vom schönen Schein blenden zu lassen.“ Aufschlussreich ist meist auch, die Frage in den Raum zu stellen, ob man das Fahrzeug auch von einem Fachmann überprüfen lassen darf. Sträubt sich der Verkäufer dagegen, ist Misstrauen angebracht. Klebt eine frische HU-Prüfplakette am hinteren Kennzeichen, dann entspricht das Fahrzeug nach aktuellem Stand den Vorschriften. Mehr Sicherheit gibt ein spezieller GW-Check durch einen Sachverständigen, bei dem alle wichtigen Baugruppen systematisch geprüft und die Auffälligkeiten des Fahrzeuges aufgelistet werden. |
Auf neuen Sohlen in den Frühling |
In der Osterzeit geht die Winterreifensaison zu Ende. Dann heißt es wieder: Winterreifen runter, Sommerreifen rauf. Doch ganz so einfach, wie es klingt, liegen die Dinge nicht. Christian Koch, Reifensachverständiger bei DEKRA, sagt, woran Autofahrer beim Reifenwechsel denken müssen. „Wie sicher Autofahrer auf den Straßen unterwegs sind, hängt wesentlich vom Zustand der Reifen ab. Schauen Sie sich die Pneus beim Reifenwechsel daher gut an“, empfiehlt der Sachverständige. „Zeigt ein Reifen Risse, Beulen, Schnitte oder Einstiche, ist der Fachmann gefragt, um zu prüfen, ob er weiterverwendet werden kann.“ Das Gleiche gilt, wenn das Profil ein ‘Sägezahnmuster‘ zeigt oder einseitig abgefahren ist. In so einem Fall sollte eine Fachwerkstatt überprüfen, ob eine fehlerhafte Fahrwerkseinstellung oder defekte Stoßdämpfer vorliegen. |
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„Auf nasser Fahrbahn geht das auf Kosten der Griffigkeit. Außerdem müssen Reifen mit weniger Profil ohnehin bald getauscht werden“, so der Reifenexperte. Damit sich die Reifen gleichmäßig abnutzen, empfiehlt sich, die Reifen an Vorder- und Hinterachse paarweise zu tauschen, und dabei auch das Reserverad mit einzubeziehen. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Laufrichtung der Räder gleich bleibt. Anschließend den Reifendruck anpassen. Mancher Autofahrer denkt daran, seine Winterreifen auch im Sommer weiterzufahren. Nach Ansicht von Koch ist dies aber keine gute Idee. „Winterreifen sind für den Sommer denkbar ungeeignet. Aufgrund der weicheren Gummimischung des Winterprofils weisen sie deutliche Nachteile in punkto Bremsen und Kurvenstabilität auf. Außerdem verschleißen Winterreifen im Sommer wesentlich schneller, haben einen höheren Rollwiderstand und dadurch einen höheren Verbrauch. Es macht also auch aus wirtschaftlichen Erwägungen keinen Sinn.“ |
Winterzubehör kann wieder in den Keller |
Nach dem Winter empfiehlt es sich, die Autos mit einem gründlichen Check für die wärmeren Monate des Jahres fit zu machen. Das dient nicht nur der Optik, sondern ist auch gut für den Fahrzeugwert und die Sicherheit. |
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Eis, Nässe und Streusalz setzen dem Fahrzeug im Winter erheblich zu. Daher steht als erstes eine gründliche Autowäsche inklusive Unterbodenwäsche an, die aggressiven Schmutz- und Salzresten des Winters zu Leibe rückt. Eine Vorwäsche ist sinnvoll, damit festgebackener Schmutz auf dem Lack keine hässlichen Kratzer hinterlässt. Wer kleinere Steinschlagschäden mit Lackstift austupft, beugt größeren Lackschäden vor. Eine Versiegelung der Außenhaut mit Hartwachs schützt die Karosserie besser vor Insektenrückständen und sauren Regen. Schmutzfilme auf den Scheiben können vor allem bei Gegenlicht zum Risiko werden. Der Griff zum Glasreiniger sagt den Rückständen innen wie außen den Kampf an und sorgt für klare Sicht. Machen die Scheibenwischer durch Rubbeln oder Schlieren auf sich aufmerksam, sind ein paar neue fällig. Nicht mehr benötigtes Winterzubehör wie Schneeketten und Frostschutzmittel kann nun wieder in den Keller wandern. Das entlastet das Fahrzeug und spart Kraftstoff. Hat sich in den Fußräumen Feuchtigkeit angesammelt, das Auto am besten in der Frühlingssonne bei weit geöffneten Türen lüften und die feuchten Bereiche über Nacht mit Zeitungspapier auslegen. Auch der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen steht jetzt auf der Agenda. Wer selbst Hand anlegt, sollte die Reifen auf Beschädigungen und ungleichmäßig abgefahrenes Profil checken und bei positivem Befund den Rat eines Fachmanns in Anspruch nehmen. Die Sommerreifen brauchen laut DEKRA für guten Grip bei Nässe noch mindestens drei bis vier Millimeter Profil, selbst wenn der Gesetzgeber nur 1,6 Millimeter verlangt. Nicht vergessen: Den Reifendruck am kalten Reifen anpassen. Weiter empfiehlt sich, das Scheibenwaschwasser mit Sommermischung aufzufüllen und den Ölstand zu kontrollieren. Wer sich die Hände nicht schmutzig machen möchte, kann zum Frühlingscheck auch bei seiner Werkstatt vorbeischauen. Hier ist ein Technikcheck und der Wechsel des Innenraumfilters meist inklusive. |
Motorsport * Nena und Mia am Lausitzring |
Im Jahr 2019 öffnet der Lausitzring an vielen Wochenende wieder seine Pforten für eine Reihe hochkarätiger Publikumsveranstaltungen. Motorsportfreunde kommen genauso auf ihre Kosten wie Sportbegeisterte und Musikfans. Zum ersten Mal seit langem gibt es wieder ein großes Open-Air-Konzert: Wenn am Pfingstsamstag der Ring rockt, stehen auch Nena und die Berliner Band Mia auf der Bühne. Als motorsportliches Highlight Nr.1 gilt die DTM, die zu Testtagen im April und zum Rennwochenende ab 23. August 2019 in der Lausitz gastiert. |
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Auf der Agenda stehen zudem die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (ab 17. Mai), die 10. Racing Classics (ab 15. Juni) und das P9 Race Weekend (ab 26. Juli). Hinzu kommen Tuning- und Fahrveranstaltungen wie das ‚Reisbrennen‘, L8 Night, Carbonia Cup und drei TTT Half-Mile-Events. Läufer, Radfahrer und Skater finden ihren Kick beim Lausitz-Marathon (9. Juni), und bei den Publikumstagen am 28./29. September geht es um Elektromobilität. Alle Eventdaten sowie viele weitere Infos unter www.dekra-lausitzring.de . Text und Foto POSITIV-MEDIEN (PR-DEKRA * Waldemar Herzog) |
Neues aus der Wilhelma |
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Ein kleiner Goldschopf bei den Schwarzen Brüllaffen |
Im goldgelben Fell seiner Mutter versteckt ist der jüngste Neuzugang im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart gar nicht so leicht zu entdecken. Brüllaffen-Weibchen Montega hält ihren Nachwuchs, der am Freitag, 15. Februar, auf die Welt kam, im wahrsten Sinne des Wortes sehr bedeckt – schließlich ist es für sie das erste Jungtier. Liebevoll legt Montega ihren langen Greifschwanz über ihr Kleines und schützt es so vor neugierigen Blicken. |
Unsere Fotos zeigen: Neugierig lugt der kleine Brüllaffe zwischen den Armen seiner Mutter hervor und die kleine Familie ist regelmäßig gemeinsam im Amazonienhaus zu beobachten. |
Diese Strategie trägt auch dazu bei, das Überleben des Winzlings zu sichern. Denn in der Heimat der Brüllaffen, den Regenwäldern Südamerikas, sind Jungtiere leichte Beute für Raubkatzen oder Greifvögel. „Die Kleinen dürfen am besten gar nicht auffallen“, erklärt Revierleiter Thomas Rapp. „Daher werden die Jungtiere blond geboren. Im hellen Fell ihrer Mütter sind sie so kaum zu sehen.“ Nur bei dem männlichen Nachwuchs färbt sich das Fell später dunkel, worauf sich auch der Name „Schwarzer Brüllaffe“ bezieht. Stolzer Vater des Neuankömmlings ist Dichoso. Er zog erst im vergangenen Jahr aus Barcelona in den Zoologisch-Botanischen Garten und zeigte gleich von Anfang an reges Interesse an seiner Partnerin. So bestand Hoffnung, dass der ersehnte Nachwuchs nicht lange auf sich warten lassen würde. Zuletzt wurde 2011 ein Brüllaffe in der Wilhelma geboren: der kleine Bruder von Montega. Als ältere Schwester konnte sie ihre Mutter glücklicherweise bei dessen Aufzucht beobachten. „Die älteren Jungtiere bleiben noch einige Jahre bei ihren Eltern“, erklärt Rapp. „Es ist wichtig, dass die Weibchen miterleben, wie ihre Geschwister aufwachsen, um davon zu lernen. Dadurch hat auch Montega das vom ersten Tag an richtig gut gemacht.“ So gut sie ihren Nachwuchs aber auch behütet – wenn Montega behände durch die Astgabeln klettert, muss sich das Brülläffchen schon von alleine festhalten können. Dabei lässt sich bereits beobachten, wie sich sein kleiner Greifschwanz haltsuchend durch das mütterliche Fell schlängelt. Diesen setzen die Brüllaffen wie eine dritte Hand ein, wenn sie sich bei der Nahrungssuche kopfüber von Ästen hängen lassen. So übt das Jungtier noch am Bauch der Mutter hängend für die ersten selbstständigen Kletterversuche, die es in einigen Monaten unternehmen wird. Nur wenige Meter von den Brüllaffen entfernt turnen junge Goldkopflöwenäffchen durch die benachbarte Anlage. Die Zwillinge kamen bereits im Dezember zur Welt und lassen sich von ihrer Mutter Kamya inzwischen nur noch durch ihre geringere Größe unterscheiden. Obwohl die beiden schon fast der elterlichen Fürsorge entwachsen sind, hatte Vater Mosi mit seinem Nachwuchs in den vergangenen Wochen noch alle Hände voll zu tun. Denn bei den Krallenaffen werden die Jungtiere nicht nur vom Weibchen, sondern auch von anderen Familienmitgliedern getragen. Diese Chance hat sogar der große Bruder der Zwillinge genutzt: Wenn es Ärger gab, nahmen kurzerhand alle drei auf dem Rücken ihres Vaters Platz. Dagegen kann Brüllaffen-Mann Dichoso entspannt in die Zukunft blicken: Er überlässt die Erziehung ganz einfach seiner Partnerin. |
Silbergraues Fell und stahlblaue Augen |
Früh übt sich, wer ein Meister im Klettern und Schwingen werden will. Für den kleinen Klammeraffen der Wilhelma in Stuttgart bedeutet das in seinen ersten Lebenswochen vor allem eines: kräftig festhalten. Tolga heißt das Jungtier, das am 1. Februar zur Welt kam. Aufgrund der meist frostigen Temperaturen war es bisher nur selten zu sehen. Mit dem Einzug des Frühlings in den Zoologisch-Botanischen Garten genießt die Klammeraffen-Familie nun gemeinsam die wärmende Sonne in ihrem Klettergarten. |
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Der jüngste Spross zeigt sich dabei noch anhänglich. Fest klammert sich Tolga an den Bauch seiner Mutter Siesta, während sie sich geschickt von Seil zu Seil hangelt. Mit ihren schlanken Körpern und sehnigen Gliedmaßen sind die Goldstirn-Klammeraffen perfekt an ein Leben in luftiger Höhe angepasst. Ihre Heimat liegt in den tropischen Regenwäldern Kolumbiens und Venezuelas, wo sich die Primaten elegant durch die Baumkronen schwingen. Der Daumen, der beim Hangeln eher stört als nützt, ist bei den Klammeraffen stark zurückgebildet. |
Als Balancierstange und Anker dient ihnen ihr langer, sensibler Schwanz. Dessen unbehaarte Unterseite ist mit einer empfindsamen Tasthaut ausgestattet und kann somit wie eine zusätzliche Hand beim Klettern und Greifen eingesetzt werden. Das kann man sogar schon bei dem kleinen Tolga beobachten. „Das Jungtier wickelt seinen Klammerschwanz als Absturzsicherung immer um den Schwanz seiner Mutter“, erklärt Tierpflegerin Thali Bauer. „Auch die Mütter selbst lassen sich häufig nur am Schwanz von Ästen baumeln. So haben sie die Hände frei, können sich um ihr Jungtier kümmern und gleichzeitig fressen.“ Darin hat die 28-jährige Siesta reichlich Übung, immerhin ist es für sie bereits der zwölfte Nachwuchs. „Siesta ist eine erfahrene Mutter und hat auch auf ihre alten Tage wirklich sehr viel Freude mit dem kleinen Tolga“, erzählt Bauer. „Auch dem Vater Beppo mit seinen 35 Jahren tut der Kleine noch einmal gut, denn die männlichen Tiere bilden häufig enge Freundschaften.“ Während sich der weibliche Nachwuchs nach spätestens fünf Jahren in der Regel anderen Artgenossen anschließt, bleiben die Männchen meist ihr ganzes Leben lang Teil ihrer Geburtsgruppe. In den ersten Monaten trägt allerdings zunächst Siesta die Verantwortung für das Jungtier, unterstützt von Weibchen Fudge, die ebenfalls zur der kleinen Familie gehört. Etwa ein Jahr lang wird der Nachwuchs gesäugt, nach zwei Jahren ist er selbstständig. Aus dem Schutz seiner Mutter wird sich Tolga erst in einigen Monaten begeben, wenn er beginnt, seine artistischen Fähigkeiten auf eigene Faust zu erproben. Bis dahin muss man noch ein wenig genauer hinschauen, um den Zwerg zu entdecken. Mit seinem silbergrauen Haarkleid ist er an Siestas Bauch perfekt getarnt. Das kleine Klammeräffchen ist daher meist nur an seinem hellblauen Augenpaar zu erkennen, das neugierig zwischen den mütterlichen Armen hervorspäht. Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog) |
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