07. July 2018

Baden-Württemberg fördert kommunale Partnerschaften

Stuttgart/Heilbronn: Die Landesregierung von Baden-Württemberg will die Kommunalpartnerschaften im Land fördern und unterstützt daher das Fort-bildungsprojekt „Kommunales Europa“ des Deutsch-Französisches Instituts (dfi).

„Baden-Württemberg profitiert von offenen Grenzen und von mehr Europa“, sagte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler (Foto-rechts) am Freitag, den 6. Juli 2018, in Stuttgart zum Auftakt einer Workshop-Reihe zum Thema Kommunalpartnerschaften, die durch das Land mit 25.000 € unterstützt wird.

Die Premiere der Reihe fand am 6. Juli 2018 im Landratsamt Heilbronn statt. Dazu waren Aktive aus dem Ehrenamt und der Verwaltung aus der Region Heilbronn/Franken, die sich mit dem Thema kommunale Partnerschaften beschäftigen, gekommen. Die vielen Städtepartnerschaftsinitiativen und -projekte im Land tragen dazu bei, Europa ein Gesicht zu geben. Sie bringen Menschen in Kontakt und erfüllen die Idee Europas erst mit Leben. Diese wertvolle Arbeit wird von vielen Aktiven gerade in Zeiten unterstützt, da die Migrationfrage Europa zu spalten droht.

Um dieses Miteinander und den Austausch zu fördern, hat das dfi die Workshop-Reihe konzipiert. Inhaltlich stehen dabei zwei Aspekte im Mittelpunkt: Auf der einen Seite geht es um die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen und den zivilgesellschaftlichen Trägervereinen. Gleichzeitig sollen die Teilnehmenden neue Impulse für ihre Partnerschaftsarbeit erhalten.

Das Themenfeld reicht von der Methodik des Projektmanagements über die Bereiche Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit bis zur Nutzung neuer Medien und der Frage, wie Jugendliche, Migranten oder andere Gruppen angesprochen und aktiv eingebunden werden können.

„Viele kommunale Partnerschaften sind in die Jahre gekommen“, so Frau Erler. „Sie brauchen neue Impulse, um sich zu erneuern, neue Gruppen zu gewinnen und neue Projektideen zu entwickeln.“ Dies ist auch ein Ergebnis einer aktuellen Studie „Städtepartnerschafen - den europäischen Bürgersinn stärken“, die das dfi in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht hat. Ein variables Fortbildungsangebot muss daher an den unterschiedlichen Bedürfnissen und besonderen Wünschen ansetzen. „Mit diesem Fortbildungsangebot wollen wir“ so die Staatsrätin weiter „zu einer weiteren Professionalisierung und Stärkung der baden-württembergischen Kommunalpartnerschaften beitragen.“ Frau Erler zeigte sich erfreut, dass der Landkreistag Baden-Württemberg und der Städtetag BadenWürttemberg bei der Vorbereitung der Workshops mitgewirkt haben.

Information: Der nächste Workshop findet am 13. Juli 2018 in Pforzheim statt. Weitere Termine sind am 14. September 2018 im Landratsamt Emmendingen und am 19. Oktober 2018 in Karlsruhe. Der Termin für die abschließende Veranstaltung im Landratsamt Reutlingen ist noch offen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN ( PR-STMBW * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Wildbienen-Projekt in der Wilhelma

Zu den verkannten Helden unseres Ökosystems zählen die Wildbienen. Die meisten leben als Einzelgänger und bilden keine Völker. So fällt der starke Rückgang ihrer Zahl und Arten in der Öffentlichkeit wenig auf, obwohl der Verlust der Bestäuber einen erheblichen Effekt für die biologische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt hat. Das Regierungspräsidium Stuttgart und die Parkpflege der Wilhelma kooperieren bei der Hege und Pflege der heimischen Wildbienen und möchten die Bevölkerung für die Schlüsselrolle dieser Insekten sensibilisieren. Um die Lebensbedingungen für die Nützlinge im Stadtgebiet Stuttgart zu verbessern, wurden auf ehemaligen artenarmen Rasenflächen rund 40 gebietsheimische Wildkräuter ausgesät.

Unsere Fotos zeigen: Impression von der Wildbienenwiese in der Wilhelma. Die Bienen brauchen spezielle Futterpflanzen und die Futterpflanzen sind wiederum auf Insekten angewiesen, die sie bestäuben (rechts). *  Die Gelbbindige Furchenbiene ist „Wildbiene des Jahres 2018“. Auch sie profitiert von den neuen Wildkräuterflächen in der Wilhelma (links).

Eine solche Wildbienenwiese haben am Dienstag, den 3. Juli 2018, Regierungspräsident Wolfgang Reimer und Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin vorgestellt. An einer der markantesten Stellen im Zoologisch-Botanischen Garten, vor dem historischen Aussichtspavillon Belvedere, enthüllten Sie eine neue Infotafel für die Wilhelmabesucher. Auf der Tafel erfahren diese Interessantes über Wildbienen, ihre Nahrungsgrundlage und die Bedeutung der Wildbienen als Bestäuber für Wildpflanzen und Kulturpflanzen. Darüber hinaus werden Vorschläge gemacht, wie der Einzelne dazu beitragen kann, die Wildbienen in Stuttgart zu erhalten.

Unser Foto zeigt: Regierungspräsident Wolfgang Reimer (rechts), Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin (Mitte) und Insektenkundler.  Hans Schwenninger (links) haben das Ratgeberschild an der Wildbienenwiese in der Wilhelma enthüllt.

„Wir als Gesellschaft müssen mit vereinter Kraft die Biologische Vielfalt für kommenden Generationen bewahren“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer. „Deshalb hat das Land Baden Württemberg 2017 als weitere Anstrengung gegen das Artensterben das Sonderprogramm Biologische Vielfalt auf den Weg gebracht. Weitere Bausteine zum Erhalt der Artenvielfalt sind das Artenschutzprogramm des Landes, sowie der sogenannte 111-Artenkorb“.

Unser Foto zeigt: Regierungspräsident Wolfgang Reimer (links) und der Stuttgarter Bürgermeister Peter Pätzold (Mitte) betrachten eine Wildbiene, die für kurze Zeit zur Artenbestimmung von der Projektwiese in der Wilhelma eingesammelt und dann wieder freigelassen wurde. 

Die Wilhelma und das Regierungspräsidium haben 2014 gemeinsam ein Projekt des 111-Artenkorbs zur Verbesserung der Nahrungsgrundlage für Wildbienen gestartet. In der Wilhelma war im Winter 2014/15 begonnen worden, eine bislang regelmäßig kurzgemähte Grünfläche umzugestalten und attraktive Nahrungspflanzen auszusäen. „Ein neues Blütenmanagement soll in der Wilhelma und im benachbarten Rosensteinpark Trittsteinbiotope für Wildbienen schaffen, um ihr Überleben in kleinen Bereichen zu sichern, von wo aus sie sich wieder ausbreiten können“, erklärte Direktor Kölpin. Der Fachbereich Parkpflege der Wilhelma betreut auch die staatlichen Grünanlagen in der Landeshauptstadt. Die Maßnahmen werden von dem Wildbienenspezialisten Hans Schwenninger im Auftrag des Regierungspräsidiums begleitet. In Wilhelma und Rosensteinpark konnten insgesamt 123 Wildbienen-Arten nachgewiesen werden: von der Zottigen Schmalbiene über die Senf-Blauschillersandbiene bis zur Gelbbindigen Furchenbiene, die alle eine sehr spezielle Umgebung benötigen.

Wildbienen kommt ökologisch eine besondere Bedeutung zu, weil sie – anders als Honigbienen – auch bei regnerischem, kaltem Wetter fliegen und im Vergleich weitaus mehr Pflanzenarten bestäuben. Zu den Ratschlägen, wie der einzelne Bürger mithelfen kann, gehören die Tipps daheim statt englischem Rasen heimische Wildkräuter aussäen, die Wiese nur ein- oder zweimal im Jahr mähen und blütenreiche Mähinseln belassen. Auch sind Totholz, Brombeerranken oder offene Bodenstellen wichtige Nistmöglichkeiten. „Wenn jeder nur eine, wilde Ecke‘ einrichtet, könnten sich die Wildbienen Stück für Stück auch in der Stadt wieder heimisch fühlen“, sagte der Wildbienen-Experte Hans Schwenninger.

Thementag am Sonntag „Faszinierende Insekten“

Ob fleißige Bienen, fauchende Schaben oder gespenstische Schrecken: Die Welt der Insekten hält nicht nur zahlreiche verschiedene Arten, sondern auch viele spannende Geheimnisse bereit. Jede der über eine Million Arten hat ihre ganz speziellen Eigenschaften, die es bei den „Wilden Wochenenden“ in der Wilhelma Stuttgart zu entdecken gilt.

In der Wilhelmaschule dreht sich am 8. Juli 2018, von 11 bis 16 Uhr, alles um die kleinen Krabbeltiere und ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten. Dabei klären die Biologen der Wilhelmaschule auf, warum Spinnen nicht zu den Insekten gehören oder wie viele Beine eigentlich Tausendfüßer haben. Unter dem Mikroskop werden kleine Schmetterlingsflügel ganz groß, mutige Besucher können sogar mit Vogelspinne und Gespensterschrecke auf Tuchfühlung gehen.

Unsere Fotos zeigen: Warum man vor Gespensterschrecken (rechts) keine Angst haben muss, können Wilhelmabesucher hautnah erleben. * Vom Seidenkokon zum fertigen Schmetterling (links) – in der Wilhelmaschule können alle Stadien im Detail bestaunt werden.

Mit dabei sind auch Tobias Miltenberger und David Gerstmeier von der Imkerei „Summtgart“. Am Pavillon Belvedere laden sie zu einem Blick in den offenen Bienenstock ein. Hier lernt man nicht nur Leben und Alltag unserer Honigbienen kennen, sondern erfährt auch alles rund um das Imkerhandwerk und die nachhaltige Honigproduktion – schließlich muss auch ein Bienenvolk artgerecht gehalten werden. Die Vorführungen am Bienenstock starten zu jeder vollen Stunde zwischen 12 und 15 Uhr. Mit ein wenig Glück lassen sich direkt nebenan zudem seltene Wildbienenarten beobachten. Diese sind auf der neu angelegten Wiesenfläche am historischen Aussichtspavillon fleißig unterwegs und bedienen sich munter an den über 40 gebietsheimischen Wildkräutern.

Unser Foto zeigtn: Die Imker von „Summtgart“ stellen den Wilhelmabesuchern den nachhaltigen Umgang mit Bienen am offenen Bienenstock vor.

Infostände und Insektenschau befinden sich in der Wilhelmaschule, die unterhalb der Geiervoliere liegt. Der Besuch des Thementags ist bereits im Eintrittspreis enthalten. Kleine Spenden für den Artenschutz sind jedoch willkommen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * ProBiene  * Hans Schwenninger *   Waldemar Herzog)