22. Januar 2022

OB Nopper im Gemeinderat vereidigt

Stuttgart: Dr. Frank Nopper ist nun auch formal im Namen des Stuttgarter Gemeinderats als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt vereidigt und verpflichtet worden.

Am Donnerstag, den 20. Januar 2022, leistete er in der Stuttgarter Liederhalle seinen Amtseid, gegenüber der vom Gemeinderat hierzu bestimmten Stadträtin Petra Rühle (Foto-links). Danach legte Stadtrat Alexander Kotz (Foto-rechts) ihm die Amtskette an.

Nopper (Foto-Mitte) war am 29. November 2020 ins Amt gewählt worden, das er am 4. Februar 2021, zunächst aus rechtlichen Gründen, als Amtsverweser angetreten hatte.

„Es ist für mich ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Befreiung und der Bestätigung, dass die verschiedenen Wahlanfechtungsklagen gegen die Oberbürgermeisterwahl vom November 2020 entweder zurückgezogen oder abgewiesen wurden“, erklärte er.

Im Anschluss an die Vereidigung betonte Nopper, für das Funktionieren einer kommunalen Demokratie sei es von zentraler Bedeutung, dass Oberbürgermeister und Gemeinderat „ein vertrauensvolles, konstruktives und harmonisches Verhältnis“ hätten. „Deswegen sind mir Offenheit, Transparenz, das Aufeinanderzugehen sowie eine gute Diskussions- und Debattenkultur sehr wichtig.“ Und appellierte an Gemeinderat und Bürgerschaft: „Lassen Sie uns mit heißem Herzen, mit frischen Ideen und mit dem in der Kommunalpolitik notwendigen langen Atem Stuttgart gemeinsam voranbringen und in Anlehnung an die berühmten Worte von Theodor Heuss zu einem Modell, zu einer Modellstadt deutscher und europäischer Möglichkeiten machen.“

Hintergrund: Nach der Oberbürgermeisterwahl am 29. November 2020 legten einige Mitbewerber beim Regierungspräsidium als zuständiger Rechtsaufsichtsbehörde Einspruch gegen die Wahl ein. Diese Einsprüche wies das Regierungspräsidium bereits im Einspruchsverfahren vollumfänglich zurück und stellte als Wahlprüfungsbehörde Mitte Dezember 2020 die Gültigkeit der Wahl fest. Mit Urteil vom 23. November 2021 wurde die letzte noch anhängige Klage abgewiesen. Seit der Rechtskraft dieser Entscheidung in der ersten Januarwoche 2022 ist er nunmehr rechtskräftig volksgewählter Oberbürgermeister und damit berechtigt, im Gemeinderat abzustimmen und die Amtskette zu tragen.

 Text und Foto: Positiv-Medien: (Pressedienst-Stgt. * Waldemar Herzog)

100 Ladepunkte für Elektro-Fahrzeuge in Ludwigsburg

Ludwigsburg: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge ist ein gemeinsames Ziel von Stadt und Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB). Dementsprechend freuen sich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, Bürgermeister Sebastian Mannl und SWLB-Geschäftsführer Christian Schneider darüber, dass in Ludwigsburg nun insgesamt 100 öffentlich zugängliche Ladepunkte vorhanden sind. Stellvertretend für die vielen anderen Ladepunkte haben sie symbolisch den 100. eröffnet.

Eine entsprechende Ladeinfrastruktur gilt als der Grundstein für die Mobilitätswende. Dabei müssen Elektro-Autos dort geladen werden, wo die Fahrzeuge parken. Ladepunkte sollen deshalb nicht nur in der Ludwigsburger Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen zur Verfügung stehen. Bis Ende März werden die SWLB in sämtlichen Stadtteilen Lademöglichkeiten installieren, gefördert durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Programms Charge@BW .

Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWLB (links), Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht (Mitte) und Bürgermeister Sebastian Mannl (rechts) freuen sich über den 100. Ladepunkt für Elektro-Fahrzeuge in Ludwigsburg.

Parallel dazu bauen Stadtverwaltung und SWLB auch in den Parkhäusern und Parkgaragen die Lade-Infrastruktur aus: Dabei werden bis Ende März 2022 mehr als 40 Ladepunkte realisiert. Bis zum Jahresende, so das gemeinsame Ziel, sollen durch die weitere Nutzung von Fördermitteln knapp 200 Ladepunkte in Ludwigsburg zur Verfügung stehen.

Oberbürgermeister Matthias Knecht, der selbst ein Plug-in-Hybrid-Auto fährt, begrüßt den Ausbau der Ladeinfrastruktur: „Die Menschen werden sich beim Kauf eines neuen Autos natürlich nur dann für ein Elektro-Fahrzeug entscheiden, wenn sie es auch laden können. Mit der vom Gemeinderat beschlossenen Planung und der Gesamtstrategie zur Elektromobilität werden wir das Angebot  anpassen.“

Text und Foto: POSITI-MEDIEN (PR-Stadt-LB * Waldemar Herzog)

Die umweltfreundliche Bustouristik braucht Geld

Böblingen: Hermann Meyering (Foto-rechts) hat Claudia Müller (Foto-links) zu ihrer neuen Funktion als Tourismuskoordinatorin der Bundesregierung gratuliert. Der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) bietet der grünen Politikerin zudem seine Unterstützung bei der klimafreundlichen Gestaltung der Reisewirtschaft an und begründet die Forderung nach weiteren staatlichen Hilfsgeldern für die Bustouristik mit der guten Ökobilanz des Reisebusses.

Die Bustouristik kann für die klimafreundliche Gestaltung der Reisewirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten, erklärte Hermann Meyering in seinem Gratulationsschreiben an Claudia Müller. Dabei verwies der gbk-Vorsitzende auch auf die Rolle seines Verbandes, der sich seit fast 50 Jahren für hohe Qualitätsstandards im Reisebus einsetzt und damit Anreize für den Umstieg auf dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel schafft, das in der Ökobilanz weit vor dem Flieger und dem Pkw liegt.

Doch Busreiseveranstalter können nur dann klimafreundliche Mobilität anbieten, wenn sie die ökonomischen Folgen der Corona-Krise überleben. Laut Meyering gehört die Bustouristik zu jenen Branchen, die von der Pandemie am härtesten getroffen werden. „Es wird noch Jahre dauern, bis sich die Busreiseveranstalter von den dramatischen Umsatzeinbrüchen während der Pandemie erholt haben“, betonte er in seinem Brief an die Tourismuskoordinatorin. „Deshalb sind diese Unternehmen auch weiterhin auf staatliche Hilfsgelder und die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes über den März hinaus angewiesen. Zumal noch völlig unklar ist, ab wann sich Busreisen wieder betriebswirtschaftlich rechnen.“

Weil die Pandemie auch den akuten Personalmangel in der Bustouristik drastisch verschärft hat, fordert Meyering den Abbau bürokratischer und finanzieller Barrieren, die jungen Menschen und Migranten den Zugang zum Beruf des Bus-Chauffeurs versperren.

 Text und Foto: POSITI-MEDIEN (PR-gbk * Waldemar Herzog)

Starthilfe für E-Auto und Verbrenner

Berlin/Stuttgart: Bei kalten Nächten sinkt die Leistungsfähigkeit von Batterien enorm. Die sogenannten „Starthilfe-Booster“, eine Art Powerbank für Autos, springen als kurzfristige Ersatzbatterie ein und ermöglichen das Anlassen des Motors – für E-Autos und Verbrenner. Der ACE klärt auf wie es geht. 

Wie funktioniert die Starthilfe mit dem Booster? Der Booster verfügt über 12 Volt und Polklemmen und kann einfach an die Batterie des Autos angeschlossen werden. Im ersten Schritt sollte die Anleitung des jeweiligen Boosters gecheckt werden, in der die einzelnen Schritte beschrieben sind. Dann die rote Polklemme an Plus anklemmen und die schwarze Polklemme an Minus und prüfen, ob die Polklemmen richtig sitzen. Noch fünf weitere Minuten warten und den Motor starten. Sobald der Motor läuft, den Booster so schnell wie möglich abklemmen. Die Starthilfe mit dem Booster funktioniert beim E-Auto und einem Verbrennerauto gleich.

Worauf muss beim Kauf eines Boosters geachtet werden? Das Starthilfegerät sollte unbedingt über einen Schutz vor Kurzschlüssen verfügen. Somit wird Schlimmeres verhindert, wenn sich beide Polzangen bei eingeschaltetem Booster berühren. Auch ein Verpolungsschutz kann im Zweifelsfall entscheidend sein. Dadurch schaltet sich der Booster gar nicht erst ein, wenn die Polzangen des Starthilfegeräts versehentlich falsch angeklemmt werden. Außerdem beim Kauf darauf achten, dass der Booster ausreichend leistungsfähig für die Autobatterie des eigenen Fahrzeugs ist. Oft wird die Leistungsfähigkeit von Boostern mit Hubraum angegeben. Zudem kann eine Taschenlampenfunktion in der dunklen Jahreszeit nützlich sein. Verfügt der Booster zusätzlich über USB-Anschlüsse, können auch andere Geräte wie Smartphone und Laptop im Bedarfsfall geladen werden.

Welche Vorteile hat der Starthilfe-Booster im Vergleich zu normalen Starthilfe-Kabeln? Es ist kein zweites Auto mit Fahrer oder Fahrerin nötig. Beim Anklemmen gibt es keine Funken oder Spannungsspitzen. Doch Achtung: Damit der Starthilfe-Booster auch bei eisigen Temperaturen nicht an Leistungsfähigkeit verliert, rät der ACE, das Gerät bei Kälte mit nach Hause zu nehmen und nicht im Auto zu lassen. 

Der ACE Auto Club Europa kümmert sich seit 1965 um alle mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind.Internet www.ace.de * Email: info@ace.de

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-ACE.* Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Jahresrückblick und Ausblick 2022

Nach einem tiefen Tal im ersten Corona-Jahr ging es 2021 für die Wilhelma wieder etwas bergauf. Deshalb kann der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart eine befriedigende Bilanz ziehen und geht mit Tatendrang seine vielseitigen Projekte beim Bau neuer Anlagen im jungen Jahr an. Hatte sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher 2020 auf 805.000 glatt halbiert, erholte sie sich nun auf 995.000. Eine gewichtige Rolle spielten dabei die verordneten Komplettschließungen zum Infektionsschutz. Der Lockdown betraf im Vorjahr noch 117 Tage. Nun waren es 96 Tage. „Der Ausfall blieb erheblich“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin, „aber ob ein Drittel oder lediglich ein Viertel fehlt, macht bereits einen deutlichen Unterschied. Hilfreich war für uns, dass wir mit gesammelter Corona-Erfahrung und bewährtem Hygienekonzept 2021 nach den Schließungen das Tageslimit schneller hochsetzen konnten als zuvor.“

Im April geboren, wurden die verspielten Schneeleoparden-Drillinge Dawa, Karma und Nyima 2021 zu den großen Publikumslieblingen.

Dennoch blieb die Lage wirtschaftlich prekär. Das Land griff seinem Landesbetrieb mit rund 7,5 Millionen Euro unter die Arme, damit es auch hinter verschlossenen Toren weitergehen konnte. Schließlich müssen die Tiere und Pflanzen ohne Unterbrechung gepflegt werden. Beliebte Großveranstaltungen, etwa der Internationale Kindertag oder Halloween, die mehr Publikum bringen, sowie Zusatzangebote, die Einnahmen schaffen, wie zum Beispiel Kindergeburtstagsfeiern oder Führungen mussten weiter ausfallen. Immerhin konnte das Illuminationsevent Christmas Garden nach der Corona-Pause von 2020 nun wieder für zusätzliche Abendgäste sorgen.

Die beiden neuen Brillenbären Cashu und Suyana zeigten sich sofort äußerst aktiv und nahmen das umgestaltete Gehege genauestens in Augenschein.

„Insgesamt dürfen wir uns glücklich schätzen, dass wir den Basisbetrieb aufrecht erhalten konnten“, so der Direktor. „Das verdanken wir dem leidenschaftlichen Engagement unserer Belegschaft unter den schwierigen Bedingungen. So konnten wir vermeiden, dass es unter den Tieren oder auch den seltenen Pflanzen wegen Corona zu Verlusten kam. Von unseren Gästen hören wir oft, dass sie dankbar sind, dass es überhaupt weitergeht, selbst wenn wir noch weit von der Normalität entfernt sind.“

Erstmals blühte die ungewöhnliche Baumartige Pfeifenblume, die mit ihren Blüten die Form von Pilzen genauestens imitiert.

Um die Einschränkungen etwas aufzufangen, setzte die Wilhelma verstärkt auf Digitalisierung. So startete sie im März einen Instagram-Auftritt, der mit Fotos, Videos und kurzen Berichten Einblick in die aktuellen Abläufe und Neuerungen gibt. Zu den erfolgreichsten Beiträgen zählten Luftaufnahmen der Magnolienblüte, die wegen der Corona-Schließung ohne Publikum ablief. 45.000 Mal wurde das Drohnenvideo abgerufen. 12.500 Menschen verfolgen inzwischen per kostenlosem Abo kontinuierlich die Impressionen im Internet. Die Wilhelmaschule stellte sich auf Fernunterricht ein und entwickelte anschauliche Lerneinheiten, mit denen sich die Pädagoginnen und Pädagogen live in die Biologiestunden des Homeschoolings zuschalten. Schon über 100 Mal haben Schulklassen den unterhaltsamen Unterricht am Bildschirm in Anspruch genommen.

Beim Gebäude für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren läuft der Innenausbau. Mit dem Vorgängerbau mit dem Schaukasten-Ambiente früherer Tage hat es keine Ähnlichkeit.

Dank des Artenschutz-Euros, den viele Gäste beim Kartenkauf entrichten, konnte die Wilhelma auch 2021 ihre Unterstützung für Schutzprogramme weltweit fortsetzen. Inklusive des eigenen Budgets investierte sie 450.000 Euro in mehr als 20 Programme weltweit. Die größte Summe förderte 2021 mit 100.000 Euro den Ankauf von Regenwald in Ecuador, um zwei Schutzgebiete, in denen Brillenbären leben, zu erweitern. Zudem setzte die Wilhelma die Finanzierung einer vierköpfigen Rangertruppe in Belize mit 50.000 Euro fort. „Ich bin äußerst dankbar, dass so viele unserer Gäste den Artenschutz-Euro beisteuern“, betont Kölpin. „Die Programme vor Ort müssen ohnehin jeden Cent umdrehen und sind in der Pandemie stark unterfinanziert. Für sie war es Gold wert, dass die Wilhelma ihre Förderung aufrechterhalten konnte.“

Neben der Großbaustelle der Terra Australis gibt der Spielplatz schon einen Hinweis auf die künftigen Bewohner. Ein Koala aus Holz ist als Vorbote seiner Artgenossen zu sehen.

Zoologisch entwickelte sich 2021 in der Wilhelma zum „Jahr der Katze“. Im Frühjahr bezog Niara als Neuzugang aus dem Zoo Salzburg das eigens für die Gepardin umgebaute ehemalige Eisbärengehege. Dass sie von den Katern räumlich weit getrennt lebt und mit Zawadi oder Haraka nur während ihrer Rolligkeit zusammentrifft, soll die Chancen der Nachzucht steigern. 2022 soll es zu fruchtbaren Rendezvous kommen.

Hervorragend klappte die Zucht schon bei den Schneeleoparden, die Drillinge bekamen. Die verspielten Dawa, Karma und Nyima waren die Publikumslieblinge. Allerdings ist der Erfolg beim Nachwuchs nicht nur nett zu beobachten, sondern auch wichtig für das Überleben der bedrohten Tierart. Der Naturschutzbund (NABU) erläuterte mit einer interaktiven Ausstellung die Lebensräume der Schneeleoparden im Hochgebirge und stellte das gemeinsame Artenschutzprojekt in Kirgisien vor, wo der NABU Anti-Wilderer-Einheiten organisiert und mit der Wilhelma finanziert. Der Schneeleoparden-Nachwuchs von 2019, Askar und Malou, wurden auf Empfehlung des europäischen Zuchtkoordinators an Zoos weitervermittelt, wo sie eigene Familie gründen sollen. Von zwei hochbetagten Raubkatzen musste die Wilhelma Abschied nehmen. Der Persische Leopard Aman starb mit 15,5 Jahren an Alterskrebs. Dumai erreichte ein biblisches Alter. Mit fast 21 Jahren war sie zuletzt die zweitälteste Sumatra-Tigerin der Welt.

Bei der Tigerhaltung folgt nun eine Pause. In diesem Jahr beginnt der Bau eines großen Landschaftsgeheges weiter oben im Park. Dort sollen künftig die größten Raubkatzen der Welt leben: Sibirische Tiger. Statt eines neuen Leoparden zog im Dezember bereits ein zweiter Jaguar ein: Der Kater Milagro ist mit anderthalb Jahren noch jung. Doch später einmal soll er mit der Katze Taima, die 2019 in die Wilhelma kam, ein Zuchtpaar bilden.

Einen kompletten „Personalwechsel“ gab es auch bei den Brillenbären und Netzgiraffen. Nach dem Tod des Senioren Ambrose 2020 hat die Wilhelma die verwaiste Bärenanlage renoviert und aufgemöbelt. Seit Mai sorgen die aus dem Frankfurter Zoo gekommenen Cashu und ihre Tochter Suyana, die bis in die höchsten Baumspitzen klettern, für ungewohnt viel Trubel. Bei den Giraffen wurde Anna als Tochter von Hanck abgegeben. Dafür zogen als Partnerinnen des Bullen mit Nyiri und Sala zwei Kühe des Kölner Zoos ein. Leider überstand Hanck im Oktober einen medizinischen Eingriff nicht. Daher ist die Wilhelma nun interessiert, einen neuen Giraffenbullen aufzunehmen.

Neu im Bestand sind seit 2021 Emus und Davidshirsche. Erstmals gab es Jungtiere bei den Yaks und den extrem seltenen Deserta-Taranteln. In den Gewächshäusern blühte zum allerersten Mal die erstaunliche Pfeifenblume. Das baumartige Gewächs bildet am Fuß des Stammes Blüten aus, die Pilzen täuschend ähnlich sind, um Fliegen zur Bestäubung anzulocken. Der Fachbereich Parkpflege gewann zusammen mit dem BUND- Kreisverband den Landesnaturschutzpreis für das Schaffen von artenreichen Wiesen in der Stadt als nahrungsreiche Lebensräume für Schmetterlinge und andere Insekten. Weil er auch für die staatlichen Grünanlagen in der Landeshauptstadt zuständig ist, war seine größte Aufgabe im vergangenen Jahr jedoch, nach dem Sturm vom Juni im Schlossgarten 25 umgestürzte Bäume fachgerecht zu entfernen, hunderte Bäume mit Windbruch zu pflegen und Arten nachzupflanzen, die dem Klimawandel besser gewachsen sind.

Für 2022 liegt das Augenmerk auf den Projekten zur Weiterentwicklung der Wilhelma. Fertiggestellt wird der Neubau für Kleinsäuger, Vögel und Fleischfressende Pflanzen. Das Gebäude hinter dem Wintergarten zeigt künftig eine enorme Vielfalt vom Gürteltier über den Rennkuckuck bis zur Venusfalle. Die Eröffnung könnte zu Ostern erfolgen. Doch hängt der Termin von der Pandemie ab. Um Engpässe zu vermeiden, können die Türen erst öffnen, wenn dort auch eine nennenswerte Zahl an Gästen eingelassen werden darf.

Bei der Umgestaltung des oberen Parkbereichs nimmt jetzt der Asiatische Bauernhof mit Streichelgehege zunehmend Kontur an. Und nebenan wird die Baufläche für die künftige Tigeranlage vorbereitet. Der geplanten Terra Australis fiebern Wilhelma und Gäste gleichermaßen entgegen. Hier sollen charismatische Tierarten von Downunder sich ihr Stelldichein geben: allen voran Koalas, aber auch Baumkängurus und einige nachtaktive Arten. Der Innenausbau der entkernten Gebäudehülle des früheren Domizils der Menschenaffen hat dafür begonnen. Wann die Tiere letztlich einziehen, steht noch nicht fest. Den Baufortschritt beeinflussen mit Lieferketten, Preisentwicklung und Personallage Faktoren, die während der Pandemie ständigen Schwankungen unterworfen sind.

An markanter Stelle gleich am Eingang läuft die aufwendige Sanierung des historischen Pavillons das ganze Jahr hindurch weiter. Das denkmalgeschützte Rondell stammt noch von dem Erbauer, König Wilhelm I. von Württemberg, und diente zuletzt als Kassenhäuschen. Bei der Erstsanierung soll die 175 Jahre alte Bausubstanz erhalten

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN: (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)