16. April 2016

Alpine-Symbol soll M+S-Zeichen ablösen

Stuttgart: Der Auto Club Europa (ACE) begrüßt den Vorschlag der Bundesregierung, die Winterreifenpflicht durch eine Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zu konkretisieren.

 Danach sollen künftig nur noch Reifen mit dem „Alpine“-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) als Winterreifen gelten und entsprechend bei winterlichen Bedingungen erlaubt sein.

Der Bundesrat hatte die Bundesregierung gebeten, die im Jahr 2010 eingeführte Winterreifen-Regelung auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und zu präzisieren. Bisher besagt die sogenannte situative Winterreifenpflicht, dass bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Kraftfahrzeuge nur gefahren werden dürfen, wenn Winterreifen mit der Kennzeichnung "M+S" angebracht sind.

Genau an diesem Passus war in der Vergangenheit Kritik entbrannt. „Die Kennzeichnung M+S ist weder ein Qualitätssiegel noch rechtlich geschützt. Da sie gar nicht erst überprüft wird, hätte das M+S-Zeichen grundsätzlich auch auf einem Sommerreifen angebracht sein können", so Gunnar Beer, Reifenexperte beim ACE. Beim Alpine-Symbol sei das anders, dort müsse der Reifen gegen einen Referenzreifen antreten und einen Test auf Schnee bestehen.

Obwohl das Problem mit der M+S-Kennzeichnung seit der Einführung der situativen Winterreifenpflicht bekannt sei, habe es die Bundesregierung in der Vergangenheit versäumt, die Anforderung an Winterreifen zu präzisieren. „Seit einer kleinen Ewigkeit wird darüber gesprochen, die Verordnung entsprechend anzupassen, doch passiert ist nichts", so Beer. Mit der einundfünfzigsten Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften sei nun erstmals eine Lösung in Sicht.

Hinsichtlich der EU-Reifenkennzeichnungsverordnung gibt es Neuigkeiten: Die Europäische Kommission hat ProSafe, eine Marktüberwachungsorganisation, damit beauftragt, die Angaben auf dem EU-Reifenlabel zu kontrollieren. „Bisher haben die Reifenhersteller die Reifen selbst zertifiziert, da war natürlich Tür und Tor für Manipulation geöffnet. Für uns waren nur durch dieses Vorgehen die teilweise deutlichen Unterschiede zwischen der Realität und den Labelwerten zu erklären", so Beer weiter. „Wir hoffen, dass mit dieser Praxis nun Schluss ist." Laut eigenen Angaben wollen die Behörden in den kommenden zwei Jahren 15.000 Reifen inspizieren und 150 Reifentests durchführen.

Autofahrer, die erst vor kurzem einen Winterreifen ohne Alpine-Symbol gekauft haben, können jedoch aufatmen: Bis Ende September 2024 soll eine Übergangsfrist gelten.

Über die StVZO-Änderungen wird voraussichtlich noch im Juni 2016 im Bundestag abgestimmt.

Informationen bei: ACE Auto Club Europa e.V. * Schmidener Straße 227 * 70374 Stuttgart  * Telefon: 0711-530336677 *

Internet: www.ace-online.de

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR- ACE / Tschovikov * Waldemar Herzog)

Neues aus dem Stuttgarter Rathaus!

Das Planetarium Stuttgart öffnet wieder

Das Carl-Zeiss-Planetarium ist ein Jahr lang saniert und modernisiert worden. Jetzt rückt es mit der neuen Technik wieder in die internationale Spitzengruppe der Planetarien auf. Für den Einbau einer neuen Ganzkuppel-Projektionsanlage und die Sanierung des Gebäudes hat die Stadt 5,2 Millionen Euro investiert.

Für den 22. April 2016 ist ein Festakt geplant, am darauf folgenden Wochenende, 23./24. April 2016 ist die Bevölkerung zum kostenlosen Besuch des Planetariums eingeladen

Oberbürgermeister Fritz Kuhn: „Bei seiner Eröffnung 1977 hat das Planetarium Maßstäbe gesetzt, technisch und architektonisch. Jetzt geht es wieder an den Start, am alten Standort und technisch wieder auf dem allerneuesten Stand. Die Landeshauptstadt hat gerne in das Planetarium investiert, damit Schulkinder wieder gutes Sternentheater erleben können."

Dr. Susanne Eisenmann, Bürgermeisterin für Bildung, Kultur und Sport: „Mit den neuen technischen Möglichkeiten zählt das Carl-Zeiss-Planetarium zu den modernsten Planetarien Europas. Für die Besucher und auch für Schulen eröffnet es ganz neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung und der Unterhaltung.“

Dr. Uwe Lemmer, Leiter des Planetariums: „Die neu eingebaute digitale 360° Ganzkuppel-Projektionsanlage mit neun Hochleistungsprojektoren ermöglicht völlig neue Formen der Wissenschaftsdarstellung. Flüge durch die Tiefen des Weltalls lassen sich auf Grundlage riesiger Datenbanken beeindruckend zeigen: Planeten, Galaxien, Raumsonden und viele weitere Himmelskörper können detailgenau dargestellt werden.“ Auch Reisen durch den menschlichen Körper seien möglich, Naturphänomene lassen sich wirklichkeitsgetreu zeigen. „In unserem neuen Programm ‚Leben – eine kosmische Geschichte‘ erleben die Zuschauer abstrakte Vorgänge wie die Photosynthese anschaulich und hautnah mit“, so Dr. Lemmer.

Der berühmte Zeiss-Projektor („Universarium-Modell IX“) in der Mitte des Sternensaales, mit dem sich ein wirklichkeitsgetreuer Sternenhimmel nachbilden lässt, bleibt erhalten. Seine erneuerte Laser-, Licht- und Tonanlage erzielt faszinierende Effekte.

Neu ist auch die großflächigen digitale Videowand, bestehend aus 24 einzelnen, hochauflösenden 4K-Monitoren im Eingangsbereich des Planetariums. Auf ihr erleben die Besucher eine Vorschau auf die Inhalte der Themenbereiche Astronomie und Raumfahrt.

Zudem verfügt das Stuttgarter Planetarium jetzt über eine Übertragungsanlage mit Induktionsschleife für Hörgeschädigte. Über ein Audio-Guide-System werden alle Programme in Englisch angeboten.

Bei der aufwändigen Sanierung des Planetariums wurde der Boden in der Kuppel komplett ausgetauscht, die Heizungs- und Lüftungsanlage und die gesamte Elektrik im Haus und die Sanitäranlagen für Besucher erneuert. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, erfolgte die Sanierung in enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden.

Geschichte des Carl-Zeiss-Planetariums : Das Stuttgarter Planetarium wurde am 16. Mai 1928 im damaligen Hindenburgbau gegenüber des Hauptbahnhofes eröffnet. 1943 wurde der Hindenburgbau durch Fliegerbomben zerstört; der Planetariumsprojektor war vorher ausgebaut und eingelagert worden. Er ist heute ein Schaustück im Foyer des Carl-Zeiss-Planetariums.

Das neue Planetarium wurde am 22. April 1977 im Mittleren Schlossgarten in einem pyramidenförmigen Gebäude eröffnet. Der Projektor (Zeiss Modell VI A) zählte damals zu den modernsten der Welt; er wurde über Mikroprozessoren gesteuert. Erstmals in der Geschichte der Zeiss-Planetarien ließen sich die Abläufe programmieren und beliebig oft ohne Qualitätseinbuße wiedergeben.

Auf Beschluss des Gemeinderates erhielt das Planetarium Stuttgart am 3. Dezember 1988 anlässlich des 100. Todestages des Firmengründers und Unternehmers Carl Zeiss (1816-1888) den Namen „Carl-Zeiss-Planetarium“. 2001 erhielt das Stuttgarter Planetarium einen neuen Projektor aus Jena (Zeiss Universarium Modell IX) mit moderner Computersteuerung und Glasfaser-Optik für rund 10.000 Sterne. Moderne Software und rechnergesteuerte Planetenprojektoren ermöglichen die Darstellung des Himmels von jedem Planeten im Sonnensystem.

Villa Berg - Tag der Offenen Tür

Die Villa Berg in Stuttgart wird am Samstag, den 23. April 2016, unter dem Motto: „Die Villa, der Park und ein Traum – wir öffnen die Villa Berg“ wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Stuttgarter Oberbürgermeister, Fritz Kuhn, öffnet um 11 Uhr die Tür zur Villa. Die Gäste können sich in der Villa und im Park an Themeninseln über die Geschichte des historischen Gebäudes informieren, Rundgänge führen durch das Haus. So können die Besucher den Sendesaal sowie das Obergeschoss der Villa Berg besichtigen. Die Veranstaltung endet um 18 Uhr.

OB Kuhn (Foto-links): „Wir feiern einen großen Aufbruch für die Villa Berg und den Park. Nach Jahren des Stillstands ist es gelungen, dieses Kleinod wieder in den Besitz der Stadt zu bringen. Die Sendestudios werden mittelfristig abgerissen und Villa sowie Park den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zurückgegeben.“

Aus Sicherheitsgründen können sich nur 400 Personen zeitgleich im Gebäude aufhalten. Deshalb kann es für Besucher zu Wartezeiten kommen. Um diese zu verkürzen, wird vor der Villa Berg ein Film gezeigt, der virtuell durch die gesamte Villa führt. Der Film ist schon jetzt auf dem Beteiligungsportal „Stuttgart – meine Stadt“ unter www.stuttgart-meine-stadt.de/villa-berg zu sehen.

Hintergrund: Der Gemeinderat hatte im Sommer 2013 beschlossen, das historische Gebäude Villa Berg, die ehemaligen Fernsehstudios sowie die Tiefgarage zu erwerben. Im Sommer 2015 hat der Gemeinderat den Erwerb beschlossen. Der Kaufvertrag mit der Investmentfirma PDI wurde Ende 2015 unterzeichnet. Die Villa Berg soll saniert und die Fernsehstudios mittelfristig zurückgebaut werden. Mittels der gewonnenen Flächen soll dann die Parkanlage erweitert werden. Aus der Tiefgarage soll eine Quartiersgarage werden.

Neue Mitte für den Stuttgarter Norden

Mit dem Freiwerden der Fläche des Bürgerhospitals können 3,9 Hektar in innenstadtnaher Lage neu gestaltet werden. Die Landeshauptstadt Stuttgart plant auf dem Gelände des Bürgerhospitals und des benachbarten Standorts des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft AWS ein neues Quartier, das nachhaltige Energie und Mobilität berücksichtigt sowie verschiedene Generationen und Kulturen verbindet. Langfristig sollen 600 Wohneinheiten entstehen.

Die Stadt Stuttgart lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Samstag, den 23. April 2016, zu einer halbtägigen Bürgerwerkstatt ins Gemeindezentrum St. Georg im Stuttgarter Norden ein.

Die Bürgerwerkstatt bietet allen Interessierten die Gelegenheit, sich aktiv zu beteiligen und gemeinsam ihre Vorstellungen von Wohnen und Arbeiten, Grün- und Freiraumgestaltung sowie Konzepte für Soziales und Mobilität zu entwickeln. Die Bürgerwerkstatt beginnt um 13 Uhr mit einem Rundgang durch das Areal vom Bürgerhospital bis zum Gelände der Service Abfallwirtschaft Stuttgart.

Treffpunkt ist an der Türlenstraße Ecke Heilbronner Straße (Stadt-bahnhaltestelle Stadtbibliothek). Um 14 Uhr wird Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, die Veranstaltung im Gemeindezentrum St. Georg eröffnen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst Stuttgart * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Magnolienblüte steht in den Startlöchern

Der Frühling steht in den Startlöchern und der Magnolienhain der Stuttgarter Wilhelma wartet auf seinen großen Auftritt. Bei gutem Wetter dürfte sich das Blütenspektakel in den Osterferien rasch entfalten. Die Vorboten haben sich bereits gezeigt. Im ungewöhnlich milden Dezember hatten die Baumschönheiten erste Knospen gebildet. Doch die anhaltend kalte Phase zum Beginn des neuen Jahres hat einen Frühstart der Blüte verhindert.

Der Maurische Garten beherbergt mehr als 70 Magnolien und bildet damit den größten Hain nördlich der Alpen. Dessen 23 Arten und Sorten entwickeln ihre Pracht nacheinander: zuerst die weiß blühenden Sternmagnolien, die inzwischen bereits aufgehen, gefolgt von den mehrfarbigen Tulpenmagnolien. Dann treten noch die Purpurmagnolien hinzu. Die Immergrünen Magnolien und Gurkenmagnolien bilden den Abschluss. Für viele der Wilhelma-Freunde ist ein Besuch dieses Naturschauspiels jedes Jahr Pflicht. Nur lässt sich der Termin je nach Wetter schwer vorhersagen.

Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, lohnt sich der regelmäßige Blick auf die Webcam der Internetseite www.wilhelma.de. Sie ist auf das Zentrum des Maurischen Gartens ausgerichtet. Die Magnolienblüte entwickelt sich schnell und hält sich bei optimalen Wetterbedingungen zwei bis drei Wochen – wenn ihr niemand in die Parade fährt: Ein später Frost kann die Blüten braun werden lassen oder starker Regen die Blätter niederschlagen.

Als Fernreisen die absolute Ausnahme waren, übten exotische Länder eine besondere Faszination aus. König Wilhelm I. von Württemberg holte daher im 19. Jahrhundert das mediterrane Flair nach Bad Cannstatt, als er mit prunkvollen Gebäuden im maurischen Stil eine „Alhambra am Neckar“ schuf und ab 1850 mitten in dieses orientalische Ambiente Dutzende Magnolien pflanzen ließ. Aus der ursprünglichen Pflanzung sind heute – mehr als 160 Jahre später – noch rund ein Dutzend Bäume erhalten. Die Parkpfleger der Wilhelma haben stetig nachgepflanzt und ergänzt, so dass inzwischen rund 70 Magnolien innerhalb und 20 außerhalb des Maurischen Gartens im Park zu sehen sind.

Schildkröten & Co. wieder auf der Außenanlage

Frühjahrsmüdigkeit? Von wegen. Die Schildkrötenanlage der Stuttgarter Wilhelma erwacht zum Leben.

Werden die Tage im Frühjahr heller und wärmer, entwickeln die Reptilien Bewegungsdrang. In der mediterranen Landschaft zwischen Seelöwenbecken und Aquarium sind jetzt Griechische Landschildkröte, Breitrandschildkröte, Perleidechse, Scheltopusik und Hardun anzutreffen. Über Monate waren die wechselwarmen Tiere in der Winterruhe. In der kalten Jahreszeit fährt ihr Körper alle Systeme runter: Der Stoffwechsel sinkt stark, die Atmung geht rapide zurück und das Herz schlägt nur noch wenige Male pro Minute. So brauchen sie in der nahrungsarmen Phase kein Futter. Während sie in der Heimat rund um das Mittelmeer in selbst gegrabenen Höhlen oder Felsverstecken überwintern, bekommen sie in der Wilhelma ein kühles Quartier im Haus, bis das Frühjahr frostfrei ist. Auch in menschlicher Haltung sind Schildkröten von ihrer Biologie her auf die Winterruhe eingestellt und benötigen die Ruhephase, um gut über das Jahr zu kommen.

Zum Start in die Freiluftsaison ging es jetzt erstmal zum Check-up beim Veterinär – und auf die Waage. „Wir kontrollieren das Gewicht und die Markierungstransponder“, sagt Kuratorin Isabel Koch. „Wenn die Tiere im Herbst fit sind, schaffen sie die Winterruhe problemlos. Wir sind zufrieden: Alle unsere Schützlinge sind gut ins Frühjahr gekommen.“

Die Reptilien nennen einen der sonnigsten Orte der Wilhelma ihr Heim. Das kleine Schmuckstück zeigt, dass auch europäische Landschaften und Tierarten außerordentlich interessant sein können. Der Boden besteht vorwiegend aus Kalkschotter und Bimsstein, der sich in der Sonne schnell erwärmt. Um zwei flache Wasserstellen herum wächst vieles, was man aus dem Urlaub im Süden kennt, wie Korkeiche, Erdbeerbaum, Schneeball, Rosmarin, Thymian, Baumheide und Mäusedorn.

Ihre Anlage teilen sich die Schildkröten mit drei besonderen Mitbewohnern: Die Perleidechse ist mit bis zu 75 Zentimetern Gesamtlänge die größte Echsenart Europas. Der Scheltopusik hat einen schlangenartigen Körper, weil seine Gliedmaßen bis auf winzige Reste zurückgebildet sind. Er gehört zu den Schleichen. Seine Schuppenstruktur trägt ihm den Namen Panzerschleiche ein. Und als Schleuderschwanz ist der Hardun bekannt. Er ist das einzige Mitglied der Familie der Agamen, das in Europa beheimatet ist.

Falls der Frühling nicht beständig bleibt: Wärmestrahler helfen aus, wenn der Himmel mal bewölkt ist. Den Frühlingsgefühlen steht also nichts im Wege. Denn bei Schildkröte & Co. beginnt jetzt auch gleich die Paarungszeit.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)

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