28.01.2021

2020 - ein Jahr der Herausforderungen, auch für die Freiwillige Feuerwehr

Villingen-Schwenningen: Die vergangenen zwölf Monate waren durch die Corona-Pandemie geprägt von Veränderungen, Einschränkungen und besonderen Herausforderungen – auch für die Freiwillige Feuerwehr Villingen-Schwenningen.

„Wir sind froh, dass die Anzahl der ehrenamtlichen tätigen Einsatzkräfte mit 430 Feuerwehrangehörigen, darunter 24 Feuerwehrfrauen, stabil geblieben ist“, berichtet Markus Megerle, Leiter des Amtes für Feuerwehr, Brand- und Zivilschutz. Die Jugendfeuerwehr mit aktuell 107 Jugendlichen, darunter 21 Mädchen blieb ebenfalls leistungsstark, wie die Jahre zuvor. Erfreulicherweise konnten 9 Jungs und 2 Mädchen aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Feuerwehrdienst übernommen werden. 148 Alterskameraden und 22 Mitglieder des Spielmannszugs ergänzen die insgesamt 695 Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr in ihren 10 Abteilungen.

24 Stunden am Tag, 366 Tage im Jahr stand im vergangenen Jahr die Feuerwehr zur Verfügung, um 583 Einsätze zu bewerkstelligen. Unter den 106 Bränden waren 4 Großbrände zu verzeichnen und 19 Unterstützungseinsätze bei benachbarten Gemeinden. Der Einsatz-Schwerpunkt lag jedoch bei den stetig zunehmenden Technischen Hilfeleistungen mit insgesamt 259 Einsätzen. 98 Menschen wurden von den Einsatzkräften gerettet, darunter 13 bei Bränden und 85 bei der Technischen Hilfeleistung, die hauptsächlich bei Notfalltüröffnungen in Zusammenhang mit rettungsdienstlichen Einsätzen auftraten. Leider musste die Feuerwehr 10 Personen tot bergen.

Der Ausbildungsstand ist sehr hoch, auch wenn bedingt durch die Pandemie zahlreiche Übungen, Aus- und Fortbildungen abgesagt werden mussten. Durch entsprechende Einsatz-Planung konnte auch während der Pandemie die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im Jahr 2020 sichergestellt werden. Die konsequente Umsetzung des Hygienekonzepts und das disziplinierte Verhalten der Einsatzkräfte hatte hier maßgeblich dazu beigetragen.

Das neu geschaffene und eigenständige Amt für Feuerwehr, Brand- und Zivilschutz konnte sich sehr gut etablieren, des Weiteren findet eine konstruktive und zielführende Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt statt, die stetig ausgebaut und verbessert wird. „Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrfrauen und -männer, die sich unermüdlich für unsere Gesellschaft und Menschen in Notsituationen einsetzen“, so Megerle.

Nicht nur personell, sondern auch materiell ist die Feuerwehr für das gesamtstädtische Einsatzaufkommen gut aufgestellt. So konnten neben Ersatzbeschaffungen wie z.B. Einsatzbekleidung und der Atemschutztechnik auch zwei neue Kommandowagen beschafft werden und für die Abteilung Marbach wurde im Dezember ein neues Löschgruppenfahrzeug ausgeliefert.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt-VS * Waldemar Herzog)

Bewerbungsstart für den 13. Süddeutschen Kunsthandwerkermarkt

Villingen-Schwenningen: Nachdem letztes Jahr der beliebte Süddeutsche Kunsthandwerkermarkt im Villinger Kurpark leider ausfallen musste, beginnt ab sofort die Bewerbungsphase für die 13. Auflage des Marktes.

Am 3. und 4. Juli 2021 findet voraussichtlich der „13. Süddeutsche Kunsthand-werkermarkt“ statt. Mit rund 70 vielfältigen Ständen und einem Rahmenprogramm für die ganze Familie gilt der Markt als besonderes Ereignis in der Doppelstadt. Organisiert wird der Kunsthandwerkermarkt von der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH (WTVS) in Zusammenarbeit mit der freien Kunsthandwerkervereinigung „VS-MOSAIK“.

Bis zum 31. März 2021 können sich Kunsthandwerker bewerben. Die Voraussetzung einer Bewerbung ist hierbei, dass alle Produkte vom Aussteller selbst handgefertigt sein müssen und nur ein Kunsthandwerksbereich angeboten wird. Um den Besuchern das Kunsthandwerk erlebbar zu machen, sind Vorführungen und insbesondere Workshops am Stand sehr willkommen.

Bewerbungen mit Anschreiben und mindestens vier Fotos der Arbeiten und der Standpräsentation sind an die Kunsthandwerkervereinigung „VS-MOSAIK“ per Email an vs-mosaik@gmx.net zu senden.

Aufgrund der momentanen Ausnahmesituation des Virus COVID-19 kann leider nicht vorausgesehen werden, wie die Situation bis im Juli 2021 aussehen wird. Dennoch wird geplant den Markt mit speziellen Hygiene- und/oder Abstands-Auflagen zu veranstalten.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Tourismus-Vs * Waldemar Herzog)

Sorge um Einzelhandel wächst

Ludwigsburg: Mit der Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar spitzt sich die wirtschaftliche Situation der Einzelhändler und Gastronomen weiter bedrohlich zu. Die Sorge, dass in Ludwigsburg viele Geschäfte und Gaststätten endgültig schließen müssen, ist auch im Rathaus groß. 

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Einzelhandel und die Gastronomie sind immens. Bei vielen geht es um die Existenz. Das ist eine Katastrophe für die Betroffenen“, so Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Diese Entwicklung wirft auch einen Schatten auf die Zukunft der Ludwigsburger City. „Eine lebendige, attraktive Innenstadt lebt von tollen Einkaufsmöglichkeiten, schönen Cafés oder Restaurants. Wenn wir diese nicht mehr haben, wird es schwierig und das macht uns große Sorgen. Wir versuchen deshalb im Rahmen unserer Möglichkeiten, die Innenstadtakteure zu unterstützten“, erklärt OB Knecht.

Ein kleine Erleichterung für den Einzelhandel gab es nun zumindest mit der Erlaubnis von Click beziehungsweise Call & Collect - also der Möglichkeit online oder telefonisch beim Händler vor Ort zu bestellen und die Ware dann selbst abzuholen. „Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger diesen Bestell- und Abholservice nutzen und so ihre Verbundenheit mit den Ludwigsburger Händlern zeigen – natürlich unter den gebotenen Hygiene- und Abstandsregeln.

Ich bin auf diese Weise zu drei Paar neuen Schuhen, einigen Büchern und Spielzeug für meinen Sohn Jakob gekommen“, erzählt OB Knecht. „Meine Frau und ich haben das jetzt zehn Tage konsequent gemacht und es geht ganz leicht und schnell.“

Unser Foto zeigt: Frau Silke Zinthäfner übergibt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht seine bestellten Einkäufe.

Silke Zinthäfner von „Spiel + Freizeit Zinthäfner“ freut sich sehr, dass diese Einkaufsmöglichkeit wieder erlaubt ist. „Für uns ist das eine große Erleichterung, endlich wieder mit unseren Kunden in Kontakt zu kommen. Das Angebot wird bei uns gut angenommen. Schließlich haben die Kinder ja auch weiterhin Geburtstag und wollen Geschenke bekommen“, so die Mitgeschäftsführerin des über 100 Jahre alten Ludwigsburger Spielwarengeschäfts. Viele Stammkunden, so die Rückmeldung der Innenstadtakteure, stärken ihren Händlern bereits den Rücken und unterstützen sie. „Hier gibt es eine großes Solidarität“, freut sich OB Knecht.

Auf der Website des Ludwigsburger Innenstadtvereins LUIS (www.luis-ludwigsburg.de) gibt es einen Überblick über die Online-Einkaufsmöglichkeiten und To-Go-Angebote in Ludwigsburg. LUIS startet außerdem in Kooperation mit der Ludwigsburger Kreiszeitung unter dem Motto „Rette deine Innenstadt“ von 5. bis 14. Februar eine Auktion, bei der attraktive Produkte von Ludwigsburger Händlern ersteigert werden können. 

Den Mietern und Pächtern von städtischen Gewerbeimmobilien greift die Stadt bereits unter die Arme: Sie können eine Stundung der Miete für die Zeit des jetzigen Lockdowns bei der Stadtkämmerei beantragen. Wenn die Gewerbemieter nachweisen, dass ihre Hilfeleistungen, die sie von Bund oder Land erwarten, abschlägig beschieden werden oder zu gering ausfallen, ist sogar ein Mieterlass möglich. Dr. Matthias Knecht appelliert diesbezüglich auch an die privaten Vermieter: „Bitte unterstützen Sie Ihre Mieter in Gewerbeimmobilien, die von der Pandemie betroffen sind und durch schwere Zeiten gehen.“ 

Auch die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) engagieren sich. „Natürlich unterstützen auch wir den Einzelhandel und die Gastronomie in Ludwigsburg und in Kornwestheim, wo wir können, um diese schwierige Situation zu überstehen. Wir helfen allen in LUIS e.V. organisierten Unternehmen sowie Neu- und Bestandskunden mit der SWLB-Corona-Hilfe für Strom, Gas und Glasfaser. Einzelhändler und Gastronomen, die zum Beispiel Strom von uns beziehen, bekommen 250 Euro auf die Jahresrechnung gutgeschrieben. Gleiches gilt beim Gas. Glasfaserkunden – auch Neukunden – erhalten eine Gutschrift von sechs Monatsbeträgen. Übrigens: Schon seit März 2020 bieten wir allen von uns versorgten Unternehmen sowohl die Anpassung des Abschlagsbetrages, als auch gegebenenfalls Stundungen an“, erklärt Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. Informationen und genaue Richtlinien zur Erlangung der SWLB-Corona-Hilfen werden ab Montag, 1. Februar 2021, auf der Stadtwerke-Seite www.swlb.de/SWLB-Corona-Hilfe veröffentlicht. 

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt-LB * Waldemar Herzog)

Corona – Mutierte Südafrika-Variante erstmals in Stuttgart nachgewiesen

Stuttgart: In der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg ist nun zum ersten Mal die sogenannte Südafrika-Variante des neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden.

Der Typ B.1.351 ist eine Mutation des herkömmlichen Virus. Entdeckt wurde er bei einem Ehepaar, das aus Südafrika nach Baden-Württemberg eingereist ist. Wie das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Stuttgart am Sonntag, 24. Januar 2021, mitteilte, handelt es sich dabei um die beiden ersten bestätigten Fälle dieser neuen Virusmutation in Stuttgart.

Nach Angaben des Gesundheitsamts kehrte das Paar Anfang Januar von einem Aufenthalt in Südafrika nach Stuttgart zurück. Bereits vor der Abreise aus Südafrika und unmittelbar nach der Einreise nach Deutschland seien PCR-Tests gemacht worden – beide Male mit einem negativen Ergebnis. Nach der Einreise habe sich das Paar pflichtgemäß in Quarantäne begeben. „Im Verlauf entwickelten beide Eheleute milde Krankheitssymptome“, heißt es im Bericht des Gesundheitsamts weiter. „Folglich sind die beiden abermals getestet worden. Das Ergebnis fiel positiv aus.“

Die im Labor des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg daraufhin durchgeführten Untersuchungen ergaben, dass der nachgewiesene Erreger aufgrund typischer Mutationen der Linie B.1.351 zugeordnet werden kann – also eben jener Variante, die zuerst in Südafrika identifiziert wurde.

In Europa und auch in Deutschland existieren derzeit vor allem zwei relevante Virusvarianten, die hierzulande bislang vereinzelt nachgewiesen wurden: die Variante B.1.1.7, die zuerst in Groß-Britannien aufgetaucht ist, und die Variante B.1.351, von der aus Südafrika berichtet wurde. Beide Mutationen sollen nach derzeitigen Erkenntnissen ansteckender sein als das bisherige Virus.

Prof. Stefan Ehehalt, Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, warnte am Sonntag, 24. Januar, deshalb eindringlich: „Die Virusmutationen beobachten wir mit Sorge. Bislang lässt sich nur schwer abschätzen, welche Krankheitsverläufe die neuen Varianten nehmen. Aber die Statistiken in den Ursprungsländern zeigen, dass sie sich schneller übertragen. Umso wichtiger ist daher, dass die Corona-Regeln – allen voran die Kontaktreduktion sowie die Abstands- und Hygieneregeln – jetzt besonders sorgfältig und gewissenhaft eingehalten werden.“

Weitere Infos sowie Links sind zu finden unter www.stuttgart.de/corona .

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stuttgart * Waldemar Herzog)

Stadt hilft Alten- und Pflegeheimen bei Umsetzung der Testpflicht

Stuttgart: Die Bundeswehr unterstützt die stationären Alten- und Pflegeheime in Stuttgart seit Mittwoch, 27. Januar 2021, bei der Umsetzung der vom Land verordneten Testpflicht für Besucherinnen und Besucher sowie Externe. Insgesamt werden 28 Soldatinnen und Soldaten in den Einrichtungen eingesetzt. Zusätzlich wird ein Soldat die Koordination in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt übernehmen.

Unser Foto zeigt: Insgesamt werden 28 Soldatinnen und Soldaten in den Einrichtungen eingesetzt, um bei der Testpflicht zu unterstützen

Mitarbeiten werden die Soldatinnen und Soldaten in 27 Einrichtungen, die dem Gesundheitsamt zuvor Bedarf gemeldet haben. Sie werden Besucherinnen und Besucher sowie Externe mittels Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus testen. Die Tests der Bewohnerinnen und Bewohner nehmen weiterhin die Pflegekräfte vor.

Laut Bürgermeisterin Sußmann habe die Stadt bei der Kooperation mit der Bundeswehr bereits gute Erfahrungen gemacht. So unterstützen seit Mitte Oktober 60 Soldatinnen und Soldaten das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung, wegen sinkender Infektionszahlen wurde die Zahl gegenwärtig auf 45 reduziert. Sußmann: „Bei der Umsetzung der Testpflicht nehmen wir die rasche Amtshilfe der Bundeswehr ebenfalls gerne an. Die Zusammenarbeit klappt reibungslos. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“

Hinweis: Alle Soldatinnen und Soldaten, die in Baden-Württemberg für die Testung in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden, erhielten eine intensive Online-Schulung.

Zusätzlich wurden die Soldatinnen und Soldaten, die in Stuttgart aushelfen, bereits am Dienstag, 26. Januar 2021, vertieft zu folgenden Themen geschult: Hygiene, richtiges An- und Ablegen der Schutzkleidung, Entnahme des Abstrichs sowie Durchführung des Schnelltests. Auch in der Struktur und dem Arbeitsablauf hinsichtlich der Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen wurden sie unterrichtet.

An ihrem ersten Arbeitstag bekamen die Soldatinnen und Soldaten Unterstützung von Dr. Hans-Jörg Wertenauer, dem leitenden Arzt des Corona-Testzentrums Cannstatter Wasen, und dessen Team.

Weitere Informationen: www.stuttgart.de/corona

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Pressedienst-Stuttgart * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Nachwuchs der Zweifingerfaultiere im Amazonienhaus

Ungerührt von der Corona-Schließung der Wilhelma gehen die Faultiere im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart ihrem gemächlichen Leben nach. Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt dem jüngsten Nachwuchs.

Die ersten Wochen verbringt das kleine Faultier auf dem Bauch seiner Mutter Edeka.

Zum Jahresende waren Mutter Edeka und Vater Flash Eltern ihres zweiten Nachkommens geworden, der neuerdings immer vorwitziger aus dem langen Fell der Mutter hervorlugt. Das Kleine interessiert sich inzwischen auch für feste Kost und lässt sich von dem Trubel im Gehege um ihn herum nicht aus der Ruhe bringen. In dem kleinen Reich geht es nämlich nicht weniger quirlig zu als sonst – auch wenn derzeit keine Gäste dabei zuschauen. Die Familie der Zweifingerfaultiere teilt sich das Gehege im Amazonienhaus mit anderen südamerikanischen Tieren: Goldkopflöwenäffchen, Weißkopfsakis und Waldschildkröten.

In der Natur sind die Zweifingerfaultiere im Norden Südamerikas und in Mittelamerika beheimatet, wo sie die Baumkronen der Regenwälder selten verlassen. Pro Tag bewegen sie sich nur wenige hundert Meter, indem sie sich betont langsam von Ast zu Ast hangeln. Meist hängen sie kopfüber herab und schlafen bis zu 15 Stunden täglich. Raubtiere oder Greifvögel können sie so im dichten Laub schwer entdecken. Auch die Verdauung der Faultiere arbeitet im Zeitlupentempo: Nur einmal die Woche klettern sie vom Baum, um sich zu erleichtern. Denn sie ernähren sich vor allem von Laub und Knospen. Um aus der energiearmen Kost genug Nährstoffe zu ziehen, verwertet der Körper das Futter durch eine hohe Fermentation langsam und gründlich.

In der Wilhelma besteht der Faultier-Speiseplan hingegen vor allem aus Gemüse, wie Möhren oder Sellerie. Auch das Jungtier, das mit der Geburt ein vollständiges Gebiss hat, untersucht bereits neugierig den Inhalt der Futterschüsseln. „Schon in der ersten Woche hat es an den gekochten Kartoffeln geschnuppert, die unsere Faultiere besonders mögen“, berichtet Tierpflegerin Kerstin Beigang. „Bis es richtig mitisst, wird es aber ein wenig dauern.“ Denn im Moment bleibt die Muttermilch die Hauptnahrung für das kleine Faultier.

Und ab und an probiert es vorsichtig von dem Salat, den Edeka vertilgt. So lernt es, welche Nahrung genießbar ist, und wird Schritt für Schritt auf ein selbstständiges Leben vorbereitet.

Auch das Klettern muss es erst noch meistern. Im Alter von etwa acht Wochen verlässt ein junges Faultier zum ersten Mal den Logenplatz auf dem Bauch der kopfüber hängenden Mutter und versucht, sich an Ästen entlang zu hangeln. „Wir müssen dann ein wenig darauf achten, dass Edeka ihren Nachwuchs nicht verliert“, erzählt die Tierpflegerin. „Bei ihrem ersten Jungtier Espa war sie unerfahren und hat es anfangs manchmal bei ihren Ausflügen allein hängen lassen. Erst auf dem Rückweg hat sie es wieder eingesammelt.“ Bis zu zehn Monate genießt der Nachwuchs den Schutz der Mutter und kehrt immer wieder zu seinem Platz auf ihrem Bauch zurück. Wenn er selbstständig wird, geht er eigene Wege. So konnte die Wilhelma Espa im Juli mit 15 Monaten an den Zoo Rostock abgeben. Während Edeka sich fürsorglich zeigt, kümmert sich Vater Flash naturgemäß wenig um den Sprössling.

Da Zweifinger-Faultiere Einzelgänger sind und vorwiegend zur Paarung zusammenfinden, beteiligt er sich nicht an der Aufzucht. Das Geschlecht des Jungtiers ist mit bloßem Auge nicht festzustellen. Erst wenn die Gen-Analyse einer Haarprobe Klarheit schafft, erhält es einen Namen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)