14. August 2018

Der Rheinfall bei Schaffhausen

Mit Sicherheit gehört der Rheinfall zu den interessantesten Naturwundern der Schweiz.

Dass diese Pracht heute noch existiert ist reines Glück, denn schon mehrmals sollte der Rhein durchgehend schiffbar gemacht werden. Aber aus den Plänen wurde zum Glück nichts. Heute gilt der Rheinfall nicht mehr als störend, sondern als einer der spektakulärsten Orte Europas, den man unbedingt gesehen haben muss.

 

Der Rheinfall ist mit 23 Meter Höhe und 150 Meter Breite der größte und wasserreichste Wasserfall Europas. Nur wenige Kilometer vom Bodensee entfernt, gehört er zu den großen Attraktionen dieser Gegend. Er befindet sich rund vier Kilometer westlich unterhalb der Stadt Schaffhausen auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen im Kanton Schaffhausen und Laufen-Uhlwiesen im Kanton Zürich und lockt jährlich Millionen Besucher an.

Am Rheinfall werden kürzere und längere Rundfahrten mit dem Schiff angeboten. Auf einer solchen Rundfahrt oder Überfahrt sind die hinabstürzenden rauschenden wilden Wassermassen aus nächster Nähe zu sehen.

Von mehreren Aussichtsplattformen aus, die auf ausgebauten Wegen auf beiden Rheinseiten erreicht werden können und teilweise weit über den Rhein hinaus ragen, kann man einen faszinierenden Blick auf die Wassermassen zwischen den Felsen werfen. Und die Fahrt zum mächtigen Felsen inmitten der gigantischen Wassermassen und dessen Besteigung ist einer der Höhepunkte eines jeden Rheinfall-Besuches. Last bat not least bietet sich hier ein unvergleichliches Panorama, umgeben von bis zu 7 Millionen Liter Wasser pro Sekunde.

Vor etwa 120000 Jahren wurde der Rhein bei Schaffhausen nach Süden abgelenkt und so entstand vor rund 17000 Jahren der Rheinfall in seiner heutigen Form.

Das beeindruckende Naturereignis des Rheinfalls sollte Niemandem entgehen, wenn ein Tagesausflug in die Schweiz gemacht wird.

Text, Foto und Video: POSITIV-MEDIEN (Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Schwimmende Schönheiten im Maurischen Garten

Morgens begrüßen die Seerosen die Wilhelma-Besucher mit zarten Blüten in Schneeweiß und Rosenrot. Später wechselt die Farbpalette langsam zu intensivem Blau und Violett, bevor gegen Abend wieder hellere und rötliche Akzente in den Vordergrund treten. Der faszinierende Farbenwechsel der tag- und nachtblühenden Wasserpflanzen ist auf dem tropischen Seerosenbecken im Maurischen Garten jetzt wieder in der vollen sommerlichen Schönheit zu beobachten. Fast 40 Seerosenarten und -sorten sind auf dem großzügigen Bassin des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart zu sehen. Ihre Blüten entfaltet sie zu ganz unterschiedlichen Zeiten, sodass sich hier ein immer neues Farbenbild ergibt.

Unsere Fotos zeigen: Je nach Tageszeit prägen ganz unterschiedliche Farbtöne das Seerosenbecken.

Die aktuelle Hitzewelle hat den sensiblen Wasserpflanzen sogar noch einmal zu einem kleinen Wachstumsschub verholfen, denn die tropischen Seerosen lieben Wärme. „Je nach Sorte reicht das Spektrum der Wassertemperatur von 16 bis 40 Grad“, erklärt Wilhelmagärtner Achim Bauer. „Die Victoria hat gern um die 30 Grad, daher streben wir diese Temperatur auch für unser Becken an.“ Denn bei diesen Bedingungen wird die Victoria, auch Riesenseerose genannt, in ihrer Ausdehnung wahrlich königlich. Etwa 1,10 Meter beträgt beispielsweise der Blattdurchmesser der Longwood-Hybride, einer Kreuzung der Sorten Victoria amazonica und Victoria cruziana. Die kreisrunden Blätter sind durch ihre Rippenkonstruktion auf der Unterseite besonders tragfähig, mit Luft gefüllte Hohlräume halten sie an der Wasseroberfläche. Geschätzte 35 Kilogramm könnten die größten Blätter derzeit tragen. Dabei war im Frühling noch nicht mit solchen Ausmaßen zu rechnen. „Die Victoria ist anfangs nicht richtig hochgekommen“, sagt Bauer. „Möglicherweise lag es an den täglichen Gewittern kurz nach dem Einpflanzen, die das Wachstum etwas eingedämmt haben.“ Auch die tierischen Bewohner des Teiches machen den Pflanzen zu schaffen. Teichhühner bauen auf den Seerosen gern mehrere Nester, die unterschiedlich genutzt werden – zur Balz, für das Gelege oder zur Aufzucht. Fällt ein Blatt unter einem Nest zusammen, wird sofort ein neuer Nistplatz gebaut. Beim Material sind sie nicht wählerisch und picken auch an den sensiblen Pflanzen.

Stockenten knabbern im Frühjahr gern an frischen Trieben, weshalb zu dieser Zeit meist ein kleiner Zaun die jungen Knospen schützt. Auch die Lotosblumen, die sonst in üppiger Pracht den Rand des Teiches säumen, landen zu Beginn ihres Wachstums oft in Entenschnäbeln. Aufgrund des wechselhaften Wetters war die Entwicklung des Indischen Lotos in diesem Jahr ebenfalls zurückhaltend. Im warmen Winter hatte er zwar Triebe gebildet, diese sind aber schnell wieder verfault. „Dieser Lotos ist der Spießer unter den Pflanzen“, meint Bauer. „Gleichbleibende Bedingungen und beständige Pflege hat er eben am liebsten.“ Die Mühe der Gärtner belohnt der Indische Lotos trotz der anfänglichen Schwierigkeiten nun mit großen, blassrosa Blüten, welche die facettenreichen Farbschattierungen der Seerosen harmonisch ergänzen.

Nachwuchskletterer turnen über Klippen und Zacken

Leichtfüßig, beinahe schon grazil, hüpfen seit kurzem drei Zicklein über Felsspalten und Steinhaufen in der Wilhelma in Stuttgart. Trittsicher setzen die Jüngsten unter den Alpensteinböcken ihre kleinen Hufe auf Geröll und Gestein. Mit ihrem Alter von wenigen Wochen zeigen sie bereits die gleiche angeborene Geschicklichkeit wie ihre Eltern. Erst im Juni kamen die zwei Geißlein und das junge Böckchen zur Welt.

Unsere Fotos zeigen: Die Jungtiere laufen und springen bereits kurz nach der Geburt und folgen ihren Müttern trittsicher über Stock und Stein.

Ihr Können erproben neugeborene Alpensteinböcke bereits kurz nach der Geburt. „Es dauert höchstens eine halbe Stunde, dann machen sie schon die ersten Sprünge“, sagt Tierpflegerin Evi Reuthebuch, die sich in der Wilhelma unter anderem um die alpinen Hornträger kümmert. „Nach einem Tag folgen sie den Müttern problemlos über die Anlage und können schon richtig gut klettern.“ Das ist für die Kleinen sogar überlebenswichtig: Nach der Geburt abseits der Gruppe kehrt die Mutter schnell zur Herde zurück, die gemeinsam weiter auf Futtersuche geht. In den Alpen, der ursprünglichen Heimat der Steinböcke, sind sie in einer Höhe von bis zu 3200 Metern unterwegs. Die Jungtiere müssen mit ihren natürlichen Kletterkünsten nicht nur dieselben steilen Anstiege wie ihre Mütter bewältigen können, sie sind in der Herde auch besser vor Angreifern geschützt. „Große Raubtiere, vor allem Luchse, machen häufig Jagd auf Steinböcke. Auch Füchse oder Adler schnappen sich gern mal ein unbeobachtetes Kitz“, erklärt die Tierpflegerin. „Dabei dürfen sich die Räuber aber nicht erwischen lassen, denn die Geißen sind schon sehr wehrhaft.“ Nach der Paarungszeit im Januar und Februar wird der Nachwuchs in der Regel um die Jahresmitte geboren. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass die Jungtiere ihren ersten Winter überstehen. Das Wetter ist im Sommer mild und das Nahrungsangebot für die Geißen reichhaltig. Im Herbst, wenn die Bedingungen wieder schlechter werden, sind die Kitze gut gestärkt und damit optimal auf die kälteste Jahreszeit vorbereitet. Wenn die Herde sich dann wieder an den Abstieg macht, um in den niederen Lagen nach Futter zu suchen, sind die kleinen Steinböcke schon zu erfahrenen Bergsteigern geworden.

Schnee und Kälte scheinen in der aktuellen Sommerhitze allerdings noch in weiter Ferne. „Da geht es den Tieren nicht viel anders als uns Menschen“, meint Evi Reuthebuch schmunzelnd. „Sie suchen sich bei der Wärme auch lieber ein schattiges Plätzchen und verbringen den Tag meist im kühlen Stall.“ Bei den derzeit herrschenden Temperaturen verlagern die Alpensteinböcke des Zoologisch-Botanischen Gartens ihre Kletterübungen in die frühen Morgenstunden oder in den Abend. Das sind auch für die Wilhelma-Besucher die besten Zeiten, um das junge Ziegentrio beim Klippenspringen und Gipfelstürmen zu erleben.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)