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Ähnlich machen es junge Kalifornische Seelöwen auch in der Natur: Der Nachwuchs tut sich in Grüppchen zusammen, während die Mütter auf die Jagd gehen. Denn die müssen Energie tanken, um die fettreiche Milch für ihre Säuglinge produzieren zu können. Mit diesem Powertrunk verdoppeln die Neugeborenen ihr Geburtsgewicht von etwa sieben Kilogramm schon im ersten Monat. Mit sechs bis acht Monaten werden sie von ihren Müttern entwöhnt und müssen sich selbstständig ernähren. In der Wilhelma heißt das, sie müssen zwar nicht selbst Fische erlegen, aber lernen, die feste Nahrung aus der Hand des Pflegers anzunehmen. Bis dahin interessieren sich die Kleinen noch nicht für die Fütterungen, die immer um 11 und 15 Uhr (außer donnerstags) beginnen. Ihr Spielen wird nur unterbrochen, wenn die Mütter Mercedes und Evi zum Säugen vorbeischauen.
Evi hat Emilia am 24. Mai auf die Welt gebracht. Am 13. Juni folgte dann Mercedes mit Mia. Die beiden sind tragende Säulen der Seelöwenzucht der Wilhelma. Vor den beiden Mädchen Emilia und Mia hatten sie im Vorjahr die beiden Jungen Eric und Marten geboren. Die sind im März abgereist und leben jetzt in der Ostsee: Im Marine Science Center der Universität Rostock untersuchen Wissenschaftler, wie sich Meeressäuger dank ihrer Sinnesorgane in ihrem Lebensraum zurechtfinden. Vater ist bei allen Jungtieren der Bulle Unesco, der sich aber mehr für die Mütter als den Nachwuchs interessiert – speziell in der aktuellen Paarungszeit. Zwei seiner fünf Haremsdamen Lucy und Suzan sind derzeit in einem separaten Teil des Bassins untergerbacht, weil seine Annäherungsversuche allzu ruppig geworden sind.
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)
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