11. September 2015

Luchs Friedl auf großer Wanderschaft durchs ganze Land

Stuttgart: Wie von anderen Wildtieren auch gibt es vom Luchs keine stabile Population mehr in Baden-Württemberg. Vor fünf Monaten war ein zugewanderter Luchs im Mittleren Schwarzwald aufgetaucht. Expertinnen und Experten des Landes hatten das Luchsmännchen mit einem Halsbandsender ausstatten können.

Das Tier mit dem wissenschaftlichen Namen B415 hat den Namen Friedl bekommen. Nach längerem Aufenthalt im Schwarzwald hat sich Friedl in den letzten drei Wochen über weite Strecken bewegt, wie die SMS-Nachrichten zeigen, die regelmäßig seinen Aufenthaltsort übermitteln.

„Die bisherigen Daten zeigen, dass der Luchs sich vom Mittleren Schwarzwald bis nach Ulm und von dort aus weiter Richtung Stuttgart bewegt hat. Das zeigt uns, wo sich Wildtiere in unserer Landschaft gut bewegen können und wo sie auf Barrieren treffen. Autobahnen sind beispielsweise für viele Tiere ein unüberwindbares Hindernis. Die Daten aus dem Luchsmonitoring leisten einen wertvollen Beitrag, um die Durchlässigkeit der Landschaft für Wildtiere besser zu verstehen – und verbessern zu können, beispielsweise durch Grünbrücken über große Straßen. Grünbrücken schützen auch Autofahrer vor gefährlichen

Zusammenstößen mit Wildtieren. Wir können hier wertvolle Erkenntnisse sammeln, die so in keinem Lehrbuch stehen. Das ist nur möglich, weil sich streng geschützte Wildtierarten wieder bei uns heimisch fühlen“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde (Foto-links) am Mittwoch, den 9. September 2015, in Stuttgart.

Ein Ziel der Besenderung ist es, die Gewohnheiten dieser scheuen Tiere zu erforschen. „Wir wollen feststellen, ob Luchse länger bei uns bleiben oder weiterziehen, und welche Wege sie dabei nutzen“, erklärte der Wildtierexperte Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg.

Nach der Besenderung durchstreifte der Luchs zunächst den Mittleren Schwarzwald und nutzte dabei regelmäßig eine Fläche von über 200 Quadratkilometern. Danach begab er sich auf weite Wanderschaft nach Osten. Nachdem der Luchs die A81 vermutlich unter der Neckartalbrücke querte und auf die Schwäbische Alb zog, war er am 3. September 2015 schließlich vor den Toren Ulms angelangt. „In Ulm stand Friedl vor der ersten wirklich großen geschlossenen Siedlung auf seiner Wanderung, kehrte um und zog anschließend in nordwestlicher Richtung entlang der Autobahn A8 bis Weilheim unter Teck – dem bisher letzten Peilpunkt“, sagte Herdtfelder. Es sei nicht erstaunlich, dass das Tier nach vier Monaten im Schwarzwald weitergewandert sei.

„Luchse sind zwar Einzelgänger, sie suchen aber doch die Nähe von Artgenossen des anderen Geschlechts“, erklärt Herdtfelder. Da die weiblichen Tiere aus dem Schweizer Jura jedoch in ihrem Ausbreitungsverhalten deutlich zurückhaltender als die Männchen sind, wurde schon mehrfach beobachtet, dass männliche Tiere nach einer gewissen Zeit weiterziehen. Da die scheuen Tiere dabei kaum gesehen werden, konnte dabei allerdings nur sehr selten der Weg der Tiere nachvollzogen werden. „Wir verfolgen die Bewegungen des Luchses sehr gespannt und hoffen, dass er weiterhin so geschickt die Straßen quert wie bisher und noch lange seine Daten an uns senden wird“, so Herdtfelder. Bis April 2016 soll der Sender noch Daten schicken, bevor sich das Halsband automatisch löst und Friedl wieder unbeobachtet seiner Wege ziehen wird.

Zuvor waren im letzten Winter drei Luchse im Schwarzwald nachgewiesen worden, von denen zwei sicher aus dem Schweizer Jura zugewandert waren. Dabei handelte es sich stets um Einzeltiere; es gibt derzeit keine stabile Luchspopulation im Schwarzwald.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-UWMBW * FVA *Waldemar Herzog)

Es glitzert in den Messehallen im Oktober

Villingen-Schwenningen: Eine funkelnde Halskette, ein glitzernder Ohrring, Handschmeichler, Steinfiguren oder doch lieber Jahrmillionen alte Fossilien? Wenn sich die Schwenninger Messehallen am zweiten Oktoberwochenende in Schatztruhen verwandeln, dann gibt es kein entweder oder. „Wir konnten viele Aussteller aus allen Bereichen gewinnen“, freut sich Projektleiter Tobias Ertl von der SMA Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH. Und dann versichert er, dass sowohl Edelstein- und Schmuckliebhaber als auch alle, die sich der Paläontologie widmen, voll auf ihre Kosten kommen werden.

Unser Foto zeigt: Am 10. und 11. Oktober glitzert es in den Messehallen: Die Internationale Messe für Schmuck, Edelsteine, Mineralien und Fossilien zeigt eine große Vielfalt.

Ein Blick auf die Ausstellerliste zeigt: Vielfalt ist bei der traditionellen Ausstellung, deren Regie in diesem Jahr von der Messegesellschaft übernommen wurde, die Devise.  Wer sich künftig mit Brillanten, Diamanten, Smaragden, Rubinen oder anderen schillernden Schönheiten schmücken möchte, dem können die Organisatoren versichern: Hier ist Qualität käuflich. „Wir haben auch Aussteller, die eigene Edelsteinlabore haben und solche, die sogar Minen besitzen“, zeigt Tobias Ertl auf. Hier kommen verschiedenste Profis und Kenner zusammen. Und dann gibt es jene, die eher ausgefallenen Ideen, wie Unikatschmuck aus Mammut-Elfenbein präsentieren. Wer wissen möchte, wo all die Edelsteine und Mineralien herkommen, der bekommt eine lange Liste: Australische Opale, mexikanische Obsidiane, Mineralien aus Rumänien und Marokko sowie Kristalle aus Myanmar, Pakistan, Bolivien, Tansania und Madagaskar sind nur ein paar Beispiele. „Wir freuen uns sehr, dass die Messe, die wir aus voller Überzeugung von dem bisherigen Veranstalter Bernd Frohs übernommen haben, schon in diesem Jahr wächst“, gibt Messe-Chefin Stefany Goschmann erste Einblicke. Die Messe finde in diesem Jahr in zwei statt nur einer Messehalle statt. Und dann lüftet die Geschäftsführerin gleich noch ein Geheimnis: Zum 40. Jubiläum der Internationalen Messe für Schmuck, Edelsteine, Mineralien und Fossilien präsentieren die Veranstalter die Sonderschau „Fliegende Juwelen II“. Die Sammlung, in der Mineralien und Insekten mit frappierenden Ähnlichkeiten präsentiert werden, sorgte bereits bei der Südwest Messe im Jahr 2014 für Aufmerksamkeit. Mittlerweile gibt es ganz aktuell eine neue Auflage mit einer noch größeren Vielfalt an Farben und einer größeren Auswahl an Pendants aus dem Tierreich. In der künstlerischen Präsentation kommen nun neben Insekten auch viele Vögel, Echsen und sogar Muscheln vor.

Die 40. Internationale Messe für Schmuck, Edelsteine, Mineralien und Fossilien ist am Samstag, 10. Oktober 2015 von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 11. Oktober 23015 von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen im Internet: www.mineralien-vs.de

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Südwestmesse * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Flamingos haben erstmals seit zwölf Jahren Nachwuchs

Stuttgart: Bei den Flamingos der Wilhelma geht derzeit der Klapperstorch ein und aus. Meister Adebar, der ohne Erfolg nebenan auf der Damaszenerhalle gebrütet hat, gesellt sich gerne zu den rosa Langbeinern in deren Teichanlage. Drei im Abstand weniger Wochen geschlüpfte Küken sind dort zu bestaunen. „Bestaunen“ trifft es, denn dies ist der erste Flamingo-Nachwuchs in der Wilhelma seit langer Zeit. Nach zwölf Jahren „Babypause“ sind selbst die Tierpfleger überrascht vom gleich dreifachen Erfolg. „Ein Küken wurde 2003 geboren – seither keines“, berichtet Revierleiter Mario Rehmann. „Meist blieb es beim Balzen. Schon zur Eiablage war es selten gekommen. Brutversuche gab es kaum.“ Dieses Jahr sieht es anders aus: „Ende Juli, Anfang August und ganz frisch am 6. September haben drei Küken ihre Nester verlassen“, sagt Rehmann. „Es werden noch Gelege bebrütet.“ Vielleicht kommen in den nächsten Tagen zu den 58 Flamingos weitere dazu.

Unser Foto zeigt: Die beiden älteren Flamingoküken sind schon gut zu sehen. Sie werden von ihren Eltern genährt und beginnen, sich das Verhalten der Erwachsenen abzuschauen.

Die drei Kleinen wachsen schnell und sind an ihrer Größe gut zu unterscheiden. Gemeinsam haben sie das flauschige Kleid weißgrauer Dunen. Beide Elternteile beteiligen sich am Brüten auf dem kegelförmigen Nesthügel und der Aufzucht. Sie füttern die Küken mit in der Speiseröhre gebildetem Nährsekret, reich an Blutzellen. Das macht es schwer, Flamingos künstlich aufzuziehen. Die Küken ahmen aber bereits ihre erwachsenen Artgenossen nach, staksen durch den Teich, testen den typischen Stand auf einem Bein und filtern das Wasser kopfüber mit ihren Schnäbeln. „So beginnen sie spielerisch, Nahrung aufzunehmen“, erklärt Wilhelma-Kurator Dr. Günther Schleussner. „Über natürliche Farbstoffe in der Nahrung, Carotinoide genannt, kommt erst die Farbe in das Gefieder der Rosaflamingos. Ohne die bliebe ein Flamingo so gut wie weiß.“ Dass es früher in der Wilhelma Flamingos in kräftigeren Farbtönen gab, hat nichts mit dem Futter zu tun. Vielmehr wurden damals mehrere Arten gehalten, auch Kubaflamingos und Chileflamingos. „Nach der Umgestaltung der Anlage Ende der 1990er Jahre hatten wir entschieden, ausschließlich Rosaflamingos zu halten, damit es nicht zu ungewollten Artkreuzungen kommt“, sagt Schleussner. Warum es seither aber mit der Vermehrung nicht richtig lief, blieb ein Rätsel. Denn die Neuerungen kamen gut an: Auch „Neigschmeckte“, wie Störche, Reiher und Nilgänse, die sich die Wilhelma aus freien Stücken als Wohnort aussuchen, frequentieren die verbesserte Anlage. „Der flache Wassergraben ist bei den Flamingos sehr beliebt und auch das neue Bambus-Wäldchen nutzen sie gern als Rückzugsort“, so Schleussner. „Flamingos sind aber schreckhafte Tiere. Schleicht nachts ein Fuchs ums Gehege, kann die Nervosität schon die erfolgreiche Brut verhindern. Wir haben diesen Sommer den Besucherpfad durch den Bambushain gesperrt, um den Flamingos zusätzliche Ruhe zu verschaffen. Vielleicht hat das geholfen.“

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)

Wie kommen Tiere mit der Rekordhitze klar?

Stuttgart: Menschen haben technische Möglichkeiten, sich gegen die ständigen Hitzerekorde zu wappnen. Tiere dagegen können zwar heiße Phasen abwettern, sind aber dem kontinuierlichen Anstieg der weltweiten Durchschnitts-temperaturen – Sommer wie Winter – und der dadurch ausgelösten Veränderung ihrer Lebenswelt ausgeliefert. Während manche Arten mit dem Wandel leben können, leiden andere erheblich darunter. In der Reihe der Wilden Wochenenden erläutert Bärbel Winkler am kommenden Samstag, 12. September 2015, in der Wilhelma den globalen Klimawandel und seine Folgen für Nahrungsketten, Ökosysteme und das Wanderverhalten der Tiere.

In zwei Vorträgen von rund 30 Minuten hebt die Referentin um 15 und 16 Uhr zunächst die Gewinner und Verlierer der Veränderungen in der Natur hervor. Dann geht sie auf innovative Forschungswege ein. Winkler erklärt dabei, wie zum Beispiel Robben Wissenschaftlern helfen, Klimadaten zu erfassen. Die Veranstaltung in der Wilhelmaschule unterhalb der Geiervoliere gehört zu der „Pol-zu-Pol“-Kampagne der Europäischen Zoovereinigung (EAZA).

Unsere Fotos zeigen: Bei den Tieren, die in eisigen Regionen leben, ist der Klimawandel am deutlichsten sichtbar.

Die Teilnahme an den Vorträgen ist im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten. Kleine Spenden für den Artenschutz sind aber jederzeit willkommen.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Daniel J Cox * Waldemar Herzog

Kaktussonntag

Stuttgart: Den allerersten Eindruck in der Wilhelma vermitteln vielen Besuchern die imponierenden Kakteen. Direkt am Haupteingang beginnen die historischen Gewächshäuser des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart mit einer Schau der wehrhaften Dornenträger. Eine zweite eindrucksvolle Landschaft mit solchen Überlebenskünstlern aus trockenen Regionen zeigt das Kuppelhaus des Maurischen Landhauses. Alle Interessierten lädt die gleich neben dem Landhaus gelegene Wilhelmaschule am Sonntag, 13. September 2015, zum „Kaktus-Sonntag“ ein.

Die Kakteenfreunde Württembergs, die 2015 den 111. Geburtstag ihres Vereins feiern, bieten von 9 bis 17 Uhr ein buntes Paket an Informationen, Anschauungsmaterial und Tipps. Wer eintauchen will in die Welt der Kakteen, kann spannende Kurzvorträge hören über die Blütenpracht und die Herkunft der Kakteen. Außerdem geben Experten Ratschläge zur richtigen Pflege und Vermehrung dieser speziellen Gewächse. Um dies selbst zu Hause ausprobieren zu können, erhalten die Besucher ein Komplettset für eine Aussaat – solange der Vorrat reicht. Die Materialien für das Set stiftet die Kakteengärtnerei Uhlig aus Kernen-Rommelshausen.

Unsere Fotos zeigen: Der Goldkugelkaktus (rechts), wie er im unteren Kakteenhaus zu sehen ist, kann 1,30 Meter hoch werden. Er stammt aus Mexiko. Die Landschaft im oberen Kakteenhaus zeigt vorwiegend Pflanzen aus der subtropischen Sonora-Halbwüste in Amerika.

Die Themen der jeweils etwa 15 Minuten langen Vorträge lauten „Kaktusexpedition Mexiko“ um 12 Uhr, „Blütenzauber bei Kakteen“ um 13 und 15 Uhr sowie „Kakteenpflege“ um 14 und 16 Uhr. Die Teilnahme am Kaktussonntag und an den Vorträgen ist, wie immer bei Veranstaltungen in der Reihe „Wilde Wochenenden“, im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten. Kleine Spenden für den Artenschutz sind aber jederzeit willkommen.

Weitere Informationen bieten die Kakteenfreunde im Internet unter: www.vkw-kakteen.de.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)

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